Collection Baccara Band 330
Entspannung für ihn, doch heute nicht. Und das nur wegen Lizzie.
Er nahm noch einen Schluck Whiskey und fragte sich, ob er es ein bisschen damit übertrieb, den Herren des Hauses zu spielen. Ja, vielleicht. Aber er musste nicht nur akzeptieren, dass sie ihn wirklich verließ, sondern sie auch ziehen lassen, ohne mit ihr geschlafen zu haben.
Fünf Jahre lang war er tagein, tagaus mit ihr zusammen gewesen. Und bis vor ein paar Tagen hatte er nicht die geringste Ahnung gehabt, dass er sie begehrte. Das war merkwürdig und ziemlich beunruhigend. Dennoch konnte er akzeptieren, dass er Lizzie jetzt wollte. Er war bereit, sich dieser Tatsache zu stellen.
Aber sie nicht. Oh nein. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn nicht mehr küssen würde. Sie wollte sogar, dass sie aus ihrem Gedächtnis strichen, was passiert war. Das empfand Ethan als Beleidigung. Er war kein schlechter Kerl. In der Regel mochten Frauen ihn sehr. Er wusste, dass er nicht Lizzies Typ war. Aber konnte sie nicht trotzdem nur dieses eine Mal eine Ausnahme machen?
Schließlich wollte sie ihn auch. Das hatte er heute Morgen gespürt, als sie sich geküsst hatten. Warum konnte sie der Natur nicht einfach ihren Lauf lassen? Er stand auf. Er hatte ihr einige Dinge zu sagen. Das konnte er jetzt genauso gut tun wie zu irgendeinem anderen Zeitpunkt.
„Lizzie“, sagte Ethan mit rauer, tiefer Stimme.
Ein Schauer überlief sie. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, hörte auf, die Paprikaschoten für den Salat zu schneiden, und wartete darauf, was er als Nächstes sagen würde. Aber er schwieg. „Was kann ich für dich tun?“, fragte sie schließlich aufgeräumt und drehte sich um. Er lehnte am Türrahmen und hielt sein halb ausgetrunkenes Glas in der Hand. „Soll ich dir Whiskey nachschenken?“ Als er sie nur zornig und aufreizend zugleich ansah, informierte sie ihn: „Das Abendessen ist fast fertig.“ Sie wollte ihn nicht merken lassen, dass er sie beunruhigte.
Er hob das Glas und trank langsam einen Schluck. „Du warst zu spät heute nach dem Mittagessen.“
Das hatte Lizzie kommen sehen. „Ja.“ Sie nahm sich ein Küchenhandtuch und wischte sich die Hände ab. „Das tut mir wirklich leid. Ich habe nicht auf die Zeit geachtet.“
„Waren zwei Stunden Zeit zum Mittagessen nicht genug?“, fragte Ethan.
„Die zwei Stunden, die du mir eingeräumt hast, waren mehr als genug“, antwortete sie nach einer langen Pause. „Ich hätte pünktlich sein sollen und entschuldige mich aufrichtig. Es kommt nicht wieder vor.“
„Sorge dafür, dass es nicht wieder passiert.“
Jetzt fing Lizzie an, sich wirklich über ihn zu ärgern, und fragte betont zuvorkommend: „Ethan, wie oft bin ich in all den Jahren, die ich für dich arbeite, zu spät gekommen?“
Er trank erneut einen Schluck Whiskey. „Weißt du, ich glaube, ich will noch einen Drink.“
Das war zu viel. „Würdest du bitte so höflich sein, zuerst meine Frage zu beantworten?“
Er zuckte die Schultern. „Du hast recht. Du hast dich nie verspätet. Bis heute.“
„Ich freue mich sehr, dass dir das bewusst ist. Und für die Verspätung heute habe ich mich entschuldigt. Können wir jetzt aufhören, darauf herumzureiten?“
„Sicher.“ Er hielt Lizzie das Glas hin.
Sie starrten einander wütend an. Dass Ethan darauf bestand, sie herumzukommandieren, statt selbst hinüber ins Wohnzimmer zu gehen, um sich einen Whiskey einzuschenken, war ein schäbiges Machtspiel. Aber gut. Sie war seine Haushälterin. Ihm seine Drinks zu holen, gehörte zu ihrem Job. Sie schnaubte empört, ging zu ihm und nahm das Glas. Er lehnte noch immer am Türrahmen. „Pardon“, sagte sie in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie ihm den Rest seines Drinks am liebsten in sein selbstgefälliges Gesicht schütten würde.
„Oh. Entschuldige.“ Er richtete sich so weit auf, dass sie sich an ihm vorbeischlängeln konnte.
Im Wohnzimmer goss sie ihm noch einen Whiskey ein und ging zur Küche zurück, wo er noch immer am Türrahmen lehnte. „Hier, bitte.“
„Danke.“ Ethan nahm das Glas.
Erneut schlängelte sie sich an ihm vorbei und kehrte zur Theke zurück, um die Paprika für den Salat zu schneiden. Sie würde ihm noch das Abendessen servieren und ihn dann allein lassen. Obwohl sie mit dem Rücken zu ihm stand, wusste sie, dass er sich noch keinen Millimeter von der Tür weg bewegt hatte. Das war lächerlich. Eine Farce. Sie ließ sich dieses Benehmen keine Sekunde länger gefallen. Sie drehte sich
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