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Collection Baccara Band 331

Collection Baccara Band 331

Titel: Collection Baccara Band 331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Duarte , Emilie Rose , Merline Lovelace
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im dritten Stock war er kurz davor gewesen, sie um ein Rendezvous zu bitten, doch er hatte das Thema immer wieder fallen lassen. Javier fand, sie verdiente einen Mann, der mit beiden Beinen im Leben stand und wusste, was die Zukunft ihm bringen würde. So weit war er noch nicht.
    Seit ein paar Minuten hatte er fertig gepackt. Nun saß er im Sessel neben dem Bett und wartete auf Leahs Dienstschluss.
    Zum Glück musste er nicht lange warten.
    „Da bin ich“, rief Leah, als sie eintrat. „Von mir aus können wir los. Steht inzwischen fest, dass Sie heute Abend entlassen werden?“
    „Ja, alles erledigt. Ich muss nur noch einen Pfleger rufen, der mich im Rollstuhl nach unten zur Einfahrt bringt.“
    „Gut, dann hole ich mein Auto und wir treffen uns dort.“
    Fünf Minuten später hievte Javier sich vorsichtig vom Rollstuhl auf den Beifahrersitz von Leahs schwarzem Honda Civic. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mich nach Hause bringen.“
    „Kein Problem. Sagen Sie mir nur, in welche Richtung wir fahren müssen.“
    In einem ersten Impuls wollte er vorschlagen, auf einen Drink in seine Lieblingsbar in der Stadt zu fahren, doch er war noch immer nicht der alte Javier. Es würde noch eine Weile dauern, bis er wieder eine Tanzfläche betreten und hören würde, wie der Barmann die letzte Runde ausrief.
    „Ich müsste noch zu einer Apotheke und ein paar Rezepte einlösen“, sagte er.
    „Sollten wir nicht auch zu einem Supermarkt?“, fragte Leah. „Sie waren monatelang nicht zu Hause, Sie werden vermutlich einkaufen müssen.“
    „Nein, eigentlich sollte alles da sein. Ich habe meine Haushälterin gestern angerufen und sie gebeten, den Kühlschrank aufzufüllen.“
    „Das klingt, als hätten Sie alles im Griff“, erwiderte Leah und griff nach dem Lenkrad.
    Nicht wie üblich, dachte Javier. Aber er nickte und sagte nur: „Eine alte Gewohnheit.“
    „Ich hoffe, Sie haben Ihre Rundfunkgebühren bezahlt. Sie werden Ihren Fernseher brauchen.“
    Er wusste es nicht. Aber er hatte in den letzten Wochen so viel ferngesehen, dass es für ein ganzes Leben zu reichen schien. Zwar hatte es ihm dabei geholfen, die Zeit zu vertreiben, doch er hatte all die Spielshows und alten Filme gründlich satt. Nur die Serie Pawn Stars gefiel ihm nach wie vor.
    Er würde also erst mal eine Weile auf das Fernsehen verzichten. Zu Hause hatte er eine hochmoderne Hi-Fi-Anlage, und er freute sich schon darauf, zur Abwechslung einmal gute Musik zu hören.
    Ja, er hatte nach außen hin alles im Griff.
    Doch die Dinge, die er wirklich gern mochte, wie Joggen am Morgen, Radfahren und Tennisspielen, waren ihm nicht mehr möglich. Zumindest für die vorhersehbare Zukunft. Dafür hatte er für die nächsten paar Meilen Leah an seiner Seite. Und er würde jede Minute ihres Zusammenseins genießen.

6. KAPITEL
    Nach einem kurzen Stopp bei der Apotheke folgte Leah Javiers Anweisungen und fuhr zu seiner bewachten Wohnanlage. Sie hielt vor dem Haus, auf das er zeigte.
    Sie musste zugeben, dass sie etwas überrascht war, in welch vornehmer Gegend er lebte. Sie hatte zwar gewusst, dass er erfolgreich war, aber ihr war nicht bewusst gewesen, dass er in einem der exklusivsten Viertel von Red Rock wohnte. „Das ist ja wunderschön hier“, hörte sie sich ausrufen, obwohl er ähnliche Kommentare bestimmt schon hundertmal gehört hatte.
    „Danke. Es war eines der ersten Bauvorhaben, die mein Cousin Roberto und ich verwirklicht haben. Mir gefiel die Gegend und ich konnte mir meine Wohneinheit aussuchen. Ich habe diese hier gewählt, weil sie im Park und nahe am Pool und den Radwegen liegt.“
    Ob er sie wohl bitten würde, mit ins Haus zu gehen? Sie stellte sich diese Frage nicht nur, weil sie neugierig darauf war, wie es innen wohl aussehen würde.
    „Wenn Sie die Tür aufsperren“, sagte sie, „bringe ich Ihre Sachen hinein.“
    „Ich kann auch etwas nehmen.“
    „Und wie? Sie gehen am Stock, wenn Sie sich erinnern.“
    Er wurde still. Sie hatte ihn nicht an seine Grenzen erinnern wollen, aber er war gerade mal so weit, von A nach B gehen zu können. Warum sollte er jetzt einen Sturz riskieren?
    Kurz darauf öffnete Javier die Tür und machte Licht.
    „Was für ein schönes Bild“, sagte Leah, als sie das farbenfrohe Gemälde in der Diele entdeckte, das er kurz nach seinem Einzug gekauft hatte.
    „Danke. Der Künstler ist tatsächlich besonders talentiert. Isabella kennt ihn und schlug mir vor, seine Werke anzusehen, als ich die Wohnung

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