Collection Baccara Band 331
auch gar nichts an. Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“
„Ich glaube, dass ich der Vater des Babys bin“, fuhr er sie an. „Die DNA-Tests zeigen eine siebzigprozentige Wahrscheinlichkeit an.“
Julie horchte auf. „Ich dachte, diese Tests seien zu neunundneunzig Komma neun Prozent sicher.“
„Das sind sie auch in neunundneunzig Komma neun Prozent aller Fälle. Aber der Spielraum für fehlerhafte Ergebnisse ist größer, wenn der potenzielle Vater einen eineiigen Zwillingsbruder hat.“
„Du hast einen Zwillingsbruder?“
„Ja.“
Gütiger Himmel! Da draußen gab es zwei von denen, und sie rannten beide frei herum? Oder vielleicht auch nicht so frei? Damals hatte Dalton keinen Ehering getragen und jetzt auch nicht. Aber ein Ringfinger ohne Ring hieß gar nichts.
„Das ist dein Problem und nicht meins“, antwortete Julie mit eiskalter Stimme. „Du solltest jetzt lieber gehen. Ich muss den Motor da draußen reparieren.“
Sie öffnete die Tür noch ein Stück weiter und forderte ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung auf zu verschwinden.
Wieder bewegte er sich keinen Schritt vorwärts.
„Es gibt nur eine Möglichkeit, den Vater des Babys zweifelsfrei festzustellen.“
„Und die wäre?“
„Man muss die DNA des Vaters mit der DNA der Mutter abgleichen.“
„Ich wiederhole noch einmal: Das ist ganz allein dein Problem.“ Ein weiterer Gedanke kam ihr in den Sinn. „Außerdem kann es ja wohl kaum sein, dass ich die einzige Frau bin, mit der du dich letztes Jahr näher eingelassen hast. Hast du bei den anderen auch schon mal nachgefragt?“
„Ja, das habe ich. Und du bist die Letzte auf meiner Liste.“
Na ja, sie hatte es ja wissen wollen. Er hatte zuerst alle anderen Frauen abgeklappert, bis er schließlich ganz unten bei ihr angelangt war.
„Weißt du, was du mit deiner Liste machen kannst?“
Daltons Gesicht verfärbte sich dunkelrot und er war jetzt genauso wütend wie sie. „Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich geh nicht mit jeder Frau ins Bett, die ich treffe.“
Und Julie ließ sich normalerweise auch nicht von fremden Männern abschleppen. Aber warum sollte sie das zugeben? Wenn Mister Superreich-Dalton sie für ein Flittchen hielt, sollte er doch!
Bebend vor Wut, riss sie die Tür ganz auf. „Verschwinde!“
„Alles, was ich von dir will, ist eine Haar- oder Speichelprobe.“
„Raus!“
Er baute sich jetzt direkt vor ihr auf, und Julie streckte das Kinn in die Höhe, sie würde sich schon behaupten.
War dieser Mann immer schon so groß gewesen? Oder so bedrohlich? Sie hatte ihn kleiner und liebenswerter in Erinnerung. Und dabei war Julie auch nicht gerade klein. Mit ihren eins dreiundsiebzig hatte sie sich schon oft in enge Cockpits zwängen müssen. Aber Dalton war noch gute zehn Zentimeter größer als sie und im Moment wirkte er sehr einschüchternd.
Er stand so dicht vor ihr, dass sie die goldenen Spitzen seiner Wimpern und die verblasste Narbe auf seinem Kinn erkennen konnte. Seine durchdringenden blauen Augen blickten entschlossen auf sie herab.
„Hör mal“, er bemühte sich ganz offensichtlich, seine Wut im Zaum zu halten, „hier geht es nicht nur um dich und mich. Wir müssen allein schon aus gesundheitlichen Gründen wissen, wer die Eltern des Babys sind.“
Oje. Das hatte sie gar nicht bedacht. Natürlich würden sie wissen wollen, ob es ernsthafte Krankheiten in der Familie des Babys gab.
„Wir bezahlen dich auch dafür.“
Julie hatte schon nachgeben wollen, aber dieser Satz ließ ihre Wut wieder aufflammen.
„Wie bitte?“
„Ich gebe dir jetzt und hier tausend Dollar in bar, wenn du mir eine DNA-Probe gibst.“
Julie schnappte nach Luft. Jetzt dachte er also auch noch, dass sie sich bestechen ließ, um zu beweisen, dass sie die Wahrheit sagte. Wenn sie jetzt einen Hammer in der Hand gehalten hätte, hätte sie ihn Dalton mit Sicherheit über den Schädel gezogen.
„Raus! … Verschwinde!“
Seine Augen blickten sie eiskalt an. „Das wird ein Nachspiel haben.“
„Was willst du denn tun?“, fragte sie ihn spöttisch. „Deinen Privatdetektiv beauftragen, mir heimlich eine Tasse zu stehlen, damit du eine Speichelprobe bekommst?“
„Es gibt viele Möglichkeiten.“
Er ließ seinen Blick langsam und bedächtig über das Durcheinander im Büro schweifen. Dann wandte er sich wieder ihr zu.
„Das Angebot steht für die nächsten vierundzwanzig Stunden. Denk drüber nach.“
Wie gern hätte sie ihm jetzt ihr Knie in die
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