Collection Baccara Band 335 (German Edition)
sie das Gerichtsgebäude wieder und gingen zu ihrem Wagen. „Das war’s auch schon“, sagte Lyon. Mühsam unterdrückte er den Wunsch, Hope liebevoll in die Arme zu schließen und sich von ihr versichern zu lassen, dass sie diesen Schritt nicht bereute.
„Der schwerste Teil steht uns noch bevor.“
„Du willst doch nicht jetzt sofort zu deinem Vater gehen und es ihm sagen, oder?“
„Wir sollten es schnellstens hinter uns bringen, aber … ich will mir den Tag nicht verderben lassen. Bist du einverstanden, wenn wir das morgen oder übermorgen machen?“
„Du wirst von mir bestimmt keinen Widerspruch hören.“
Während der gesamten Rückfahrt redeten und lachten sie. Auf der Ranch hatten Molly und Tan bereits den Tisch festlich gedeckt, in der Mitte prangte eine wunderschöne Hochzeitstorte.
„Jetzt weißt du, warum ich die beiden liebe“, sagte Hope.
„Wir sollten sie einladen, ein Stück Torte mit uns zu essen.“
„Sie werden ablehnen. Aber ich rufe sie an, um mich bei ihnen zu bedanken. Morgen bringe ich ihnen dann ein Stück. Was hältst du davon, wenn wir uns umziehen und du dann den Grill anwirfst?“
Einen Augenblick zögerte Lyon. Wäre es ein richtiger Hochzeitstag, so würde er sie jetzt in das Schlafzimmer tragen. Im goldenen Licht der Spätnachmittagssonne würden sie einander ausziehen, den Körper des anderen entdecken, einander lieben und endlich eng umschlungen einschlafen.
Doch er musste vorliebnehmen mit dem, was er hatte. Sie waren nun aneinander gebunden. Jetzt musste er sich in Geduld üben und ihr Vertrauen aufbauen. Er war ihr Freund, vielleicht sogar ihr bester Freund. Aus einer solchen Freundschaft konnte tiefe Liebe entstehen.
Aber er wollte nicht nur ihre Liebe. Er wollte die Leidenschaft, die in ihr schlummerte. Er wollte mit ihr das Glück finden, das seine Eltern gefunden hatten.
4. KAPITEL
„Willst du das wirklich?“, fragte Hope, als Lyon den Motor seines Streifenwagens ausstellte.
Er hatte sie vor zehn Minuten abgeholt, um gemeinsam mit ihr zu ihrem Vater zu fahren. Ellis wusste nicht, dass Lyon mitkommen würde.
„Ich möchte auf keinen Fall, dass du dieses Gespräch allein führst.“
Hope war ihm dankbar dafür. Sie hatte wenig Lust, ihrem Vater jetzt zu begegnen. Viel lieber hätte sie die Zeit mit Lyon so verbracht, wie sie den gestrigen Abend miteinander verlebt hatten. Es war sicher nicht der klassische Abend eines Paares gewesen, das gerade geheiratet hatte. Trotzdem war er wunderschön gewesen. In friedlicher Atmosphäre und enger Verbundenheit hatten sie miteinander gekocht und beim Essen über vergangene Zeiten geredet. Der Gedanke daran, wie ihr Vater in wenigen Momenten reagieren würde, weckte in Hope den Wunsch, die Uhr ein paar Stunden zurückzudrehen.
„Willst du deine Waffe nicht lieber im Wagen lassen?“
Lyon lächelte. „Komm, wir bringen es hinter uns.“
Sie lösten die Sicherheitsgurte, stiegen aus und stiegen die Treppe hinauf zu der Veranda, die das Haus umgab. Noch bevor Hope klingeln konnte, wurde die Haustür von dem langjährigen Butler ihres Vaters geöffnet. Der schlanke Mann war etwa im selben Alter wie Ellis Harrell. Er trug einen schwarzen Anzug und eine rot-schwarz gestreifte Krawatte. Mit einer leichten Verbeugung bat er sie einzutreten.
„Ms Harrell, Chief Teague.“
„Hallo, Greenleaf. Schön, Sie mal wieder zu sehen.“
„Ich freue mich auch, Miss. Ihr Vater wartete in seinem Arbeitszimmer.“
„Wie geht es Mrs Crandall? Ich habe sie schon lange nicht mehr in der Stadt gesehen.“
„Sie hat sich vor zwei Wochen einen Zeh gebrochen, Miss. Bis sie wieder normale Schuhe anziehen kann, erledige ich die Einkäufe.“
„Das tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung.“ Natürlich hatte ihr Vater nichts davon gesagt. „Bitte grüßen Sie Mrs Crandall von mir. Ich wünsche ihr gute Besserung. Und lassen Sie es mich wissen, wenn ich irgendwie helfen kann.“
„Vielen Dank, Ms Hope.“
Der Butler trat zur Seite, und Hope und Lyon durchquerten das elegante Foyer. Vor einem Bild ihrer Mutter, das neben der Tür zum Arbeitszimmer hing, blieben sie stehen.
„Sie war wunderschön“, bemerkte Lyon. „Und ihr seht einander zum Verwechseln ähnlich. Es könnte ein Porträt von dir sein.“
Obwohl sie wusste, dass Greenleaf sie sehen konnte, berührte Hope Lyons Arm. „Du sagst immer das Richtige.“
Er griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht.
„Du hast ganz kalte Finger.“
Hope wollte etwas
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