Collection Baccara Band 336
endlich wieder sie selbst gewesen. Da hatte sie sich in seine Arme geschmiegt und seinen Kuss mit einer Leidenschaft erwidert, wie er sie mit keiner anderen Frau je erlebt hatte. Und schon war er ihr erneut erlegen.
„Gage?“
Racys warme Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. Er spürte seine Erregung, ballte die Hände in den Taschen und drehte sich lieber nicht um. „Ja?“
Sie schwieg, und Gage stellte sich alle möglichen Dinge vor, die sich sämtlich in der Horizontalen abspielten.
„Nichts“, sagte sie schließlich.
„Dann geh wieder ins Bett.“
Racy kam näher, und er sah jetzt ihr Spiegelbild in der Scheibe. Sie hatte sich in eine Decke gehüllt, die seine Mutter gestrickt hatte, und setzte sich auf das Sofa nahe am Kamin. „Ich kann nicht schlafen. Weißt du, ich habe mich noch nicht richtig dafür bedankt, was du heute … für Jack getan hast.“
Jetzt sah Gage sich um. Racy kuschelte sich in die Kissen und legte die Beine auf den Tisch, wobei die Decke verrutschte und ihre schlanken Beine bis zu den Oberschenkeln freilegte. Gage versuchte, nicht daran zu denken, dass sie die Pyjamahose offenbar nicht angezogen hatte.
Ob sie das Oberteil trug?
„Und dafür, was du mit meinen Brüdern nicht getan hast“, fügte Racy seufzend hinzu.
Gage betrachtete wieder den Nachthimmel. „Warum lügst du für sie?“
Racy lehnte den Kopf zurück. „Die Macht der Gewohnheit? Ganz inoffiziell: Natürlich sind sie eingebrochen, aber ich werde sie deshalb nicht anzeigen.“
Das Gespräch war ideal, um seine Erregung zu dämpfen, aber Gage drehte sich noch immer nicht um. „In den Papieren steht, dass sie schon seit drei Wochen draußen sind.“
Racy setzte sich auf. „Ich hatte keine Ahnung, das schwöre ich.“
„Warum sind sie dann wieder in Destiny?“
„Hier ist ihr Zuhause.“
„Ja, das haben sie in deinem Zuhause deutlich gezeigt.“
Racy starrte ins Feuer. „Ja, das habe ich gemerkt.“
Sie klang so verzweifelt, dass Gage sie ansah. „Was willst du jetzt machen?“
„Aufräumen, wie immer.“
„Und sie bleiben lassen?“
Racy zog die Decke enger um sich. „Wie Billy Joe gesagt hat, wo sollen sie sonst hin? Ich weiß, was du von meinen Brüdern hältst. Natürlich war es völlig blödsinnig, was sie mit Jack gemacht haben, aber ich glaube nicht, dass es Absicht war.“
„Wie kannst du sie noch verteidigen?“
„Weil sie meine Familie sind.“ Racys Stimme brach. „Die einzige Familie, die ich noch habe. Sieh dich doch an: Du hast heute alle Hände voll mit den Zwillingen zu tun gehabt und außerdem noch versucht, dass ich Gina feuere.“
„Was Giselle und Garrett gemacht haben, war dumm und gefährlich, aber du kannst ja wohl kaum ein illegales Autorennen mit Drogenhandel im großen Stil vergleichen.“
„Warum nicht? Beides kann Menschen in den Tod reißen. Meine Brüder haben ihre Strafe abgesessen. Ich habe zwar gehofft, dass sie dadurch ein bisschen Vernunft lernen, aber ich habe nie erwartet, dass sie zu perfekten Bürgern werden, so wie du.“
Gage drehte sich um und sah sie an. „Ich bin nicht perfekt, nur ehrlich.“
„Jetzt bin ich mal ehrlich: Ich weiß nicht, wie ich mich in Bezug auf Billy Joe und Justin verhalten soll, aber das muss ich auch nicht mitten in der Nacht klären. Können wir bitte das Thema wechseln?“
Sie hatte recht, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um über ihre Brüder zu reden. Zum Teufel, die beiden Dummköpfe waren derzeit seine Schwager , das hatte ihm gerade noch gefehlt.
Er sollte Racy zurück ins Bett schicken. „Warst du lange an der Uni?“, fragte er stattdessen.
Racy strich sich die langen roten Locken zurück. „Woher weißt du – ach so, meine Bücher. Ja, ich habe jahrelang Kurse belegt, wenn auch sehr unregelmäßig, aber als mein letzter Ehemann sich mit meinem Geld davongemacht hat …“
„ Ich bin dein letzter Ehemann, Mrs Steele.“ Warum hatte er das jetzt gesagt?
„Warum nennst du mich immer so?“
Sie sah ihn an, und seine Haut brannte, wo er ihre Blicke auf sich spürte. Gut, dass er im Schatten stand. „Turnt dich das an?“ Sie leckte sich über die Lippen. „Verkneif es dir. Wie auch immer, als Tommy abgehauen ist, habe ich gedacht, es ist an der Zeit, dass ich mich um meine Zukunft kümmere. In ein paar Wochen ist mein Examen.“
Gage war stolz auf sie. „Das ist gut. In welchem Fach?“
„Betriebswirtschaft.“
„Hast du vor, dir was Größeres zu suchen als das Blue
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