Collection Baccara Band 336
nicht dasselbe gelten.“
Racy knirschte mit den Zähnen. „Darf ich kurz unterbrechen?“
„Wenn du die Wahrheit sagst“, konterte Maggie. Zum Teufel, sie würde keine Ruhe geben, bis sie alles wusste.
„Gage hat mich wegen des Schnees nach Hause gefahren. Dort habe ich meine Brüder überrascht, die sich und meinen Hund betrunken gemacht haben, um ihre Entlassung aus dem Gefängnis zu feiern. Es folgte eine Fahrt in die Tierklinik. Wir sind erst morgens ins Bett gekommen.“
Racy sprach, ohne nachzudenken. Gut, dass sie Luft holen musste, sonst hätte sie die Geschichte mit Las Vegas auch gleich erzählt.
Schweigen.
„Alleine?“
„Ja, Mags, alleine.“ Racy verdrehte die Augen.
„Dann bist du noch bei ihm am See?“, fragte Leeann.
„Ja. Ehe ihr fragt: Ich wusste nichts von der Entlassung, und Jack hat es überstanden.“ Wieder wanderte ihr Blick zu Gage. Er trainierte immer noch, und gleich würde er sie am Fenster stehen sehen. Wie sah das aus, wenn sie ihn beobachtete?
Racy wollte sich gerade abwenden, als sie ihren geliebten Hund mit hängender Zunge auf den Mann zulaufen sah, der ihn gerettet hatte.
„Jack“, rief sie, „er ist hier!“
Ihre Freundinnen fragten jetzt gleichzeitig, aber Racy unterbrach sie. „Ich kann jetzt nicht weiterreden. Aber können wir uns gegen Ende der Woche treffen?“
„Mein Junggesellenabschied ist am Freitag“, erwiderte Maggie, „da will ich alles hören.“
„Ich weiß.“ Racy knöpfte den Pyjama auf. Sie sollte sich schnellstens anziehen. „Ich werde da sein.“
„Wenn deine Brüder Ärger machen, ruf an“, sagte Leeann.
„Danke. Bis später, Mädels.“ Racy legte das Handy weg und wollte nach Jack Ausschau halten. Doch er war schon vor ihr, und so fand sie sich Auge in Auge mit einem verschwitzten und sehr sexy Sheriff wieder.
Erwischt.
Gage war herrlich gebaut, die Sonne spielte auf seinem Körper, und die Hose saß ihm tief auf den Hüften. Und hier stand sie, die Brüste entblößt, mit zerzausten Haaren und halb geöffneter Jeans.
Ich mache niemanden an.
Natürlich machst du das.
Racy dachte an Gages Worte, während er sich ein Handtuch schnappte und es sich um den Hals legte, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
Racy schloss rasch die Sonnenblende. Dann ging sie zum Bett, um sich anzuziehen. Zu spät, ein tiefes Bellen ertönte. Wenn Jack im Zimmer war, dann war Gage es auch.
6. KAPITEL
„Iss jetzt.“
Racy betrachtete den Teller, der vor ihr auf dem Tisch stand. Vier Miniburger, die vom Grill noch leise zischten, garniert mit Krautsalat auf Sesambrötchen. Dazwischen türmten sich goldbraune Kartoffelecken. Ihr Magen knurrte.
Bei Gage hatte sie das Frühstück ausfallen lassen, froh, noch halbwegs ungeschoren davongekommen zu sein.
Als sie sich schnell ein Sweatshirt übergezogen und dann umgedreht hatte, war nur der Hund im Zimmer gewesen. Gage hatte im Wohnzimmer gewartet und ihr Kalis Anweisungen weitergegeben – kühl und sachlich. Dann war er verschwunden, um zu duschen, ehe er Jack und sie zu ihrem Auto gefahren hatte.
Die einzige Regung, die er gezeigt hatte, war eine hochgezogene Augenbraue, als sie partout nicht wollte, dass er ihr nach Hause nachfuhr.
„Erzähl mir nicht, du hättest keinen Hunger“, riss eine tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken. „Dein Magen lügt nicht.“
Racy sah auf. Justin wischte sich die Hände an einem Küchentuch ab. Racy war immer noch wie betäubt, wenn sie daran dachte, dass er und Billy Joe aus dem Gefängnis gekommen waren und jetzt bei ihr wohnten.
Justin war zwei Jahre älter als sie. Mit seiner schlanken Figur, den schwarzen Haaren und dem schmalen Gesicht war er das Ebenbild ihres Vaters.
„Was ist das?“, fragte Racy.
„Mittagessen.“ Justin warf einen Blick auf die Wanduhr. „Oder Abendessen, nenn es, wie du willst.“
„Woher kommt das?“
Racy saß in ihrem Büro und stellte den Dienstplan für die nächste Woche neu auf, weil ihr Koch Ernie mit der naiven Kellnerin Tammy durchgebrannt war. Wenigstens waren sie nach Reno gefahren, aber das änderte nichts daran, dass Racy jetzt in der Klemme saß. Zum Glück hatte Gina sich einverstanden erklärt, am Sonntag zu arbeiten, wenn das Fußballspiel war.
„Aus der Küche.“
„Was hast du in der Küch…?“
„Ausgeholfen.“ Justin verschränkte die Arme. „In der Küche war so ein Stress, dass niemand Fragen gestellt hat, als ich mir einen Bratenwender geschnappt habe. Ich habe dir doch gesagt, dass
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