Collection Baccara Band 331
fragte sein Vater.
Javier berichtete ihnen, dass er in die Reha verlegt würde und seiner Entlassung damit einen Schritt näher kam.
„Super“, sagte Isabella.
Rafe und sein Vater lächelten zustimmend. Dann zeigte sein Vater auf den Poncho, der jetzt über der Stuhllehne neben seinem Bett hing. „Was macht der denn hier?“
Javier lächelte. „Ich hatte gestern einen Überraschungsgast. Er hat ihn mir zusammen mit einem Grillteller aus dem Red gebracht, der alles in den Schatten gestellt hat, was ich bisher hier serviert bekam.“
„Dann hat Savannah dich also besucht?“, fragte Rafe grinsend.
„Ja, sie war auch da. Sie hat mir die Blumen mitgebracht, die drüben auf dem Fensterbrett stehen. Nein, es war Leah, die plötzlich mit dem Essen in meinem Zimmer stand, nach dem ich mich unbewusst seit Langem gesehnt habe.“
„Wie nett von ihr“, bemerkte Luis. „Die Schwestern hier waren alle sehr nett, aber ich muss gestehen, dass mir Leah am liebsten ist.“
Javier stimmte ihm innerlich zu.
„Wann kommst du in dein neues Zimmer?“, fragte Isabella.
„Wahrscheinlich schon in der nächsten Stunde.“ Javier musterte seine Schwester. Sie hatte lange braune Haare und große braune Augen. Eigentlich war sie seine Halbschwester. Er kannte sie erst seit sieben Jahren.
Javiers Vater hatte jung geheiratet und wurde kurz darauf bereits wieder geschieden. Er hatte sich sehr um Isabella gekümmert, aber als seine Exfrau erneut heiratete und nach Kalifornien zog, nahm sie Isabella mit und der Kontakt riss für mehr als fünfzehn Jahre ab.
Sogar nach seiner Heirat mit Elena, Javiers Mutter, und nach der Gründung einer neuen Familie war sein Vater verzweifelt über den Verlust der Tochter, die er immer nur sein „kleines Mädchen“ nannte.
Nach Javiers Geburt war Luis grenzenlos stolz, einen Sohn zu haben. Doch er machte nie ein Hehl daraus, dass er erst wieder richtig glücklich sein würde, wenn er Isabella gefunden hatte.
Natürlich wussten Javier und seine Brüder, dass sie geliebt wurden und eine sichere Position innerhalb der Familie einnahmen. Dennoch hatte Javier sich immer bemüht, seinen Vater stolz zu machen und die durch den Verlust von Isabella entstandene Leere in seinem Herzen zu füllen.
Tief im Inneren hatte Javier immer gehofft, dass sein Vater Isabella eines Tages vergessen würde.
Natürlich war Luis immer unglaublich stolz auf Javier und seine anderen Söhne gewesen, doch er konnte seine Erstgeborene nie vergessen.
Als Isabella endlich erwachsen war und Luis fand, nahm die ganze Familie sie mit offenen Armen auf. Auch Javier, dem es gefiel, eine große Schwester zu haben, die künstlerisch so begabt und gleichzeitig so süß war. Er konnte sich sein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen.
Vor ein paar Jahren hatte Isabella J. R. Fortune geheiratet. Sie war eine Expertin für mexikanisches Kunsthandwerk und eine sehr talentierte Innenarchitektin, daher fiel ihr der Poncho sofort auf.
„Unglaublich.“ Isabella nahm den Poncho in die Hand und begutachtete ihn aufmerksam. „Das ist einer von meinen. Woher hat Leah ihn?“
„Keine Ahnung. Vielleicht hat Marcos ihn ihr gegeben, als sie im Red war. Sie hat auch die Vase und die Bougainvillea-Zweige mitgebracht.“
Falls einer von ihnen der Meinung war, die Krankenschwester habe es mit ihrer Pflichterfüllung übertrieben, so sagte zu Javiers Erleichterung keiner etwas davon.
„Ich muss Leah danach fragen, wenn ich sie sehe“, sagte Isabella. „Hat sie heute Dienst?“
„Ich denke schon, aber ich habe sie noch nicht gesehen.“
Javier und seine Familie setzten ihre Unterhaltung fort. Javier tat interessiert an dem, was sie erzählten, doch seine Gedanken waren einzig und allein bei Leah.
Gerade als seine Familie sich verabschieden wollte, trat Leah ins Zimmer.
Sie trug ihre hellblaue Klinikkleidung, und dass sie bei ihm hereinschaute, obwohl sein Zimmer heute nicht auf ihrem Dienstplan stand, entlockte ihm ein Lächeln.
Die Mendozas begrüßten Leah und verabschiedeten sich dann.
„Sie haben eine wirklich nette und fürsorgliche Familie“, sagte Leah.
Javier konnte nur zustimmend nicken.
„Allerdings habe ich bemerkt, dass Sie sich über ihren Besuch nicht immer freuen“, fügte sie hinzu.
Das schlechte Gewissen wischte sein Lächeln weg. „Es ist nicht so, dass ich über ihren Besuch unglücklich bin.“
„Was dann? Gibt es Probleme mit ihnen?“
„Nein, es ist … ich weiß es nicht. Vielleicht könnte
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