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Collection Baccara Band 331

Collection Baccara Band 331

Titel: Collection Baccara Band 331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Duarte , Emilie Rose , Merline Lovelace
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sich. Solche Gedanken an einem Ort wie diesem taten ihm nicht gut.
    Am liebsten hätte er sie Florence genannt und ein paar Scherze gemacht, aber es gelang ihm nicht. Er musste andauernd an den alten Schlager denken, den sein Vater im Auto zu hören pflegte: Just look at her in those blue jeans, her hair in a pony tail.
    „Hoffentlich fühlen Sie sich jetzt nicht überrumpelt“, sagte Leah.
    „Überhaupt nicht. Ich finde es großartig von Ihnen. Danke, dass Sie an mich gedacht haben.“
    Wie viele Krankenschwestern taten schon mehr als ihre Pflicht?
    Er drückte auf den Knopf, der den Kopfteil des Bettes senkrecht stellte, und stopfte sich das Kissen im Rücken zurecht, damit er aufrecht sitzen konnte.
    Inzwischen holte Leah das Essen aus der Kühltasche. Als Javier den ersten Hauch von gegrilltem Fleisch und Gewürzen in die Nase bekam, meldete sich sein Magen.
    Mit den Augen verfolgte er jede von Leahs Handbewegungen. „Das wird ein großartiges Picknick.“
    „Draußen zu essen, wäre natürlich auch schön gewesen“, sagte sie, „aber hier stören uns wenigstens keine lästigen Ameisen und wir brauchen keine Sonnencreme.“
    „Absolut richtig.“
    Als der Tisch gedeckt war, zog sie einen Stuhl an sein Bett heran und sie begannen zu essen.
    Javier schnitt ein Stück Rindfleisch ab und führte es mit der Gabel zum Mund.
    Wann hatte er zuletzt ein so zartes, köstliches Stück Fleisch gekostet?
    Nach einem weiteren Bissen sagte er: „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich das genieße. Wie sind Sie bloß auf diese Idee gekommen?“
    „Es ist mir gestern Abend auf der Heimfahrt eingefallen. Sie nehmen jetzt schon seit Wochen die Klinikmahlzeiten zu sich, die zwar ganz lecker sind, einem auf lange Sicht aber doch recht fad erscheinen mögen.“
    Alles, was mit der Klinik zu tun hatte, war ihm inzwischen lästig. Alles außer seiner Krankenschwester.
    „Also habe ich Marcos nach Ihrem Lieblingsessen gefragt“, fuhr sie fort. „Er empfahl mir den Grillteller. Oder wäre Ihnen etwas anderes lieber gewesen? Vielleicht Tamales? Die mögen Sie auch sehr gern, sagte er.“
    „Nein, es ist perfekt. Sollte ich morgen noch in diesem Zimmer liegen, kann ich vielleicht etwas aus dem Red liefern lassen. Ich schulde Ihnen jetzt ein Essen.“
    „Sie schulden mir gar nichts.“
    Das sah er anders. Ohne Leah wäre ihm womöglich schon vor Wochen die Decke auf den Kopf gefallen.
    Sie aßen schweigend weiter. In Javiers Kopf überschlugen sich die Gedanken wie verrückt und er begann, ganz so wie früher, Pläne auszuhecken.
    „Ich werde in den nächsten zwei Tagen in die Reha verlegt“, bemerkte er schließlich.
    Sie hielt mitten in der Bewegung inne. Ihre hübschen haselnussbraunen Augen weiteten sich. Dann lächelte sie. „Das sind gute Nachrichten. Das bringt Sie der Entlassung nach Hause ein Stückchen näher. Ich wette, Sie können es kaum erwarten.“
    Natürlich wollte er die Klinik verlassen, ohne Zweifel. Aber der Gedanke, Leah nie mehr wiederzusehen, behagte ihm überhaupt nicht.
    Warum tat sie so viel für ihn? Sogar an ihrem freien Tag?
    In ihr Überraschungspicknick ließen sich vermutlich alle möglichen Beweggründe hineininterpretieren. Doch er wollte viel lieber das Essen und die Gesellschaft dieser Krankenschwester genießen, die einen Sonnenstrahl in einen tristen Tag gezaubert hatte. Die wunderschöne Florence Nightingale, die ihm einen Vorgeschmack auf die reale Welt geschenkt hatte, in die er bald wieder eintreten würde.

3. KAPITEL
    Bei der Visite am nächsten Morgen erfuhr Javier von Dr. Fortune, dass er innerhalb der nächsten Stunden in die Reha verlegt würde.
    Nach zwei langen Monaten würde er diese triste Etappe seines Lebens endlich hinter sich lassen können. Doch es bedeutete auch, dass er Leah verlassen musste.
    Vermutlich würde er sie nach seiner endgültigen Entlassung besuchen können, aber erst, wenn er wirklich wieder auf den Beinen war und wusste, wo seine Zukunft lag.
    Javier hoffte, dass er Leah noch einmal sehen und sich von ihr verabschieden konnte. Aber seine Chancen standen schlecht. Karen, die andere Krankenschwester auf seiner Station, war heute schon bei ihm gewesen. Sie hatte ihm gesagt, dass sein Zimmer heute ihr zugeteilt war.
    Karen war wirklich nett, aber sie war nicht Leah.
    Javier hatte gerade den Fernseher eingeschaltet, um die Mittagsnachrichten zu verfolgen, als sein Vater, Rafe und Isabella klopften und eintraten.
    „Wie geht’s dir heute?“,

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