Collection Baccara Band 336
Creek?“
Ihre Augen blitzten wütend auf. „Was willst du damit sagen?“
Was hatte er denn gesagt? „Ich dachte, dass du dann nicht länger hierbleiben …“
„Warum nicht?“ Racy richtete sich auf. „Ist die Arbeit in einer Bar nur was für dumme Leute?“
„Das habe ich nicht gemeint.“
Racy wusste das, aber Gages Bemerkungen über ihre Brüder hatten sie wütend gemacht, genau wie die Tatsache, dass sie in seinem Haus war, seine Dusche benutzt hatte und in seinem Bett lag.
Und warum? Weil alles nach ihm duftete.
Ein Atemzug, und sie dachte wieder an all das, was in Vegas passiert war. Es führte kein Weg daran vorbei, sie mussten über das Ehedebakel reden, aber erst musste noch etwas anderes geklärt werden.
„Was ist los, Gage? Kannst du nicht verstehen, dass eine Frau, die studiert hat, in einer Bar arbeiten will? Ach ja … wie passt es dann in dein Weltbild, dass deine Schwester jetzt dort kellnert?“
„Wir reden hier nicht über Gina.“ Gage trat auf sie zu und packte die Lehne des Sofas. „Wenn ich auch zugeben muss, dass es mir nicht recht ist.“
„Ich glaube nicht, dass du da mitreden kannst.“
Gage seufzte. „Ich verstehe es nicht.“
„Was gibt es da zu verstehen? Sie will Leute kennenlernen und sexy Make-up tragen. Sie möchte auffallen.“
Gage schnaubte. „Was du darunter verstehst, durfte ich ja heute Abend bewundern.“
„Guter Blick von der Galerie aus, nicht wahr?“
Gage erstarrte, dann wandte er sich ab. „Es hat Vorteile, aber das wusstest du ja, als du deine Nummer abgezogen hast.“
„Schön, dass es dir gefallen hat.“ Racy stand auf und trat vor den Kamin. „Oder hat es das nicht?“
„Du hast Glück gehabt mit dem Cowboy, den du ausgesucht hast. Letztes Mal war das anders.“
Racy erschauerte. Der Mann, den sie damals gewählt hatte, hatte zunächst einen guten Eindruck gemacht. Als er dann auf sie zugekrochen kam und geflüstert hatte, dass er ein Zellennachbar ihrer Brüder war, war es ihr kalt den Rücken hinuntergelaufen.
Zum Glück hatten die Sicherheitsleute eingegriffen, ehe es hässlich wurde. Aber heute hatte sie sich sicher gefühlt, weil sie gewusst hatte, dass Chase Landons Bruder war. Landon war okay, und Chase auch – er hatte sie nicht angerührt.
„Was sollte das sein? Eine Art Strafe?“
„Was?“
„Ich gebe zu, dass der Tanz eine nette Überraschung war“, sagte Gage. „Der hat den Männern sicher gefallen. Aber das Spezial? Du hast mehr hochgeguckt als auf den Cowboy!“
Racy wirbelte herum. „Bildest du dir ein, ich hätte das für dich gemacht?“
„Gina hat dir verraten, dass ich da oben bin, und du konntest nicht widerstehen. Du bist auch nicht anders als Tammy.“
„Tammy …“ Der Vergleich mit der Kellnerin, die mehr Oberweite als Oberstübchen hatte, schmerzte Racy. Dabei sollte es ihr egal sein, was Gage von ihr dachte. „Ich mache niemanden an.“
„Natürlich tust du das, du kannst gar nicht anders.“ Gage zuckte die Achseln. „Egal ob du auf dem Tresen tanzt … oder in meinem Wohnzimmer sitzt.“
„Dein Wohn… ich mache dich nicht an!“ Racy lief um das Sofa herum auf ihn zu und hüllte sich dabei in die Decke wie in ein Cape. „Ich mache niemanden an, ich flirte höchstens. Das ist etwas ganz anderes.“
Gage stand am Kamin, und der Feuerschein flackerte über seinen Mund und die dunklen Augen. Langsam ließ er seinen Blick über die dünne Decke gleiten.
Racy war froh, dass er den tiefen Ausschnitt des Pyjamaoberteils nicht sehen konnte, das ihr kaum bis zu den Oberschenkeln reichte, aber ihre Haut begann dennoch zu prickeln.
Sie dagegen fand sich starken Muskeln, glatter Haut und einem flachen Bauch gegenüber, auf dem eine dünne Haarspur unter den Gürtel seiner Jeans führte. So viel zum Thema Anmache.
„Etwas anderes?“, fragte Gage erstaunt. „Das musst du mir erklären.“
„Wenn man flirtet, hat man Spaß, eröffnet einen Blick auf das, was sein könnte, je nachdem, mit wem man flirtet. Es ist harmlos.“
„Harmlos?“
Racy ignorierte ihn. „Anmache dagegen bedeutet, dass man jemanden absichtlich erregt, ihm dann aber nicht entgegenkommt. Wie bei einem Versprechen, das man schnell zurücknimmt, ehe es ernst wird.“
„Sag ich doch. Du machst die Leute an.“
„Wie kannst du so was sagen, Gage? Ich habe dich heute nicht einmal angefasst.“
Jetzt reichte es Gage. Für Racy völlig überraschend riss er sie plötzlich an sich. Die Decke rutschte auf ihre
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