Collection Baccara Band 337
mir aus. Du weißt, wie neugierig ich bin. Nun komm schon, spuck es aus. Ich will alle Details wissen.“ Eliza beugte sich gespannt vor.
Auch in diesem Punkt hatte ihre Freundin recht. Diana hatte sie gemieden, weil sie wusste, wie begabt Eliza darin war, Geheimnisse aus ihr herauszukitzeln. Jetzt bedauerte sie, dass sie so feige gewesen war. Nach der Auseinandersetzung mit Max am Morgen war dies ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um Eliza die Erklärungen abzuliefern, die sie ihr schuldete. Es half jedoch alles nichts, sie musste mit der Wahrheit herausrücken. Diana wünschte, sie hätte es bereits hinter sich.
„Wir haben uns damals in Australien auf einer Party kennengelernt“, begann sie. „Während der Reise, die ich nach dem Collegeabschluss gemacht habe.“
Elizas blaue Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Ich habe dir die Telefonnummer meiner australischen Verwandten gegeben. Du hast sie getroffen und mir kein Wort davon erzählt?“
„Es tut mir leid, Eliza, wirklich, aber außer Max bin ich niemandem aus der Familie begegnet. Ich wollte im Grunde kein Geheimnis daraus machen. Ich wusste nur nicht, wie ich dir beibringen sollte, dass ich eine ziemlich stürmische Affäre mit deinem Cousin hatte. Du willst doch immer alles ganz genau wissen. Ich konnte jedoch nicht darüber reden, weil ich selbst nicht verstand, was eigentlich passiert war. Ich weiß auch jetzt noch nicht, wie ich das erklären soll. Und dann kam ich wieder nach Hause, habe David geheiratet …“
„Und dein Leben hat sich in einen Trümmerhaufen verwandelt“, vollendete Eliza den Satz für sie.
Ihre Blicke trafen sich in schweigendem Einvernehmen. Dianas Verzweiflung in den Jahren nach ihrer erzwungenen Ehe war ihnen immer noch gegenwärtig. Damals hatte sie sich von allen Freunden zurückgezogen und war sehr isoliert gewesen. Nur Eliza, ihre Zimmergenossin aus dem College, hatte ihr weiterhin Weihnachtsgeschenke und Geburtstagskarten geschickt. Als sie aus der Zeitung von Davids Tod erfahren hatte, war sie zur Beerdigung nach Kalifornien geflogen.
Nach dem Gottesdienst hatte sie dann die ganze Geschichte ihrer Ehe erfahren. Sie hatte auch Davids Söhne kennengelernt. Als deren Bemühungen, sie daran zu hindern, irgendwelche Ansprüche aus dieser Ehe durchzusetzen, allzu massiv und unangenehm wurden, hatte Eliza sie nach Sioux Falls eingeladen. Nach diesem Besuch war Diana nur nach Kalifornien zurückgekehrt, um ihre Sachen zu packen und endgültig nach Sioux Falls zu ziehen. Dieser Umzug hatte für sie eine positive Entwicklung zur Folge. Sie gewann wieder Selbstvertrauen und lernte, auf eigenen Füßen zu stehen. All dies verdankte sie zu einem nicht unerheblichen Teil Elizas unverbrüchlicher Freundschaft.
„Es tut mir leid“, wiederholte Diana zerknirscht. „Ich hätte dir von Max erzählen müssen.“
„Dieser Mistkerl hat dich auf einer Party angemacht? Dann ist es ganz gut, dass ich nichts davon wusste.“
Trotz ihrer Niedergeschlagenheit entlockte diese Bemerkung ihr ein Lächeln. Eliza hatte die Gabe, Stimmungen einzuschätzen und den richtigen Ton zu finden, um eine verfahrene Situation aufzulockern. Diese Eigenschaft schätzte sie an ihrer Freundin wohl am meisten. „Ich sollte hinzufügen, dass die Anmache auf Gegenseitigkeit beruhte. Kannst du dich an unseren Französischunterricht erinnern? An den Begriff coup de foudre ?“
„Ein Blitzschlag“, murmelte Eliza. „Liebe auf den ersten Blick.“
„Ich weiß, es ist ein romantisches Klischee, doch als ich Max das erste Mal sah, fühlte ich mich tatsächlich wie vom Blitz getroffen. Der Boden unter meinen Füßen schien sich zu bewegen. Die Zeit stand für einen Moment still, um danach sechseinhalb Wochen lang nur so vorbeizurasen. Ich hatte damals keine Ahnung, wie ich das irgendjemandem erklären sollte, und hatte das egoistische Bedürfnis, diese einzigartige Erfahrung für mich zu behalten.“
„Muss ich annehmen, dass die Geschichte nicht im Guten endete?“, fragte Eliza vorsichtig.
„Wie kommst du nur auf diesen Gedanken?“, sagte Diana ironisch.
„Als Max bei uns ankam, war er locker, witzig und charmant. Ich wollte unbedingt, dass du ihn kennenlernst. Vor allem deshalb habe ich dich zu der Party eingeladen. Ich hatte so eine Ahnung, dass ihr beide euch gut verstehen würdet, aber als ich euch einander vorgestellt habe, brachte Max plötzlich nicht einmal mehr ein Lächeln zustande. Das sah ihm so gar nicht ähnlich.“ Eliza streckte
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