Collection Baccara Band 336
Morgen“, erwiderte Zoie und ließ ihren Blick ungeniert über seine muskulöse Brust bis zu seinen Hüften gleiten, wo ihr die Aussicht auf nackte Haut von der Bettdecke verwehrt wurde. „Und er wird mit jeder Sekunde besser.“
Gina schürzte ärgerlich die Lippen und zerrte an der Decke, um die Blöße ihres Verlobten zu verhüllen. „Du hättest anklopfen können.“
„Das habe ich“, erwiderte ihre Freundin und zuckte mit den Schultern. „Aber du hast es wohl überhört. Wegen der heftigen Atmung“, fügte sie grinsend hinzu.
„Was willst du denn?“ Gina merkte, dass sie unhöflich klang, doch sie war empört, da Zoie diese peinliche Situation offenbar aus vollen Zügen genoss.
„Ich wollte nur hereinschauen und feststellen, ob es wahr ist. Wie ich sehe, stimmt es tatsächlich.“
„Was?“, fragte sie ungeduldig.
Zoie warf die Zeitung, die sie in der Hand gehalten hatte, auf das Bett. „Lies selbst.“ Sie wandte sich zum Gehen. „Ruf mich nachher an“, sagte sie über die Schulter und verschwand.
Gina vergaß ihre Verlegenheit und nahm neugierig das Blatt auf.
Fusion der Schicksale lautete die Schlagzeile auf dem Titelblatt. Kinderbuchautorin findet ihren Märchenprinzen stand in der zweiten Zeile. Darunter prangten zwei Fotos. Eine Archivaufnahme von Case und ein Foto von ihr selbst, auf dem sie eine Plüschkröte in der Hand hielt und so tat, als würde sie das Stofftier gleich küssen. Diese Aufnahme war zu Werbezwecken auf Betreiben ihres Verlags gemacht worden.
Gina verspürte plötzlich einen dicken Kloß in der Magengegend. Die sensationslüsterne Präsentation ihrer Verlobung widerte sie an. Sie betrachtete erneut die Schlagzeile. Wie konnte Case ihr so etwas antun? War er sich ihrer Zustimmung so sicher gewesen, dass er die Neuigkeiten schon vor seinem Antrag an die Presse weitergeleitet hatte?
„Warum?“, fragte sie fassungslos und drängte die aufsteigenden Tränen zurück. „Warum tust du mir das an?“
„Was denn?“
Sie warf ihm die Zeitung hin und sprang aus dem Bett. „Dein Ego muss gewaltig sein. Du scheinst nicht einen Moment daran gezweifelt zu haben, dass ich Ja sage. Liegt es für dich nicht im Bereich des Möglichen, dass jemand dir mal etwas verweigert?“
Case überflog die Titelseite und fluchte laut. „Denkst du wirklich, ich bin dafür verantwortlich?“
„Ich war es jedenfalls nicht, die der Zeitung diese Meldung zugespielt hat. Ich wusste ja nicht einmal, dass du mir einen Antrag machen würdest.“
Er blickte sie für einen Moment schweigend an, dann streckte er eine Hand nach ihr aus. „Komm zu mir“, bat er.
Sie zögerte, im Augenblick hatte sie nicht das geringste Verlangen nach körperlicher Nähe. Nicht, nachdem er aus ihrer Verlobung einen Medienzirkus gemacht hatte.
„Gina“, sagte er ernst.
Widerwillig ließ sie sich zurück ins Bett ziehen.
Er umarmte sie und küsste sie aufs Haar. „Es tut mir leid, Liebling. Ich weiß, du hast nicht gerade davon geträumt, der Welt auf diese Art unsere Verbindung zu verkünden, das würde wohl keine Frau, doch ich habe nichts damit zu tun. Das schwöre ich dir.“ Er legte seine Stirn an ihre. „Wir müssen uns bei deinem Vater blicken lassen. Er hat das bestimmt schon gesehen und ist wütend, weil ich nicht bei ihm um deine Hand angehalten habe.“
Sie fuhr zurück. „Auf keinen Fall. Ich will ihn nicht sehen.“
„Aber Gina …“
„Nein!“, unterbrach sie ihn heftig. „Ich brauche seine Erlaubnis nicht. Was auch immer er für Rechte an meinem Leben gehabt haben mag, er hat sie längst verloren.“
„Schon gut“, sagte Case beschwichtigend und zog sie wieder an sich. „Es war nur so eine Idee, wenn du partout nicht willst, fahren wir nicht zu ihm.“
Gina unterdrückte ein Schluchzen, schmiegte sich an ihn und wünschte sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen – nur um eine Stunde. Bevor sie die Zeitung gesehen hatte, war sie unbeschreiblich glücklich gewesen. Ihr Herz war vor Liebe zu Case beinah zersprungen.
Bei diesem Gedanken erstarrte sie. Liebe?
Langsam ließ sie die Schultern sinken. Ja, Liebe. Das war es. Sie hatte sich in Case verliebt. Den genauen Zeitpunkt konnte sie nicht benennen, doch es gab keinen Zweifel. Sie liebte ihn.
Die Frage war jedoch, ob er ihre Gefühle erwiderte.
„Case?“, fragte sie zögernd.
„Ja?“
„Liebst du mich?“
Er blickte sie irritiert an. „Woher kommt das denn jetzt?“
Obwohl sie sich vor der Antwort fürchtete, musste
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