Collection Baccara Band 337
es.“
Sein schiefes Lächeln, das sie so sehr liebte, trat nun deutlich hervor.
Liebte? Diana schüttelte innerlich den Kopf. Was Max und sie miteinander verbunden hatte, hatte mit Liebe nichts zu tun, auch wenn sie das während ihrer atemberaubenden gemeinsamen Monate manchmal gedacht hatte. Die Erwähnung seiner Eltern, denen er sie nie vorgestellt hatte, erinnerte sie an die oberflächliche Natur ihrer Beziehung.
„Wie geht es deiner Familie?“, fragte sie.
„Alles bestens.“
„Und dir, Max?“ Diesmal war nicht Höflichkeit der Grund für ihre Frage. Sie wollte es tatsächlich wissen. Sie konnte nicht anders. „Wie ist es dir ergangen?“
„Gut“, antwortete er knapp.
Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er stieß sich von der Tür ab und wandte sich dem Pferd zu. Diana spürte deutlich, dass die anfängliche Anspannung zurückgekehrt war.
„Wirklich?“, fragte sie, bevor sie darüber nachgedacht hatte.
„Hast du Grund zu der Annahme, dass es anders sein könnte?“
„Du kommst mir sehr verändert vor.“ Sie hielt inne und hob hilflos die Hände. „Irgendwie härter und nicht so gelassen.“
„Du sagtest, du wärst nicht mehr dieselbe Person wie damals, das gilt auch für mich.“
Das mochte ja sein, aber er klang nun fast feindselig. Das konnte sie unmöglich so stehen lassen. Nicht jetzt, nach diesem verheißungsvollen Anfang.
„Wir haben uns wohl beide verändert. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, doch auf der Party warst du sehr kühl mir gegenüber. Geradezu unhöflich. Ich dachte erst, du wärst von der Reise zu erschöpft, um mich zu erkennen, oder du würdest dich nicht an mich erinnern, das ist jedoch nicht das Problem, habe ich recht?“
Er befestigte einen Führstrick am Halfter des Pferdes, bevor er sich zu ihr umdrehte. Der Hut beschattete seine Augen, an seinen zusammengepressten Lippen erkannte sie trotzdem, dass sie einen Nerv getroffen hatte.
„Du wurdest mir als Diana Young vorgestellt. Da ist die Frage berechtigt, ob ich dich wirklich kenne.“
„Nach dem Tod meines Mannes war es einfacher für mich, diesen Namen zu behalten. Außerdem hat es gewisse Vorteile, nicht Fielding zu heißen. Es hat jedoch keine tiefere Bedeutung. Ich bin immer noch ich.“
„Das mag ja sein, doch ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich dich jemals kannte.“
Diana lachte verblüfft auf. Niemals in ihren einunddreißig Lebensjahren war sie so aufrichtig, so offen und so sehr sie selbst gewesen wie in der Zeit mit Max. „Wie kannst du das sagen? Ich habe alles mit dir geteilt.“
„Ja, du hast ausnahmslos alles geteilt. Das ist exakt der Punkt, Mrs Young. Deshalb hege ich dir gegenüber auch keine freundlichen Gefühle mehr.“
„Was meinst du damit, dass ich ausnahmslos alles geteilt hätte?“
„Nun, vor allem deinen Körper, nicht wahr? Wie hat diese Tatsache denn Mr Young gefallen?“
„Willst du andeuten, dass ich schon verheiratet war?“, fragte sie ungläubig.
„Nicht verheiratet, aber du musst bereits verlobt gewesen sein.“
„Das war ich nicht.“
„Soll ich dir etwa abkaufen, dass du diesen Young, kaum drei Wochen nachdem du mich verlassen hattest, kennengelernt und geheiratet hast? Das muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein.“
Unwillkürlich trat Diana einen Schritt zurück. Die Verachtung in seinem Ton traf sie bis ins Mark und ebenso die bittere Ironie seines Vorwurfes. Liebe auf den ersten Blick hatte sie für ihn empfunden. Ihre Ehe mit David Young hingegen war nichts als eine unvermeidliche wie vernichtende Katastrophe gewesen. Sie hatte die Einzelheiten immer für sich behalten, denn sie wusste, was die Gerüchteküche und die Presse daraus machen würden. Und auch deshalb, weil sie nicht zugeben wollte, wie naiv und schwach sie gewesen war. Diese Eigenschaften hatten dazu geführt, dass sie empfänglich war für emotionale Erpressung und den Druck, den ihr Vater und David Young auf sie ausgeübt hatten.
Nur ein einziges Mal hatte sie versucht, darüber zu reden. Sie hatte Max angerufen. Sie hatte es wirklich gewollt, doch nun war sie nicht mehr bereit, auch nur das kleinste Detail preiszugeben, nicht nach seinen ungerechtfertigten Vorwürfen.
Stattdessen bemühte sie sich, eines seiner Argumente zu entkräften. „Ich habe dich nicht verlassen, Max. Ich war gezwungen, nach Hause zurückzukehren, und zwar deshalb, weil wir uns darüber einig waren, dass wir hinsichtlich unserer Beziehung unterschiedliche Ansichten hatten. Du
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