Collection Baccara Band 337
essen, statt auszugehen. Wenn das für dich in Ordnung ist.“
Schön, sie hatte ihn überrascht, aber sie war längst nicht so zufrieden, wie sie es sich ausgemalt hatte. In ihrer Vorstellung war alles ganz anders gewesen. Das Essen war fertig, der Tisch gedeckt, die Kerzen entzündet. Und sie hatte Max an der Tür empfangen, kühl und gelassen und in schwarzer Seide anstatt in grauer Jogginghose.
„Nein danke. Ich hatte genug“, sagte sie, als er ihr zuvorkommend Wein nachschenken wollte.
„Du musst doch nicht fahren“, bemerkte er.
Das nicht, aber sie wollte einen klaren Kopf behalten. Der Zwischenfall mit Gregg hatte sie mehr aufgewühlt, als sie zeigte, deshalb war sie noch empfänglicher für Max’ Charme als gewöhnlich. Ganz zu schweigen davon, dass er als strahlender Ritter aufgetaucht war, um sie aus einer bedrohlichen Situation zu retten. Bisher hatte sie nicht entschieden, wie dieser Abend enden sollte, und sie wollte diese Entscheidung mit klarem Verstand treffen.
„Endlich“, sagte sie, als sie zum wiederholten Mal in den Backofen schaute. „Die Kartoffeln sind fertig. Wir können essen.“
Seine frühe Ankunft hatte ihre Pläne durcheinandergebracht. Sie hatte weder Zeit gehabt, sich umzuziehen noch den Esszimmertisch zu decken, so aßen sie also an dem kleinen Tisch in der Küche. Sie saßen dicht beieinander und gelegentlich berührten sich versehentlich ihre Hände oder Knie. Diana war sich seiner Nähe nur allzu bewusst.
Max hatte jedoch bis jetzt keinerlei Anstalten unternommen, eine seiner Verführungstechniken anzuwenden. Stattdessen machte er während des Essens entspannt Konversation. Sie unterhielten sich über seinen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten und über den Hengst, den er kaufen wollte.
„Deswegen fliegst du also morgen nach Kentucky?“, fragte sie beim Dessert.
„Ja, es sind noch letzte Details zu klären.“
„Und wenn das erledigt ist, geht es zurück nach Hause“, bemerkte sie im Ton einer Feststellung.
Als er nichts erwiderte, hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen. Was sie dort erblickte, nahm ihr fast den Atem. Begierde und Entschlossenheit. Sie erkannte, dass er sich durch nichts von seinen ursprünglichen Absichten abbringen lassen würde. Er hatte sich bisher nur zurückgehalten, um auf den richtigen Moment zu warten.
Sie legte die Hände auf die Tischplatte und wollte aufstehen, um vor diesem Blick zu fliehen, doch er hinderte sie daran, indem er seine Hände über ihre legte.
„Komm mit mir nach Lexington.“
„Ich muss arbeiten.“
„Machst du jemals Urlaub?“
Sie hatte automatisch geantwortet und nicht bedacht, dass Jeffrey ihr einen Tag freigegeben hatte. Ihr Herz klopfte plötzlich aufgeregt. Sie würde sich diesen Tag nehmen. Einen Tag, eine Nacht, vielleicht sogar ein ganzes Wochenende. Mit Max. Nicht hier in ihrem Haus, wo später alles an ihn erinnern würde, nicht vor den Augen ihres neugierigen Chefs oder ihrer besten Freundin.
Niemand müsste es erfahren.
Max nahm ihre Hände und strich mit den Daumen zärtlich über ihre Handgelenke. „Du trägst das Armband gar nicht“, bemerkte er.
„Ich … nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich will es nicht behalten.“
„Gefällt es dir nicht?“
„Doch, natürlich. Das weißt du genau. Es ähnelt dem, das du mir auf dem Markt in Sydney gekauft hast. Deshalb hast du es schließlich ausgesucht.“
„Aber du nimmst es nicht an.“
„Würde ich damit nicht auch den Grund akzeptieren, aus dem du es mir geschenkt hast?“
„Und der wäre?“
Sie seufzte. „Können wir bitte mit diesem Spielchen aufhören? Am Anfang hat es Spaß gemacht, das gebe ich zu, und du hast ein Talent dafür, die richtigen Geschenke auszusuchen.“
„Aber?“
„Du kannst mich nicht kaufen. Weder meine Vergebung noch sonst etwas.“ Sie sah ihn ernst an. „Mein Ehemann war der festen Überzeugung, er könnte sich mein Wohlwollen mit Präsenten oder einem Scheck erkaufen. Das hat dem ganzen Vorgang viel von seinem Glanz genommen.“
„Das hört sich an, als wäre dein Mann ebenso charmant gewesen wie sein Sohn.“
„Du kennst doch das Sprichwort. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“
„Warum hast du ihn geheiratet?“
Diesmal hatte sie nicht vor, der Frage auszuweichen. Es war Zeit für ein ernsthaftes Gespräch. Es war Zeit für die Wahrheit. Sie wollte die Vergangenheit klären, um damit abzuschließen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Sie sah Max fest in die Augen.
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