Collection Baccara Band 337
„Weil ich musste.“
7. KAPITEL
Weil ich musste.
Ihre Worte trafen Max bis ins Mark. Er war ebenso schockiert wie fassungslos. „Du warst schwanger?“
„Nein“, antwortete Diana und blickte ihn entsetzt an. „Ich hätte David doch niemals geheiratet, wenn ich mit deinem Kind schwanger gewesen wäre. Ich kann kaum glauben, dass du so von mir denkst. Dass du mir unterstellst, ich hätte eine Tatsache wie diese vor dir geheim gehalten.“
„Du sagtest, du musstest ihn heiraten“, verteidigte er sich. „Das war nur naheliegend.“
„Es gab andere Gründe.“
„Welche?“
„Verpflichtung. Verbindlichkeiten. Geld.“
Er konnte ihrem Gesicht ablesen, wie angespannt sie war, und er bemerkte es an ihren zitternden Händen, die noch immer unter seinen lagen. Sie riss sich los und stand auf.
„Geh schon mal ins Wohnzimmer. Ich mache uns Kaffee.“
Max folgte ihr. „Ich brauche keinen Kaffee. Sag mir, was passiert ist.“
Seufzend lehnte sie sich an die Anrichte. „Erinnerst du dich daran, was ich dir über meine Familie erzählt habe? Insbesondere über meinen Vater?“
„Er war ein bekannter Regisseur. Broadway-Musicals und auch Kinofilme.“
Sie nickte. „Zuerst war David nur ein Geldgeber. Er finanzierte einige von den Stücken meines Vaters, dann wurde mehr daraus, so etwas wie eine geschäftliche Freundschaft. Ich habe keinen besseren Ausdruck dafür. Sie produzierten ein paar Shows als gleichberechtigte Partner. Es war David, der meinen Vater ins Filmgeschäft drängte, doch das stellte sich als Riesenfehler heraus. Um es kurz zu machen, mein Vater geriet in finanzielle Schwierigkeiten, weil seine Filme alles andere als Kassenschlager waren, und David bürgte für ihn.“
Max lehnte sich an die Kochinsel und täuschte Gelassenheit vor, aber er spürte, wie sein Magen sich vor Anspannung immer mehr zusammenzog. „Und wie ging es weiter?“
„David stellte unmissverständlich klar, dass seine Unterstützung nicht kostenlos war. Er war nicht zufrieden damit, im Showgeschäft nur am Rande zu stehen. Er wollte unbedingt eine bedeutendere Rolle spielen und es ging ihm nicht schnell genug. Dass mein Vater von ihm abhängig war, betrachtete er als Chance, seinen sozialen Status erheblich zu verbessern.“
„Indem er dich heiratete.“
„Er wollte nicht mich heiraten, sondern den Namen Fielding“, sagte sie zögernd. „Seine erste Wahl war eigentlich meine Schwester Rose.“
„Die Schauspielerin?“ Rose Fielding gehörte nicht in die Riege der Stars, aber sie war ihm aufgefallen, weil sie Diana so ähnlich sah.
„Ja“, antwortete sie und lächelte freudlos. „Dass sie möglicherweise einmal ein echter Star werden könnte, war für David ein besonderer Anreiz.“
„Was ist passiert?“
„Erinnerst du dich an die ganzen Anrufe, während ich in Australien war? Ich habe sie nicht angenommen, weil ich dachte, es wäre nur eins der üblichen Familienmelodramen, aber Rose brauchte tatsächlich meine Hilfe. Sie hatte eine Affäre mit einem berühmten Schauspieler, einem wirklich berühmten Schauspieler, der unglücklicherweise verheiratet war. David fand das heraus und benutzte sein Wissen, um Rose in eine Ehe mit ihm zu zwingen.“
„Er hat sie erpresst? Warum ist sie nicht zur Polizei gegangen?“
„Womit denn? Er hat das nicht schriftlich getan, weißt du. Vermutlich hatte er auch keine Beweise für die Affäre, das spielte jedoch keine Rolle. Um ihre Karriere zu ruinieren, hätte es ausgereicht, Gerüchte in Umlauf zu bringen. Er drohte damit, es unserem Vater zu sagen.“
„Vielleicht hätte sie erst nachdenken sollen, bevor sie sich auf diese Affäre einließ.“
Diana zuckte hilflos die Schultern. „Ja, vielleicht, doch so ist Rose nicht. Sie denkt nicht nach. Sie tut es einfach. Als sie mich nicht erreichen konnte, nahm sie einen Cocktail aus Alkohol und Tabletten und legte sich ins Bett.“
Erschüttert registrierte Max, wie ihre Stimme brach und ihr Tränen in die Augen stiegen. Er trat einen Schritt auf sie zu, aber sie wehrte ihn mit einer Handbewegung ab.
„Nein, lass mich das erst beenden.“
Verdammt, er wollte den Rest eigentlich gar nicht hören, spürte jedoch, wie wichtig es für sie war, sich die ganze schreckliche Geschichte von der Seele zu reden. „Deshalb bist du damals so plötzlich nach Hause geflogen.“
Sie nickte.
„Und deine Schwester hat sich wieder erholt.“
„Ja.“
Sie wirkte so verzweifelt und verloren, dass er sich an der Kante der
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