Collection Baccara Band 329
begann Jackson, sobald er sich in einen Schaukelstuhl gesetzt hatte, „aber du siehst aus, als würdest du von einer Beerdigung kommen. Wenn du schlechte Nachrichten hast, dann raus damit. Haben wir einen weiteren Viehhandel verloren oder etwas in der Art?“
Clay setzte sich ebenfalls, während Tagg stehen blieb. „Etwas in der Art.“
Erwartungsvoll sahen seine Brüder ihn an.
Tagg begann, hin und her zu gehen. Schließlich holte er tief Luft und sagte: „Ich werde heiraten.“
Beide Brüder sprangen auf. „Was?“, riefen sie gleichzeitig.
„Ihr habt mich schon verstanden.“ Tagg schaute von einem zum anderen.
„Ich wusste gar nicht, dass du mit jemand zusammen bist“, äußerte Jackson.
„Das war ich auch nicht. Ich meine … es ist Callie Sullivan. Sie ist … wir bekommen ein Baby.“
Jackson lächelte. „Was du nicht sagst? Du wirst Vater?“ Er ging zu Tagg und schüttelte ihm überschwänglich die Hand. „Ich gratuliere.“
„Danke.“
Clay wirkte verwirrt. „Du bist letztes Wochenende mit Callie weg gewesen. Wie konnte sie … ähm, also das ging aber schnell, Tagg. Außerdem warst du nicht gerade begeistert, als sie anfing, ehrenamtlich für Penny’s Song zu arbeiten. Ich weiß noch, wie du mich deswegen angefahren hast.“
„Ich weiß. Glaub mir, das war alles nicht geplant.“ Tagg erklärte seinen Brüdern die Situation, ließ aber die Details aus. Einzelheiten brauchten sie schließlich nicht zu wissen. Allerdings erzählte er ihnen, wie Hawk Sullivan versuchte hatte, ihm das Kind abzukaufen. Er klärte seine Brüder darüber auf, dass man Sullivan nicht trauen konnte und warum er glaubte, die Hochzeit mit Callie sollte so rasch wie möglich stattfinden.
„Gratuliere, Tagg“, sagte Clay, sobald er die Sache verstanden hatte. „Das ist nicht ideal, aber du machst das Richtige. Ich stehe in allem hinter dir. Wir sorgen dafür, dass Callie sich willkommen fühlt. Sie bekommt den ersten Erben der Familie Worth. Das ist ein Anlass, der gefeiert werden muss.“
Doch Tagg war nicht nach Feiern zumute. Er traute weder Sullivan noch dessen Tochter. Nach seiner Meinung hatte sie unnötig ein falsches Spiel gespielt. Aber es blieb ihm in dieser Angelegenheit keine andere Wahl. Um seines Kindes willen musste er die Tochter des Feindes heiraten.
6. KAPITEL
Eine Woche später stand Callie in Taggs Gästezimmer und betrachtete sich in einem Drehspiegel. Sie trug das Hochzeitskleid ihrer Mutter, das im Mermaid-Stil geschnitten, mit weißer Spitze besetzt und mit Perlen bestickt war. Es schmiegte sich eng um ihren Körper, erst unterhalb der Knie war der Rock weit ausgestellt. Das Kleid passte wie angegossen, worüber sich Callie freute. Ihr Haar hatte sie zu Locken aufgedreht und bis auf ein paar Strähnen hochgesteckt. Anstelle eines Schleiers trug sie einen schmalen mit Glitzersteinen und Perlen besetzten Haarreif.
„Cinderella ist nichts gegen dich“, erklärte Sammie.
„Na ja, ich bekomme den gut aussehenden Prinzen, aber ich fürchte, damit endet das Märchen schon.“
„Rede dir so etwas nicht ein. Tagg hat Glück, dich zu heiraten. Du wirst eine gute Ehefrau sein und eine wundervolle Mutter. Das weiß ich einfach.“
Callie umarmte ihre beste Freundin. „Danke, dass du das sagst. Heute brauche ich dich wirklich. Besonders weil niemand von meiner Familie hier ist.“
„Deine Hochzeit würde ich mir doch nicht entgehen lassen.“ Sammies fliederfarbenes Satinkleid raschelte, als sie sich aus Callies Umarmung löste. „Aber es tut mir leid, dass dein Vater deine Entscheidung nicht akzeptiert.“
Die meisten Mädchen träumten davon, am Hochzeitstag von ihrem Vater zum Altar geführt zu werden. Aber Callie hatte diese Idee aufgegeben. Sie war wütend auf ihren Vater, doch sie musste auch an sein Herz denken. Ihr Auszug aus der Big Hawk Ranch brachte vielleicht so etwas wie Frieden oder zumindest einen Waffenstillstand. Wenn sie zu Hause geblieben wäre, hätte ihr Vater niemals Ruhe gegeben. Und dass er sich nicht damit abfinden konnte, dass sie einen Worth heiratete, lag auf der Hand.
Sie verdrängte die Traurigkeit und konzentrierte sich auf die schönen Dinge in ihrem Leben. Sie heiratete den Mann, den sie liebte. Ihr war nur noch gelegentlich übel, und dem Baby ging es prächtig. „Schon gut. Du bist ja da.“
„Ich werde die beste Trauzeugin sein, die es jemals gab.“ Sammie rückte den glitzernden Haarreif auf Callies Frisur zurecht. „Du kannst auf mich
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