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Collection Baccara Band 330

Collection Baccara Band 330

Titel: Collection Baccara Band 330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire , Christine Rimmer , Maureen Child
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du hast recht. Es ist nicht mir passiert, deshalb habe ich vielleicht nicht das Recht, dir zu sagen, wie du dich zu verhalten hast.“ Mit beiden Händen packte sie sein T-Shirt. „Aber eins weiß ich. Wenn du von der Liebe zu Mary nur gelernt hast, dich zu verschanzen und in Selbstmitleid zu baden, dann hast du gar nichts gelernt.“
    Sie hatte ihm nun ordentlich die Meinung gesagt und keine Ahnung, wie er darauf reagieren würde. Natürlich befürchtete sie, dass er wütend werden und ihr vorwerfen könnte, eine Grenze überschritten zu haben. Aber so unglücklich und hilflos, wie er im Moment vor ihr stand, hatte er bestimmt nicht vor, ihr eine Szene zu machen. Es zerriss ihr das Herz, ihn so zu sehen. Also tat sie das, wovon sie meinte, dass es das einzig Richtige sei: Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Sam lang und innig, was ihn völlig durcheinanderbrachte. Er verlor beinahe das Gleichgewicht, als sie ihn endlich losließ. Kopfschüttelnd warf Tricia ihm einen letzten Blick zu und meinte: „Das ist es nicht, was die Liebe uns lehrt, Herr Doktor.“

9. KAPITEL
    Bei der Familie Wright ging es an diesem Tag hoch her. Sam fuhr mehrmals zum Weinladen, besorgte noch mehr Dekorationen und lud die ausgeliehenen Stühle in Jakes Transporter. Debbie hatte sich am Nachmittag kurz hingelegt, und er hatte auf die Kinder aufgepasst. Alle waren emsig mit den letzten Vorbereitungen für die Hochzeit beschäftigt.
    Sam hatte geholfen, den Rasen noch mal zu mähen und die blühenden Büsche im Garten zurechtzuschneiden. Im Moment war er so müde, dass er sich am liebsten irgendwo in eine stille Ecke verzogen und ganz lange geschlafen hätte.
    Aber wenigstens war er beschäftigt gewesen.
    So beschäftigt, dass er nicht dazu gekommen war, über das Gespräch nachzudenken, dass er an diesem Morgen mit Tricia geführt hatte. Umso besser, dachte er sich. Es brachte ja sowieso nichts, immer wieder dieselben Themen durchzukauen.
    Er stöhnte und strich sich mit der Hand übers Gesicht. Es war völlig sinnlos, auch nur im Entferntesten daran zu denken, dass Tricia vielleicht recht haben könnte. Er konnte und wollte das einfach nicht glauben. Wenn die zwei Wochen vorbei waren, würde Sam wieder in Los Angeles sein.
    Zurück in seiner kleinen Welt, in der ihn nur die Erinnerungen an Mary und die Gedanken an sein eigenes Versagen begleiteten.
    Plötzlich aber verspürte er ein Frösteln bei dem Gedanken an sein Zuhause. Als er hier angekommen war, war sein einziger Gedanke gewesen, so schnell wie möglich wieder zu verschwinden. Jetzt war es umgekehrt.
    Sam ging über den Rasen. Ein kühler Wind wehte vom Meer herüber. Im Haus erklangen laute, fröhliche Stimmen, die von Kinderlachen übertönt wurden. Alles war irgendwie so … normal – und trotzdem auch so besonders.
    Und vielleicht bestand ja genau darin das Außergewöhnliche – sich Zeit zu nehmen und zu merken, dass allein das Alltägliche und die Tatsache, dass Menschen in einer Familie sich lieben, schon ein kleines Wunder war.
    „Mann, ich bin schon zu lange hier“, ermahnte er sich und schüttelte den Kopf. Dann blickte er nach oben in den Sommerhimmel. Ein paar vereinzelte Wolken flogen, angetrieben vom Wind, über das weite tiefblaue Firmament. Einen ganz kurzen Moment lang wünschte sich Sam, der Wind möge stark genug sein, ihn fortzuwehen.
    Dorthin zurück, wo er wusste, wie er sich zu verhalten hatte und wo er sich sicher fühlte. Wo ihm klar war, was von ihm erwartet wurde, wo er die Regeln kannte. Aber wo war das genau? Auf einmal wusste er das selbst nicht mehr.
    Sam hörte, wie die Hintertür des Hauses aufflog und mit einem lauten Krachen gegen die Hauswand schlug. Er wirbelte herum. Tricia stand in der Tür, und Sam verspürte plötzlich eine merkwürdige Wärme in der Brust. Schlug sein Herz etwa schneller?
    „Hey“, rief Tricia zu ihm herüber, und ein herzliches, unwahrscheinlich anziehendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie wirkte völlig unbeschwert. Was Sam zusätzlich verunsicherte: Den ganzen Tag über hatte sie das morgendliche Gespräch nicht erwähnt.
    Sam konnte nicht klar denken, in seinem Kopf rasten die Gedanken umher, während die Zeit stehen zu bleiben schien. Er blickte in Tricias offenes Gesicht, sah aber stattdessen Mary weinend vor sich stehen. Sie hatten sich oft gestritten, und er konnte sich noch genau an die Gewissensbisse erinnern, die ihn nach einem solchen Streit geplagt hatten.
    Mary hatte

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