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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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KAPITEL
    „What’s past is prologue“ … Während Mia über den Film lachte, dachte Tanner über das Zitat nach. Kurz vor dem Examen hatte sie sich das Tattoo stechen lassen. Also zu jener Zeit, als er ihr den Laufpass gegeben hatte. Er glaubte nicht an einen Zufall.
    Damals hatte Mia keine Szene gemacht, sondern zugestimmt: Das mit ihnen beiden war einfach zu schnell gegangen. Trotzdem hatte Tanner gespürt, dass sie gekränkt war. Wie tief, wusste er allerdings erst seit wenigen Minuten.
    Er verabscheute sich für sein Verhalten. Ein Grund mehr, die Finger von dieser Frau zu lassen.
    Als sie sich eben vorgebeugt hatte, um sich die Fußnägel zu lackieren … Als er sich die Szene noch einmal vorstellte, bekam Tanner eine Erektion. Mia war nicht nur sexy, sondern auch auf eine unbewusste Art und Weise provokativ. Schön, ohne darauf aus zu sein, schön zu wirken. Hinzu kam ihr scharfer Verstand. Eine faszinierende Mischung. Und dies war so ziemlich der schlechteste Zeitpunkt für Tanner Crawford, von etwas fasziniert zu sein – außer von seinem Auftrag.
    Gerade vor dem Hintergrund des Tattoos musste er Mia gegenüber fair bleiben. Er hatte ihr schon einmal wehgetan. Jetzt musste er sie in Ruhe lassen, egal, wie hart – unwillkürlich senkte er den Blick auf seinen Unterleib – es auch sein mochte.
    Tanner schickte ein paar sehr unfreundliche Gedanken in Moe Dicks Richtung, drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Er nickte ein, hörte zwischendurch wie aus weiter Ferne Mias Lachen, gleichzeitig träumte er und sah sie im Halbschlaf Hand in Hand mit ihm auf dem Uni-Campus stehen. In seinem Traum war er allerdings derjenige mit dem Shakespeare-Tattoo. Es stand auf der Innenseite seines linken Unterarms. Und Mia trug seine Uniformmütze.
    Nein, dachte Tanner benommen. Nein, sie durfte nicht gehen. Er würde es nicht zulassen. Sie durfte nicht all die Dinge sehen, die er selbst erlebt hatte. Die unsägliche Angst, die Hilflosigkeit und den Tod.
    Ein armes Dorf, die winzige Schule, mehrere Explosionen und dann ein Schrei.
    Sein eigener, erkannte Tanner, als er kühle Finger auf seiner Stirn fühlte. „Wach auf“, sagte Mia besänftigend. „Du bist im Hotel. Es ist alles in Ordnung.“
    Nein, ist es nicht. Und er bezweifelte langsam, dass jemals wieder alles in Ordnung kommen würde. Die Albträume waren nur die Strafe, der unterbewusste Vorwurf an sich selbst wegen seiner Rolle bei dem Vorfall in Mosul. Zugegeben, Tanner hatte nur Befehle ausgeführt. Er hatte nicht ahnen können, dass die Aufständischen das Dorf in die Luft jagen wollten, sobald die Soldaten eintrafen. Aber hätte er das Dorf nicht angesteuert, wäre die Tragödie niemals passiert. Und er konnte nichts tun, um irgendetwas an den grauenvollen Ereignissen zu ändern.
    Mia ließ ihre schlanken Finger langsam von seiner Stirn über seine Wangen wandern. Er hörte, wie sie tief und ein bisschen zittrig seufzte. Sein Brustkorb fühlte sich plötzlich eng an, denn Mias Berührungen erinnerten ihn an etwas, das er sehr lange nicht mehr gespürt hatte: Zärtlichkeit.
    Diese Frau hatte ihn aufrichtig geliebt. Nicht, weil er ein toller Footballspieler war, und auch nicht, weil er Soldat werden wollte. Er hatte nichts leisten, sich nicht bewähren müssen. Mia hatte ihn geliebt … Und er hatte ihr Herz gegen eine Uniform eingetauscht.
    Tanner stöhnte auf, als ihm bewusst wurde, wie falsch er gehandelt hatte. Mia glaubte wahrscheinlich, er würde noch immer schlecht träumen, denn während sie beruhigende Worte murmelte, beugte sie sich vor und streifte mit den Lippen seinen rechten Augenwinkel.
    Der sanfte Kuss reichte aus – Tanner vergaß alle seine guten Vorsätze. Er öffnete die Augen. Mias Gesicht war so nah. Wortlos hob er die linke Hand und wickelte sich eine ihrer dunklen Haarsträhnen um die Finger.
    Mia stockte der Atem. Unsicher sah sie Tanner in die Augen. Der Fernsehbildschirm warf bläuliche Schatten an die Wände und tauchte Mias Gesicht in flackerndes Licht. Plötzlich wusste Tanner, an welche Früchte ihr Duft ihn erinnerte: Pfirsiche. Reif, süß, weich und zugleich ein wenig herb. Es passte zu ihr.
    Tanner zog sanft an ihrer Haarsträhne, zog Mias Gesicht näher zu sich heran. Jetzt musste er sich nur ein kleines Stückchen nach vorn beugen, bis sich ihre Lippen berührten. Mias warme Brüste lagen an seinem Oberkörper, ihre Hände an seinen Wangen. Ein leises Beben durchlief ihren Körper. Tanner küsste sie noch

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