Collection Baccara Band 330
daran, auf sie zu warten, Kaffee zu kochen und Frieden mit ihr zu schließen. Aber dann stieg er die Treppe zu seinem Schlafzimmer hinauf. Es gab keinen Frieden mit Lizzie. Nicht solange sie entschlossen war, ihn zu verlassen.
Lizzie stand um vier Uhr früh auf und machte sich sofort an die Arbeit. Sie bekam Ethan den ganzen Morgen über nicht zu Gesicht. Anscheinend war es gestern sehr spät geworden, und er schlief lange. Oder er ging ihr nach der Auseinandersetzung einfach aus dem Weg. Nun, es sollte ihr nur recht sein. Denn sie hatte viel zu tun und keine Zeit.
Alles lief reibungslos. Gegen halb zwei mittags legte sie schließlich letzte Hand an die Verzierungen der Torte.
Der Resortmanager Grant Clifton schickte einen Lieferwagen und zwei starke Männer zu Ethans Haus, um die Hochzeitstorte abholen zu lassen. Lizzie folgte ihnen zum Resort. Sie atmete erleichtert auf, als die Männer die Torte ohne Zwischenfälle im Ballsaal auf den dafür vorgesehenen Tisch gestellt hatten.
„Das ist die schönste Torte, die ich jemals gesehen habe! Das schwöre ich“, rief Erin begeistert und umarmte Lizzie.
Sie lachte. „Ich freue mich, dass sie deinen Vorstellungen entspricht.“
„Sie übertrifft meine Vorstellungen bei Weitem! Das ist meine Traumtorte. Einfach perfekt.“
„Gut. Dann ist mein Job erledigt.“
„Weißt du was? Wir brauchen dich wirklich hier in Thunder Canyon. Corey hat mir alles über die Patisserie deiner Familie in Midland erzählt und gesagt, dass du dort eine eigene eröffnen willst. Was hältst du davon, dich stattdessen hier mit einer Patisserie selbstständig zu machen?“
Lizzie war geschmeichelt. „Es ehrt mich, dass du glaubst, dass ich gut hierher passe.“
„Ich glaube es nicht. Ich weiß es“, sagte Erin. „Überleg es dir. Zieh es wenigstens in Erwägung.“
Das stand nicht zur Debatte. Aber sie mochte diese reizende Stadt in den Bergen und die Leute, die darin lebten. Warum sollte sie voreilig und uneingeschränkt Nein sagen? „Sicher, ich denke darüber nach.“
„Toll. Und jetzt muss ich los.“ Erin umarmte sie ein letztes Mal. „Die Haare. Das Make-up. All das steht noch bis zur Hochzeit auf dem Programm. Also dann. Um sechs Uhr?“
„Ich kann es kaum erwarten.“
Als Lizzie ins Haus zurückkehrte, war Ethan noch immer wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht war es so am besten, sonst stritten sie nur wieder miteinander.
Nachdem sie die Küche sauber gemacht hatte, nahm Lizzie ein langes Bad. Ihre krausen Haare verwandelte sie mit viel Anti-Frizz-Serum und einem Glätteisen in sanfte, glänzende Wellen, die ihr locker auf die Schultern fielen. Auch für das richtige Make-up ließ sie sich viel Zeit. Sie zog ein ärmelloses, royalblaues Kleid mit V-Ausschnitt und glockig geschnittenem Rock an. Dazu trug sie passende High Heels und prachtvolle Ohrringe mit kobaltblauen Steinen.
Sie wusste, dass sie keine Schönheit war. Ihre Nase war zu groß und ihr Kinn ein bisschen zu markant. Ihre Maman war zierlich und bildhübsch gewesen. Lizzie ähnelte äußerlich mehr ihrem großen, breitschultrigen Dad. In den High Heels würde sie einen Großteil der Männer beim Hochzeitsempfang überragen. Doch das kümmerte sie nicht. Ihre Maman hatte immer zu ihr gesagt, dass es nichts Schöneres gebe als eine große, stolze Frau.
Als sie sich im großen Spiegel an der Badezimmertür ansah, war sie vollkommen zufrieden. Sie drehte sich im Kreis. Ihr gefiel es, wie der Saum ihres Kleides bei jeder Bewegung mitschwang. Gut gelaunt zwinkerte sie ihrem Spiegelbild zu, bevor sie in ihr Zimmer ging, um die blaue Satinclutch zu holen.
Als sie die Tür öffnen wollte, hörte sie, dass Ethan leise anklopfte. Ihr Herz hämmerte. Es gibt keinen Grund, atemlos und nervös zu werden, nur weil er entschieden hat, sich wie ein Gentleman zu benehmen und mich nicht allein zur Hochzeit seines Bruders fahren zu lassen, ermahnte sie sich und machte die Tür auf. Und dort stand er in seiner ganzen männlichen Pracht. Er war frisch rasiert und geduscht, trug einen edlen Smoking und sah umwerfend gut aus.
„Fertig?“
Lizzie lachte und wirbelte einmal um die eigene Achse. „Was meinst du?“
„Du siehst fantastisch aus.“
„Danke. Du gibst auch kein schlechtes Bild ab.“ Sie griff nach seinem Arm, und Ethan überraschte sie damit, dass er ihre Hand nahm und auf seinen Unterarm legte. Bei dem Kontakt erfasste sie wieder ein heißes Prickeln, und die feinen Härchen auf ihrem nackten Arm
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