Collection Baccara Band 337
dazu, Dianas Kleid zu begutachten? Doch es war nicht Diana, die Zacks Aufmerksamkeit erregte. Max registrierte das mit Erleichterung. Es war vielmehr das Outfit einer Frau, die am Rand der Tanzfläche stand. Erst als die Dame in Grün lachend ihr Gesicht in seine Richtung drehte, erkannte er sie. Es handelte sich um seine Cousine Skylar, auch kurz Sky genannt. Die sommersprossige, burschikose junge Frau, die sonst fast ausschließlich Hosen trug und so gar nichts Damenhaftes an sich hatte, hatte sich schick gemacht und sich zur Abwechslung tatsächlich mal für ein Kleid entschieden. Noch dazu eines, in dem sie sehr weiblich und sexy wirkte.
Kein Wunder, dass Zacks Blick wie gebannt an ihr hing. Max war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel.
„Ich glaube, es ist Zeit, das Tanzbein zu schwingen“, murmelte Zack.
„Gute Idee. Hier, halt das kurz.“ Max drückte seinem verblüfften Freund sein Champagnerglas in die Hand, ignorierte den stummen Protest und klopfte Zack aufmunternd auf die Schulter. „Jeder ist sich selbst der Nächste. Bis nachher.“
„Du tanzt gar nicht mal so schlecht“, spöttelte Skylar. „Für einen australischen Cowboy.“
„Seit du mir die Führung überlassen hast, ist es auch nicht mehr so schwierig“, konterte Max und riskierte eine gewagte Drehung.
Skylar folgte lachend seinen Schritten und knuffte ihn spielerisch auf den Arm. „Wie gefällt dir denn die Hochzeit im South-Dakota-Stil?“
„Ich wundere mich, wie schnell sie es geschafft haben, diese Party auf die Beine zu stellen.“
Es war nur drei Wochen her, dass Case sie alle durch seine Verlobung mit Gina Reynolds in Erstaunen versetzt hatte. Dennoch war es ihm scheinbar mühelos gelungen, einen perfekten Hochzeitsempfang zu organisieren.
„Wenn Case sich etwas in den Kopf setzt, kann ihn nichts und niemand aufhalten“, sagte Skylar. „Außerdem war es hilfreich, dass er der Eigentümer des Veranstaltungsortes ist.“
Max grinste angesichts dieser trockenen Bemerkung. „Zweifellos.“
Der Empfang fand im luxuriösen Ballsaal des Fortune’s Seven Hotel statt. Das Hotel war nur eines aus einer ganzen Reihe von Unternehmen, die Nash Fortune wie zuvor schon sein Vater und Großvater angesammelt hatte. Nachdem Nash sich frühzeitig zur Ruhe gesetzt hatte, führten Case und sein Bruder Creed die Geschäfte von Dakota Fortunes. Von ihren Geschäftsräumen in einem beeindruckenden Bürokomplex in der Innenstadt aus vermehrten die Brüder erfolgreich das beträchtliche Unternehmenskapital.
Creed hatte als Trauzeuge seines älteren Bruders fungiert, während Blake, der dritte Sohn von Nash Fortune, der Hochzeitszeremonie auf verdächtige Weise ferngeblieben war.
In den drei Wochen seit ihrer Ankunft hatten Max und Zack viel Zeit damit verbracht, herumzureisen und sich von Nebraska über Kentucky bis hin nach Florida Gestüte anzusehen. Bisweilen hatte Skylar sie begleitet, um ihnen als Expertin Ratschläge zu erteilen. Zwischen diesen Exkursionen hatte er alle seine Cousins und Cousinen näher kennengelernt. Er hatte mit ihnen zu Abend gegessen, gefrühstückt oder sich mit denjenigen, die im Wohnsitz der Familie lebten, vor dem Schlafengehen noch auf einen Schlummertrunk zusammengesetzt. Dennoch waren ihm bis zu diesem Abend die unterschwelligen Spannungen innerhalb der Familie völlig entgangen.
Blakes Abwesenheit während der Trauung war ihm aufgefallen. Und gerade jetzt, da er mit Skylar tanzte, erregten Creed und Blake seine Aufmerksamkeit. Blake, der den Ballsaal erst vor Kurzem betreten hatte, war offensichtlich in eine hitzige Auseinandersetzung mit seinem Bruder Creed geraten. Eine Freundin von Creed versuchte augenscheinlich zu vermitteln. Max konnte nur hoffen, dass ihr Kleid feuerfest war.
„Du bist so still“, meinte Skylar. „Aber vielleicht amüsierst dich ja trotzdem.“
„Sagen wir, ich werde gerade bestens unterhalten.“
Skylar folgte seinem Blick und schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Um Ginas willen hoffe ich, dass die beiden keine Schlägerei anfangen.“
„Kommt das öfter vor?“
„Nicht mehr, seitdem Blake ausgezogen ist. Er hat massive Einwände gegen die Art, wie Case und Creed ihn aus dem Familienunternehmen ausgeschlossen haben.“
„Ich habe gehört, dass er auch allein ganz gut zurechtkommt.“
„Oh ja. Sogar hervorragend. Seine Casinos laufen super. Schon deshalb könnte er das Kriegsbeil endlich begraben.“ Zwischen Skylars Augenbrauen war eine steile Falte
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