Collection Baccara Band 330
hörte gar nicht auf zu grinsen und hat so eine merkwürdige Andeutung gemacht. Liam hat weder bestätigt noch hat er geleugnet. Er hat nur gesagt, dass Zahlen nicht lügen.“
Finola lehnte sich zurück. „Wir dürfen nicht verlieren, Cade.“
„Ich weiß. Womöglich hat Ihr Zwillingsbruder unsere Spionin engagiert?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nicht Shane. Und ich glaube auch nicht, dass Michael oder Cullen sich auf dieses Niveau begeben würden.“
„Könnte Daniel es getan haben, bevor Amanda und er beschlossen haben, EPH zu verlassen und ein Abenteuermagazin herauszugeben? Vielleicht hat Michael vergessen, Cullen gegenüber zu erwähnen, dass er einen Spion engagierte, als der Snap übernahm.“
Fin schüttelte den Kopf.
„Gannon?“ Michaels Sohn und rechte Hand hatte dieselbe Position bei Pulse inne wie er bei Charisma .
„Das passt nicht zu ihm. Seine Ehe mit Erika hat ihn nachgiebiger werden lassen.“
Ein unbekanntes Gefühl der Eifersucht breitete sich in ihm aus. „Glück lässt nicht automatisch die Entschlossenheit verschwinden, den Wettkampf ernst zu nehmen.“
„Ich fasse es nicht, dass Shane gewinnt“, sagte Finola abwesend.
„He, er ist Ihr Zwillingsbruder. Er hat dieselben Gene wie Sie.“
„Dieses Gewinner-Gen hat die gesamte Familie. Deshalb kann ich Ihre Theorie, dass Jessie Clayton als Spionin eingeschleust wurde, nicht völlig als absurd einstufen.“
„Tatsache, nicht Theorie.“ Cade stand auf und gab Fin die Blumen und die zerbrochene Brille. „Würden Sie das bitte für mich wegwerfen?“
Sie lächelte mitleidig. „Ich hatte keine Ahnung, dass Sie so romantisch sind.“
„So dumm trifft es eher.“
„Sie sind nicht dumm, Cade. Sie ist nur eine bessere Schauspielerin, als wir für möglich gehalten hätten.“
Er deutete auf die Brille. „Sie trug sogar eine Verkleidung.“
Finola starrte nachdenklich auf das zerbrochene Gestell. „Ich frage mich, warum sie ihre Augen verstecken wollte.“
„Weil ihr Auftritt hier von Anfang bis Ende Theater war. Sie ist eine Schwindlerin. Eine Lügnerin.“
Finola ließ die Brille in den Papierkorb fallen. „Passen Sie auf, dass die Liebe Sie nicht verbittert, Cade.“
„Liebe?“ Er spie das Wort geradezu aus. „Das war noch lange keine Liebe. Eigentlich habe ich mich nur an sie herangemacht, weil ich so argwöhnisch war.“
„Wirklich? Nun, der Schuss ging nach hinten los, nicht wahr?“ Finola lächelte schief.
„Ja. Ich wollte nur wissen, warum sie Ihnen aus dem Weg geht. Ich hätte stärker nachhaken sollen.“
„Weiß sie, dass Sie sich deshalb mit ihr verabredet haben?“
Er zuckte die Achseln. „Vermutlich nicht. Aber das ist jetzt auch egal, denn ich habe sie durchschaut. Und nur das zählt.“
„Nein, das ist nicht alles, was zählt.“
Cade wirbelte beim Klang von Jessies Stimme herum. Sie stand in der Tür, ihr rotbraunes Haar fiel über ihre Schultern, die smaragdgrünen Augen funkelten wie Juwelen.
„Was hast du hier zu suchen?“, fragte er.
„Ich muss mit Fin sprechen.“
Cade stellte sich vor Finola. „Sie hat dir nichts mehr zu sagen.“
„Aber ich habe ihr etwas zu sagen.“
„Ich rufe den Sicherheitsdienst.“ Er nahm das Telefon.
„Cade.“ Finola stand auf und kam um ihren Schreibtisch herum. „Ich möchte sie anhören.“
„Danke“, sagte Jessie. „Endlich ist jemand bereit, mir zuzuhören.“
„Aber ich will keine Lügen“, sagte Finola drohend.
„Keine Lügen. Könnte ich unter vier Augen mit Ihnen sprechen?“
„Nein“, erwiderte Finola schnell. „Ich habe keine Geheimnisse vor Cade. Sie haben ihn getäuscht, und er hat ein Recht darauf zu erfahren, was Sie zu sagen haben.“
„Sie werden nicht wollen, dass er es hört. Glauben Sie mir.“
Cade bemerkte den bestürzten Ausdruck in Fins Gesicht, ihre normalerweise glatte Stirn war in Falten gelegt, während sie Jessie anstarrte.
„Es ist privat“, sagte Jessie leise und trat einen Schritt weiter in den Raum. „Es betrifft Sie und mich.“
Finola stockte der Atem. Ihre Augen, so grün wie Jessies, wurden groß.
„Wie alt sind Sie?“
Cade wich zurück, als Finola Jessie diese Frage stellte. Wie alt sie war? Spielte plötzlich das Alter eine Rolle? Jessie zuckte nicht zusammen, sondern trat selbstbewusst einen Schritt vor.
„Ich bin dreiundzwanzig, Finola.“
Sie sagte das, als wäre es von Bedeutung.
Finola starrte Jessie immer noch an, und er sah, dass sie eine Gänsehaut bekommen hatte.
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