Collection Baccara Band 329
zählen.“
Callie lächelte. Tränen traten ihr in die Augen. „Das weiß ich. Ohne dich würde ich das nicht durchstehen.“
„Wag es ja nicht, zu weinen und mein tolles Make-up zu ruinieren.“
Callie straffte die Schultern. „Du hast recht. Keine Tränen. Heute ist mein Hochzeitstag.“
Jemand klopfte an die Tür. „Sind die Damen fertig?“
„Das ist Jackson“, sagte Callie und bedeutete Sammie, die Tür zu öffnen.
„Wenn er bloß halb so gut aussieht wie dein Verlobter, dann werde ich mich gleich ganz schwach fühlen.“ Sie deutete eine gespielte Ohnmacht an, indem sie leicht in die Knie sank und mit übertriebener Geste die Hand zur Stirn führte.
Als sie dann die Tür öffnete, sah man zunächst bloß Jacksons Rücken. Er trug einen schwarzen Smoking, und seine Stiefel waren auf Hochglanz poliert. Dann drehte er sich um, und alle Albernheit wich aus Sammies Gesicht. Eine Sekunde starrten sie einander wortlos an.
Callie lachte. „Jackson Worth, darf ich dir meine beste Freundin Sammie vorstellen. Sie ist extra aus Boston hierhergekommen.“
Jackson schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Nett, Sie kennenzulernen, Sammie.“
„Finde ich auch.“ Jemandem, der Sammie nie begegnet war, wäre wohl nichts aufgefallen, aber Callie kannte ihre Freundin. Sie war völlig hin und weg.
Jackson ging zu Callie. „Du siehst wunderschön aus.“
Callie drehte sich und knickste. „Danke schön, mein Herr.“ Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich in Jacksons Gegenwart immer wohl. Er besaß eine gewinnende Persönlichkeit und viel Sinn für Humor. Während der Arbeit für Penny’s Song hatte sie ihn ein bisschen kennengelernt. Von den drei Brüdern fühlte sie sich am ungezwungensten in Jacksons Gegenwart.
„Tagg ist ein glücklicher Mann.“ Er lächelte. „Also, meine Damen, seid ihr bereit?“
Er trat zwischen sie und bot jeder einen Arm. Mit Sammie auf seiner rechten und Callie auf der linken Seite ging der charmante Jackson zu einem Hügel, von dem aus man einen herrlichen Rundblick auf die Red Ridge Mountains hatte.
Dort würden sich Taggart Worth und Callie Sullivan das Ja-wort geben.
„Hier kommt deine Braut“, sagte Clay zu Tagg.
Tagg drehte sich um und hätte beinahe durch die Zähne gepfiffen, als er Callie den Hügel hochkommen sah. Eine einzige langstielige weiße Lilie trug sie in der Hand. Sammie und seinen Bruder Jackson nahm er kaum wahr, sondern hatte nur Augen für seine zukünftige Frau.
Tagg erschauerte bei dem Gedanken. Er hätte nie gedacht, dass er noch einmal in diese Lage kommen würde, denn er hatte sich geschworen, nie wieder zu heiraten. Aber die augenblicklichen Umstände konnte er schlecht ignorieren. Callie war schwanger, und er wollte das Richtige tun.
„Sie sieht hübsch aus“, bemerkte Clay, während Tagg sich auf seinen Platz vor dem Pfarrer stellte.
Tagg hatte auf einer stillen Zeremonie nur mit Familienmitgliedern und wenigen engen Freunden bestanden. Der kleine Hügel hinter seinem Haus war schon lange sein Lieblingsplatz, auf den er sich gelegentlich zurückzog. Hier konnte er in Ruhe seinen Gedanken nachhängen und dabei die atemberaubende Aussicht auf die Red Ridge Mountains genießen.
Aber jetzt gab es eine neue atemberaubende Aussicht – Callie. Sie sah nicht einfach nur hübsch aus, sondern umwerfend. Aber Tagg hatte nicht vor, Clay zu korrigieren.
Jackson blieb stehen und küsste sie auf die Wange. Ihre Freundin tat dasselbe. Dann ließen sie sie allein und begaben sich auf ihre Plätze.
Jed begann auf seiner Gitarre eine Version von „Hier kommt die Braut“ zu spielen.
Ganz allein stand Callie da und blickte Tagg an. Er merkte, dass ihre Hände zitterten. Dann kam sie mit einem zögernden Lächeln langsam auf ihn zu. Eine Sekunde lang dachte Tagg, er hätte ihr doch eine große Hochzeit bieten sollen, in einer Kirche und mit anschließender Feier mit der ganzen Familie und vielen Freunden.
Er kämpfte mit sich und dem Groll, den er hegte. Doch schließlich verdrängte er die schlechten Gefühle, um den Augenblick zu genießen. Callie würde bald seine Frau sein, und er konnte nicht leugnen, dass er sich von ihr angezogen fühlte. Der Gedanke, sich am Abend mit ihr zu lieben und jeden Morgen neben ihr aufzuwachen, gefiel ihm.
Sie bekam sein Kind. Sie würden es gemeinsam auf seinem Land großziehen, und es würde der erste Worth der neuen Generation sein. Er klammerte sich an diesen Gedanken, als er Callie bei der Hand nahm und
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