Collection Baccara Band 330

mit Gerberas von einem Tisch in der Nähe und schlug Jackson damit auf den Kopf. Die Vase zerbrach, und es regnete Glasscherben, Wasser und Blütenblätter.
    Ohne eine Miene zu verziehen, ging Jackson auf den Bräutigam los. Einen Augenblick lang war kaum mehr auszumachen, wer wen schlug.
    Und dann kam es zur Katastrophe. Entsetzt beobachtete Lizzie, wie Jackson einen gut platzierten Kinnhaken einstecken musste und durch die Luft nach hinten flog, wo der Tisch mit der sechsstöckigen Hochzeitstorte stand.
    Claudia Traub rief: „Jungs! Hört sofort damit auf!“
    Die arme Erin schrie: „Nein! Nicht meine Torte!“
    Und dann geschah im letzten Moment ein Wunder. Ethan schaffte es irgendwie, sich zwischen Jackson und den Tisch mit der Torte zu manövrieren und seinen jüngeren Bruder so abzufangen, dass sie beide zur Seite stürzten und auf dem Boden landeten. Der Tisch wackelte ein bisschen. Aber die Hochzeitstorte blieb heil – so unglaublich es war.
    In diesem Augenblick erreichte Lizzie die Gefahrenzone und ließ sich neben Ethan auf die Knie fallen. „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    „Schafft diesen Idioten von mir herunter“, murrte er und versetzte Jackson, der auf ihm lag, einen Stoß. Der stöhnte und rollte auf den Boden. Schnell richtete Ethan sich auf und ging in die Hocke. Da er nicht darauf vertraute, dass Jackson Ruhe geben würde, drehte er ihn auf den Bauch, griff nach seiner rechten Hand und presste sie ihm zwischen die Schulterblätter. So hatte er ihn fest im Griff.
    Sein Bruder schlug mit der anderen Hand auf den Boden und stöhnte erneut. „He, lass mich los. Das tut weh, verdammt noch mal.“
    „Benimmst du dich jetzt?“
    Endlich gab Jackson nach. „Ja. Ich schwöre es.“
    Ethan ließ ihn los. „Was für ein elender Dummkopf“, beschwerte er sich, als er aufstand. Kopfschüttelnd reichte er Lizzie die Hand, um ihr aufzuhelfen.
    Als sie neben ihm stand, hatte sie das verrückte Bedürfnis, ihm um den Hals zu fallen und ihn zu küssen. Aber sie schaffte es, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Mein Held. Du hast die Hochzeitstorte gerettet.“
    Er lachte laut, zog sie näher an sich und schlang den Arm um ihre Schultern. Einige Gäste ringsum lachten ebenfalls, andere applaudierten ihm sogar. Jemand sagte der Band, dass sie wieder spielen solle. Und alle Gäste kehrten auf die Tanzfläche oder an ihre Tische zurück, um weiterzufeiern.
    Claudia half Jackson beim Aufstehen. „Hast du dir wehgetan?“
    Er legte die Hand auf die Rippen. „Es tut nur weh, wenn ich atme. Oder rede.“
    „Dann halt die Klappe“, meinte Corey. Erin kam an seine Seite.
    Ein Angestellter des Resorts kehrte die Scherben der zerbrochenen Vase auf.
    Pete kam hinzu und legte den Arm um die Taille seiner Frau. „Nun, Jungs, es sieht ganz so aus, als ob die Traubs aus Texas offiziell in Thunder Canyon angekommen wären. Diese Stadt wird nie mehr dieselbe sein.“

3. KAPITEL
    Die Hochzeitsparty dauerte bis spät in die Nacht. Ethan machte sich mit Lizzie gegen zwei Uhr nachts auf den Heimweg. Als er den SUV in der Garage vor seinem Haus geparkt hatte, legte er einen Arm auf das Lenkrad und wandte sich ihr zu. „Das hat Spaß gemacht.“
    „Großen Spaß.“
    „Wie wäre es mit einem Kaffee?“
    Lizzie ging es richtig gut. Sie waren an diesem Abend so unbeschwert miteinander umgegangen, dass sie das Gefühl hatte, endlich ihren besten Freund zurückbekommen zu haben. „Sicher.“ Nachdem sie in die Küche gegangen waren, bereitete sie koffeinfreien Kaffee zu, während er sich an den Tisch setzte. „Willst du einen Keks?“
    Ethan schüttelte den Kopf. „Führe mich nicht in Versuchung. Zwei Stück Hochzeitstorte sind mein Limit für einen Abend.“
    Sie lehnte sich gegen die Theke, während der Kaffee durchlief. „Ist mit Jackson alles in Ordnung? Ich habe ihn noch nie so erlebt. Er war so betrunken, dass er total ausgerastet ist.“
    „Es geht ihm gut“, versicherte Ethan ihr. „Vielleicht macht er ein paar Veränderungen durch. Aber er bekommt seine Probleme schon noch in den Griff.“
    Lizzie zuckte die Schultern. „Wenn du meinst …“
    „He.“ Ethan stand auf und kam zu ihr. Er hatte vor einiger Zeit seine Fliege abgenommen und die obersten Knöpfe des Smokinghemds geöffnet Er wirkte völlig entspannt und ein bisschen müde.
    Was für ein toller Mann er ist, dachte sie. Ein wundervoller Freund. Der beste Boss aller Zeiten.
    „Mach dir um Jackson keine Gedanken.“ Nur Zentimeter von ihr