Collection Baccara Band 335 (German Edition)
legte die Hand auf seinen Schenkel.
„Mir gefällt deine Ärztin.“
„Jacqueline hat ihr Kind und ihren Mann vor zehn Jahren bei einem Autounfall verloren. Sie hat nie wieder geheiratet, aber sie hat ein behindertes Kind adoptiert.“
„Glückliches Kind.“ Lyon schloss seine Hand um Hopes Finger. „Sollen wir zur Feier des Tages irgendwo essen gehen? Dann hätten wir zu Hause keine Arbeit mehr.“
„Hast du Hunger?“
„Nicht wirklich. Aber ich würde eine Kleinigkeit essen, um dir Gesellschaft zu leisten.“
„Ich habe heute Mittag gut gegessen und …“, Hope zupfte mit der rechten Hand an ihrem rot-schwarzen Schwangerschaftsshirt, „… ich würde gern nach Hause fahren und dieses Gel vom Bauch waschen. Die Papiertücher, die mir die Sprechstundenhilfe gegeben hat, waren nicht wirklich hilfreich.“
„Ja, natürlich. Daran habe ich nicht gedacht.“
Als sie nach kaum einer Stunde ankamen, war es bereits dunkel. Die Lampen, die sich innen und außen automatisch einschalteten, verbreiteten eine behagliche Atmosphäre.
Hope befestigte das Ultraschallbild mit einem Magnet an der Kühlschranktür. „Ein dreifacher Tusch für dein erstes Kühlschrankkunstwerk!“, rief sie gut gelaunt und streichelte über ihren Bauch. „Auf dass noch viele weitere kommen.“
„Sei vorsichtig, was du dir wünschst.“ Lyon trat zu ihr und schlang die Arme um sie.
„Ich wette, deine Mutter hat die Bilder, die du als Kind gemalt hast, auch aufbewahrt. Als ich klein war, war der Kühlschrank Mrs Crandalls Heiligtum. Versteh mich nicht falsch. Sie war eine gute Frau, aber sie wollte nicht, dass Strichmännchen mit roten Haaren und Wimpern, die an die Beine einer Vogelspinne erinnern, ihren stets makellos aufgeräumten Bereich ruinieren.“
„Oh du arme und verschmähte Künstlerin.“
„Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Kunstwerke in einer Mappe abgelegt und irgendwo im Schrank verstaut würden? Für niemanden mehr sichtbar.“
Er dachte einen Moment lang über ihre Frage nach. „Nun, meine Bilder wurden dazu benutzt, das Feuer im Ofen anzuzünden. Und so produktiv, wie ich als kleiner Junge war, hatten wir es im Winter immer schön warm. Später habe ich nicht mehr gemalt, sondern Modellschiffe gebaut. Sie brennen aber nicht so gut, und der Rauch stinkt.“
Hope warf ihm einen skeptischen Blick zu.
„Okay, okay, es stimmt nicht. Für Modellschiffe war gar kein Geld da. Sobald ich alt genug war, habe ich Zeitungen ausgetragen, um mir das Geld fürs College zu verdienen, denn ich wusste, dass meine Eltern es sich nicht würden leisten können, mich dort hinzuschicken.“
„Das klingt nach dem Lyon Teague, den ich kenne“, sagte sie über die Schulter, als sie ins Schlafzimmer ging. Hope legte ihre Tasche auf den Schminktisch und verstaute den Schal im Schrank. Dann schlüpfte sie aus ihren Schuhen. Obwohl die Absätze niedrig waren im Vergleich zu denen, die sie normalerweise trug, schmerzte ihr Rücken, als wäre sie den ganzen Tag auf den Beinen gewesen.
Lyon war ihr gefolgt. Er schnallte seinen Gürtel ab und verschloss die Waffe im Schrank.
„Tut mir leid, dass du eine so anstrengende Kindheit hattest.“
Er zuckte mit den Schultern. „Sie hat mich Disziplin gelehrt. Warte, ich helfe dir.“ Er trat hinter sie, schob ihre langen Haare zur Seite und öffnete ihr Oberteil.
„Danke.“ Sie beobachtete ihn im Spiegel ihres Schminktischs.“ Was hältst du davon, wenn wir uns schon einmal ein paar Mädchennamen überlegen?“
Verwirrt begegnete er ihrem Blick im Spiegel.
„Was ist?“
„Ich dachte, du willst …“ Er schüttelte den Kopf. „Was hältst du von Hope?“
Sie verzog das Gesicht. „Mir gefällt mein Name, aber unsere Tochter so zu nennen, fände ich egoistisch.“
„Warum? Söhne bekommen auch oft den Namen ihrer Väter.“ Er zog ihr das Shirt über den Kopf.
„Wie schön, eine eigene Ankleidehilfe zu haben“, sagte sie.
„Ich sehe mich eher als Ent-kleidehilfe.“ Lyon lächelte verschmitzt. „Was hältst du von Rebecca Hope?“
„Ich hatte eine ähnliche Idee.“ Sie freute sich, dass ihre Überlegungen in dieselbe Richtung gingen. „Ich dachte an Meredith Rebecca Teague.“
Nachdenklich sah er sie an. „Unseren Müttern würde das gefallen“, meinte er schließlich ruhig.
„Das glaube ich auch. Ich finde, der Name fließt wie Honig über die Zunge. Wir könnten sie Merri nennen, solange sie klein ist.“
Lyons Augen blitzten amüsiert, und ein
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