Collection Baccara Band 330
einzuprägen.
„Freut mich, dass es Ihnen besser geht“, sagte er so spitz, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten.
„Cade, du …“ Das Du war ihr vor Chloe rausgerutscht, bevor sie sich bremsen konnte.
„Hm?“
Diese Gleichgültigkeit. Was war nur mit ihm los? „Wie hast du so schön gesagt? Mit Komplikationen werden wir fertig?“ Zum Teufel mit Chloe. Dies war zu wichtig.
Er zuckte bei ihren Worten zusammen und musterte sie. „Jessie“, sagte er langsam, wobei er mit einer Hand auf sein Büro wies. „Wir reden dort.“
Er ließ sie vorgehen und einige Minuten warten. Dieses Spiel können auch zwei spielen, Jessie Clayton.
Schließlich betrat Cade sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Nur für den Fall, dass seine Entschlossenheit bröckeln und Jessie in seinen Armen landen sollte.
„Wie kommt es, dass du deine Meinung geändert hast.“ Er sprach bewusst neutral. „Damit habe ich nicht gerechnet.“
Sie drehte sich vom Fenster zu ihm um, und er sah, dass sie in der Zwischenzeit die Brille abgenommen hatte. Sie wollte also unfair spielen.
„Ich habe mich albern benommen.“ Ihre Stimme klang unnatürlich fröhlich. „Natürlich möchte ich die Chance nutzen, Finola bei der Arbeit über die Schulter zu sehen.“
Er nickte nachdenklich, sagte aber nichts. Das Ticken der Messinguhr auf seinem Schreibtisch war das einzige Geräusch im Raum.
„Was ist los mit dir?“, fragte sie schließlich. „Weshalb bist du so merkwürdig?“
Er stieß den Atem aus, von dem er nicht gewusst hatte, dass er ihn angehalten hatte. „Warum sagst du mir nicht, dass du sauer bist, weil ich dich als Schattenpraktikantin ausgewählt habe, obwohl du mich darum gebeten hattest, es nicht zu tun?“ Er wollte ihr die Chance geben, die Wahrheit zu sagen. Vielleicht tat sie es.
Sie winkte ab. „Ach, ich bin nicht mehr sauer.“
„Wirklich? Das ging schnell.“
„Cade.“
Sie trat einen Schritt näher. Es war, als würde er sie wie ein Magnet anziehen. Er kannte das Gefühl.
„Cade, du bist derjenige, der mein Vertrauen missbraucht hat. Ich wünschte, du hättest zuerst mit mir darüber gesprochen, aber …“
Er hob eine Hand, um sie zu bremsen. „Sag mir einfach die Wahrheit, Jessie. Was hat dich bewogen, deine Meinung zu ändern?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe erkannt, dass es eine Chance ist, die ich ergreifen sollte.“
„Ach so.“
„Und warum hast du deine Meinung geändert?“
„Ich? Ehrlich gesagt war es Fins Entscheidung, dich zu nehmen. Ich hatte nur keine Möglichkeit, es dir zu sagen.“
Sie sah ihn zweifelnd an. „Du hattest die Möglichkeit, aber das meinte ich nicht. Weshalb hast du deine Meinung über mich geändert? Wieso bist du plötzlich ein völlig anderer Mann als noch am Sonntagnachmittag?“
„Wir sind im Büro“, sagte er kalt.
„Ich dachte, es wäre dir nicht peinlich.“
Die Stimme versagte ihr fast, was ihm das Herz brach. „Das ist es auch nicht.“ Er bemühte sich um einen beiläufigen Tonfall. „Ich glaubte, du wärst so wütend auf mich, dass du …
„Das bin ich nicht.“
Sie trat noch näher, ihr frischer, blumiger Duft war die reinste Folter.
„Ich werde das Beste aus der Situation machen. Es ist eine tolle Chance, und ich werde sie nutzen.“
Nun, aus der Situation konnten auch zwei ihren Nutzen ziehen. Sollte sie doch glauben, dass sie Insider-Informationen bekam. Sie würde nichts finden, was einem ihrer Konkurrenten half. Dafür würde er sorgen.
Einstweilen wollte er das Beste für sich herausholen. Die Sehnsucht, sie in den Armen zu halten und sie zu küssen, war riesig. Als hätte sie den gleichen Gedanken, schloss sie die Distanz zwischen ihnen und schlang die Arme um ihn. Keine Macht der Welt könnte ihn jetzt davon abhalten, sie zu umfangen.
„Ich habe dich vermisst“, flüsterte sie und sah ihn aus ihren wunderschönen grünen Augen ernst an.
„Ich habe dich auch vermisst.“ Das war nicht gelogen.
Ihre Lippen fanden sich zu einem Kuss, was sein Verlangen, ihr nah zu sein, noch steigerte.
Sie vertiefte den Kuss, und er wehrte sich nicht, sondern zog sie an sich, damit sie seine Erregung spürte. Sosehr er versuchte, dies zu sehen, als würde er nur eine Chance nutzen, er wusste, dass er nicht mehr mit Jessie schlafen durfte.
Es wäre ein riesengroßer Fehler.
7. KAPITEL
Jessie betrat den leeren Konferenzraum von Charisma kurz vor halb neun. Finola würde jeden Moment zum täglichen Treffen mit den
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