Collection Baccara Band 330
mich nicht wohl dabei, jetzt damit anzufangen.“
Sein leises Lachen entbehrte jeglichen Humors. „Und ich lasse mich nur auf unverbindliche Affären ein.“
„Genau.“ Sie erinnerte sich an ein Gespräch, das sie mit ihm geführt hatte, nachdem er sich wieder einmal von einer seiner vielen Freundinnen getrennt hatte.
„Für Beziehungen, bei denen es ernst wird, bin ich nicht zu haben. Das werde ich nie sein“, hatte er gesagt.
Sie hatte die Augen verdreht und erwidert, dass er abwarten solle. Eines Tages würde er einer ganz besonderen Frau begegnen und sich wünschen, dass es ernst wird.
Ethan hatte gelacht und gemeint, dass er zu den Männern gehöre, die in Gefangenschaft nicht gut leben können.
Verärgert darüber, dass er eine wirkliche Beziehung mit Gefangenschaft gleichsetzte, hatte sie ihn beschimpft.
Doch er hatte nur gelacht und dann vorwurfsvoll gefragt: „Lizzie, wenn ich dir die Wahrheit nicht sagen kann, wem dann?“
„Lizzie?“
Sie blinzelte. „Entschuldige. Ich musste nur an etwas denken.“
„Ich werde mich nicht mehr wie ein Mistkerl aufführen.“
„Darüber bin ich sehr froh.“
„Ich bin freundlich, aber nicht zu freundlich. Meinst du, das wird funktionieren?“
„Ja.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, und sie aßen weiter.
Ein paar Minuten später sagte Ethan: „Morgen früh sollten wir um acht Uhr aufbrechen. Um zehn Uhr haben wir in Helena einen Termin mit ein paar Grundstücksmaklern.“
Lizzie nickte. „In Ordnung.“
„Wir sind während der anderthalb Wochen meistens auf Achse.“
„Ich weiß.“
„Dann ist also alles gut? Sind wir startklar?“
„Ja.“
Mittwoch und Donnerstag verbrachten sie in Helena und Freitag und Samstag in Great Falls. Am Sonntag fuhren sie weiter nach Osten. Ethan beabsichtigte, Abbaurechte in Bakken Shale zu erwerben, einem über dreihunderttausend Quadratkilometer großen Landstrich mit Ölschiefer, der sich über Montana, North Dakota und Kanada erstreckte. Außerdem wollte er sich einige der neueren Ausrüstungen zur Ölgewinnung in Aktion ansehen.
Sie verbrachten mehr als einen Tag draußen am Ende der Welt zwischen gigantischen, lauten Maschinen und einige Nächte in wenig reizvollen Motelzimmern in winzigen Städten. Aber Ethan war in seinem Element. Lizzie hatte ihn noch nie glücklicher gesehen. Er liebte es, draußen auf dem Land zu sein, alte Stiefel, ein zerknittertes Hemd, verwaschene Jeans und einen Cowboyhut zu tragen.
Eines Abends saßen sie auf zwei Plastikstühlen vor dem Swimmingpool eines Motels am Rand einer kleinen Stadt namens Coyote Creek. Der Pool war leer, was egal war. Denn es war windig und ohnehin zu kalt zum Schwimmen.
„Was für eine malerische Landschaft“, sagte sie ironisch, als sie auf die Tankstelle auf der anderes Seite des verlassen wirkenden Highways sah.
„Das ist das Leben, Lizzie.“ Ethan sah sie mit seinem frechsten Grinsen an. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und er starrte ernst in die Ferne. „Als Leiter der Finanzabteilung hatte ich zunehmend das Gefühl zu ersticken. Ein Mann kann nicht sein ganzes Leben damit verbringen, darauf zu warten, dass die ältere Generation in den Ruhestand geht.“
„Das verstehe ich. Und ich finde es toll, dass du dir eine neue Herausforderung suchst. Es ist bestimmt das Beste für dich, dir zu deinen Bedingungen ein Geschäftsfeld innerhalb des Unternehmens aufzubauen.“
„Ich bin froh, dass du mit mir hier bist. Zumindest jetzt.“
„Ich auch.“ Lizzie wurde bewusst, dass sie es wirklich so meinte. Als er den Mund langsam zu einem Lächeln verzog, bekam sie Herzklopfen.
„Es steht dir frei, deine Meinung zu ändern und zu bleiben.“
„Das wird nicht passieren“, sagte sie sanft und ein bisschen atemlos.
Ethan deutete auf den staubigen, leeren Pool, den verlassen wirkenden Highway und das endlose flache Land um sie herum. „Ich kann nicht glauben, dass du das alles aufgeben willst.“
Sie runzelte die Stirn. „Fängst du jetzt wieder damit an?“
„Ich bin hartnäckig. Deshalb habe ich meistens Erfolg.“
„Du änderst meine Meinung nicht. Ganz egal, was du sagst oder wie viel Geld du mir anbietest.“
„Und was mache ich, wenn ich einen deiner Muffins mit Schokoladenstückchen oder ein Stück Rhabarberkuchen essen will?“
„Dann musst du sie dir aus Midland schicken lassen und dafür bezahlen.“
„Aua. Das ist kaltherzig.“
Aber Ethan wirkte nicht besonders gekränkt. Er macht wirklich seinen
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