Collection Baccara Band 330
anderen Enkel auch.“
Maeve zog Jessie in ihre Arme, die Band stimmte das nächste Lied an, und die Anwesenden brachen in stürmischen Applaus aus. Jessie schloss die Augen und atmete den zarten Duft von Maeve Elliott ein. Sie wusste, dass die Tränen fließen würden, sobald sie die Augen wieder öffnete, doch das war an einem Abend voller Emotionen völlig in Ordnung.
Als sie es schließlich wagte, fiel ihr Blick auf den Mann, der gerade den Fahrstuhl verlassen hatte.
Cade.
Auch er hatte Tränen in den Augen. Tränen der Freude für sie. Tränen der Liebe.
Für einen Moment, für einen kurzen, traumhaften Moment, fühlte ihre Welt sich vollkommen an.
Er kam nicht an sie heran.
Die Lady in Grün, ohne Zweifel der Star des Abends, wurde völlig von ihrer neuen Familie in Beschlag genommen, also begnügte Cade sich damit, im Hintergrund zu bleiben und ab und zu einen Blick über die Schulter von ihr zu erhaschen. Ihm reichte es, dass sie nach ihm Ausschau hielt.
Seine Gedanken waren so auf Jessie fixiert, die sich angeregt mit Scarlet und Summer unterhielt, dass er Finola nicht bemerkte, die sich neben ihn stellte.
„Wissen Sie, was ich denke, Cade McMann?“
Er grinste seine Chefin an. „Meistens ja. Das ist mein Job.“
„Und Sie sind gut in Ihrem Job.“ Sie prostete ihm zu. „Aber wissen Sie, was ich über Jessie denke?“
„Sie sind glücklich, dass Sie endlich das fehlende Stück Ihrer selbst gefunden haben.“
Ein ungläubiger Laut kam über Finolas Lippen. „Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Genau so empfinde ich.“
Dieses Mal prostete er ihr zu. „Habe ich doch gesagt. Es ist mein Job zu wissen, was Sie denken.“
„Jessie ist tatsächlich das Stück meines Herzens, das dreiundzwanzig Jahre gefehlt hat, aber ich glaube, nicht nur ich habe jemanden gefunden, der mein einsames Herz mit Leben füllt.“
„Was sind wir poetisch heute Abend.“
„Das kommt, weil ich so glücklich bin.“ Finola lächelte. „Habe ich recht, Cade?“
In dem Moment lachte Jessie, und der musikalische Ton schwebte durch den Raum zu ihm. „Ja, Sie haben recht.“
„Was werden Sie also tun?“
Leichte Schärfe schwang in seinem Ton mit, als er antwortete: „Wollen Sie wissen, ob ich vorhabe, eine ehrenhafte Frau aus ihr zu machen?“
Finola wurde ernst. „Als ihre Mutter frage ich, ob Sie sie mit all der Liebe und dem Respekt behandeln werden, den sie verdient.“
„Fin, das ist keine Affäre. Jessie hat mich gebeten, diskret zu sein. Es war ihr Wunsch, es geheim zu halten, nicht meiner. Ich bin überrascht, dass Sie es überhaupt wissen.“
„Ich habe viel Zeit mit ihr verbracht und sie ist leicht zu durchschauen.“
Jessie sah zu ihnen herüber und sagte etwas zu Scarlet und Summer. Er hielt ihren Blick gefangen, winkte sie buchstäblich mit den Augen herbei, denn er konnte es nicht länger ertragen, so weit weg von ihr zu sein. Es war jedoch ihre Entscheidung, ob sie sich in der Öffentlichkeit mit ihm zeigen wollte.
Bedächtig stellte sie ihr Glas ab und durchquerte langsam den Saal.
„Vielleicht ist sie jetzt bereit“, meinte Fin. „Wie ich schon sagte, sie ist leicht zu durchschauen.“
„Was habt ihr zu flüstern?“, fragte Jessie, ihre Augen strahlten. „Als wenn ich es nicht wüsste.“
Es kostete ihn ungeheure Beherrschung, sie nicht in seine Arme zu schließen und sie zu küssen. „Wir unterhalten uns über Poesie.“ Jessie machte ein überraschtes Gesicht, und er musste lachen, doch Finola kämpfte gegen Tränen an.
„Was ist los, Fin?“ Cade legte eine Hand an ihren Arm und sie lachte peinlich berührt.
„Ich habe so viele Jahre nicht geweint. Dreiundzwanzig, um genau zu sein.“
„Was ist?“, fragte Jessie.
„Ich muss euch etwas Wichtiges sagen.“
Sie blickten sie erwartungsvoll an, und Finola nahm erst seine und dann Jessies Hand.
„Lasst euch nicht von anderen Leuten euer Schicksal diktieren …“ Sie schloss die Augen. Eine Träne lief über ihre Wange. „Belastet euch nicht mit dem Gedanken, was die Leute reden könnten. Nicht, wenn ihr euch liebt.“
Einen langen Moment schwiegen sie alle drei. Im Hintergrund erklangen die ersten Töne eines Liebesliedes.
„Versteht ihr, was ich sagen will?“, fragte Fin.
„Ich glaube schon.“ Jessie lächelte zögernd.
Cade legte einen Arm um sie. „Dann hör auf deine Mutter und tanz mit mir.“
Sie strahlte ihn an. „Gern.“
Auf dem Weg zur Tanzfläche drehte er sich noch einmal zu
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