Collection Baccara Band 334
herzlich auf die Wangen, bevor sie seine kleinen Füßchen durch die Tuchschlingen steckte. Während Delilah das Tuch stramm zog, verstaute Grace die bunte Decke in der Babytasche und reichte sie Mollys Großmutter.
„Schade, dass Blake mir nicht mehr erlaubt, dir mit Molly zu helfen.“
„Bis sich die Angelegenheit geklärt hat, schaffen wir das schon allein.“
Grace wartete nun schon den dritten Tag ungeduldig darauf, dass sich die Angelegenheit klären würde.
Inzwischen hatte Blake ihr ihre persönlichen Sachen samt Ausweis und Geld bringen lassen. Sie nahm es als gutes Zeichen. Zumindest verdächtigte er sie nicht, dass sie wie ihre Cousine einfach verschwinden würde. Aber dass Blake nicht persönlich vorbeigekommen war, bekümmerte Grace schon sehr.
Seit er sie aus dem Haus seiner Mutter verbannt hatte, war ihr erst richtig bewusst geworden, wie wohl sie sich bei den Daltons gefühlt hatte. Ja, sie mochte Mutter und Sohn, und vor allem vermisste sie natürlich Molly. Grace war ganz darin aufgegangen, das süße Baby zu umsorgen, es zu wickeln, zu füttern und im Arm zu halten.
Natürlich war Grace immer klar gewesen, dass die Zeit kommen würde, sich aus Mollys Leben zu verabschieden. Je länger sie in Oklahoma City blieb, desto größer wurde auch das Risiko, dass Jack Petrie sie aufspürte.
Dann meldete sich Blake am späten Nachmittag doch telefonisch bei Grace an. „Ich muss mit dir reden. Kann ich gleich hochkommen?“
„In Ordnung.“ Sie hoffte, dass er ihr nicht angehört hatte, wie aufgeregt sie war.
Aber wenigstens war sie besser als beim letzten Mal auf ein persönliches Gespräch mit Blake vorbereitet. Sie hatte ihr Haar hübsch aufgesteckt und auch etwas Lipgloss aufgetragen. Ob ich mich noch schnell umziehen soll? fragte sie sich. Nein, sie entschied sich, ihre Jeans und das rote T-Shirt anzubehalten und lieber noch ein wenig tief durchzuatmen. Es nutzte jedoch kaum etwas.
Als sie Blake die Tür öffnete, flatterten ihre Nerven, zumal ein ganz anderer Blake Dalton vor ihr stand. Sie hatte ihn im Haus seiner Mutter praktisch nur im smarten Business-Look mit Hemd und Krawatte gesehen. Ganz zu schweigen von seinem umwerfend eleganten Smoking, den er bei der Hochzeit seines Bruders getragen hatte.
Jetzt stand er vor ihr in verwaschenen Jeans und einem schlichten schwarzen T-Shirt, das sich über seinen breiten Schultern leicht spannte. Er war auch nicht frisch rasiert, sodass auf Wangen und Kinn blonde Bartstoppeln schimmerten.
Im Ganzen machte er auf Grace einen einschüchternden und sehr entschlossenen Eindruck. Ihr fiel jedoch auf, dass er sie mit seinen stahlblauen Augen nicht ganz so eiskalt musterte wie beim letzten Treffen.
„Der Laborbericht ist da.“
Schweigend führte sie ihn ins Wohnzimmer. Wegen der grellen Sonne waren die Jalousien automatisch heruntergefahren. Der Raum wirkte ohne den weiten Ausblick kleiner und intimer. Zu intim, dachte Grace, als sie sich umwandte und Blakes imposante Gestalt dicht vor sich bemerkte.
„Bist du nicht an dem Resultat interessiert?“, wollte er wissen.
„Ich kenne es doch schon.“ Grace zuckte die Schultern. „Wenn das Labor die Proben nicht verwechselt hat, wird es bestätigen, dass ich mit Molly verwandt bin.“
„Das Labor hat die Proben nicht verwechselt.“
Grace nickte und kreuzte die Arme über der Brust. „Was nun?“
Offensichtlich war Blake von ihrer Reaktion sehr überrascht. Er sah sie mit großen Augen an.
„Was hast du erwartet?“, fragte sie ihn, das Kinn angriffslustig vorgestreckt. „Soll ich dir vor Freude um den Hals fallen, nur weil jetzt bewiesen ist, dass ich die Wahrheit gesagt habe?“
Blake wirkte zwar immer noch erstaunt, aber es entging Grace nicht, dass sein Blick jetzt an ihrem Mund hing. Seine Augen schimmerten auf einmal wärmer, dunkler, sehr intensiv. So als wäre es für Blake keine unangenehme Vorstellung, wenn sie sich umarmen würden, sondern eher etwas, das er ernsthaft in Erwägung zog.
Nachdem Grace das bewusst geworden war, erschien ihr die Idee selbst auch ganz verlockend. Sie brauchte nur einen kleinen Schritt nach vorn zu wagen, ihre Arme um seinen muskulösen Nacken zu legen und sich an Blakes starken Körper zu schmiegen.
Ihre Cousine hatte dieser Versuchung doch auch nicht widerstehen können.
Aber bei dem Gedanken an Hope bekam Grace sofort ein schlechtes Gewissen, sodass sie anstatt des Schritts nach vorn einen zurück machte. Blake war schließlich Hopes Geliebter
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