Collection Baccara Band 337
Rechts von ihm saß der Manager der Econo Lodge in Gunnison, der mit Werbemails neue Gäste gewinnen wollte. Zu seiner Linken tauschten Angela und Millie Anekdoten über Touristen aus, die sich in den Bergen noch nicht auskannten.
In den letzten Monaten hatte er seine Entscheidung, die Freiheit eines stressfreien Lebens ohne Verpflichtungen aufzugeben, mehr als einmal in Frage gestellt. Alles hatte sich geändert. Er hatte mehr Verantwortung und mehr Sorgen, doch die Zukunft hielt jetzt viele Möglichkeiten für ihn bereit. Seine Entscheidung war richtig gewesen, und das gab ihm ein gutes Gefühl.
Sie waren fast mit dem Dessert fertig, als Carl an ihrem Tisch auftauchte. „Bryan, kann ich kurz mit Ihnen sprechen?“
Bryan blickte Angela an. „Sicher“, sagte sie.
Er entschuldigte sich und folgte Carl zu einer Nische neben der Tür.
„Amüsieren Sie sich gut?“, fragte Carl.
„Ja. Nochmals vielen Dank, dass Sie mich eingeladen haben.“ Bryans Jackentasche quoll über vor Visitenkarten, und er hatte nützliche Kontakte geknüpft.
„Was für eine Beziehung haben Sie zu Ms Krizova?“, fragte Carl.
„Wir gehen miteinander aus“, antwortete Bryan ausweichend.
„Ist es etwas Ernstes?“, fragte Carl.
„Ich glaube, das ist meine Privatsache.“
„Natürlich, entschuldigen Sie meine Neugier.“ Er lächelte einschmeichelnd. „Ich würde Sie gern jemandem vorstellen.“
Widerstrebend folgte Bryan seinem Boss an die Bar. „Stephanie?“ Carl sprach eine attraktive Blondine an.
„Ja?“ Sie blickte von ihrem Teller auf, und Bryan bemühte sich, sie nicht anzustarren. Ihr Gesicht und ihre Figur waren atemberaubend attraktiv. So wie sie sahen Models in Werbespots für teure Autos aus. Sie trug einen maßgeschneiderten grauen Hosenanzug, der ihre Kurven eher betonte als verbarg.
„Stephanie Reynolds, darf ich Ihnen Bryan Perry vorstellen?“, sagte Carl. „Bryan arbeitet für mich im Elevation Hotel . Bryan, Stephanie ist in unserer Marketingabteilung beschäftigt. Sie ist eine ehemalige Miss California. Außerdem hat sie in Harvard Betriebswirtschaft studiert. Ihr steht eine glanzvolle Karriere bevor.“
„Carl übertreibt.“ Sie stand auf und reichte Bryan die Hand. „Freut mich, Sie kennen zu lernen, Bryan. Carl hat mir viel von Ihnen erzählt. Er betrachtet Sie als seinen Schützling.“
Bryan war sich nicht sicher, ob er Carls Protégé sein wollte. Er war lieber selbst für seinen Erfolg verantwortlich … oder für sein Scheitern. „Freut mich, Ms Reynolds.“
„Bitte sagen Sie Stephanie zu mir.“ Sie zeigte auf den Stuhl neben sich. „Setzen Sie sich und erzählen Sie mir mehr über das Elevation . Ich bin noch ziemlich neu in der Firma.“
Bryan blickte seinen Chef an, der sich schon auf dem Rückzug befand.
„Nehmen Sie meinen Stuhl“, sagte Carl. „Ich muss noch mit ein paar Leuten reden.“
Bryan setzte sich. Es wäre unhöflich gewesen abzulehnen. „Was möchten Sie wissen?“, fragte er. „Ich bin selbst erst seit einem Jahr dabei.“
Sie beugte sich vor und gab den Blick auf ihren tiefen Ausschnitt frei. Ganz leicht berührte sie seine Hand. „Sagen Sie, was machen wir im Marketing richtig, und wo ist noch Raum für Verbesserungen?“
„Ich glaube nicht, dass ich das beurteilen kann.“
„Aber natürlich können Sie das.“ Sie senkte die Stimme und blickte ihn unter dichten Wimpern hervor an. „Ich halte Sie für einen starken Mann, und ich bin gespannt auf Ihre Meinung.“
Obwohl Bryan verstand, dass sie mit ihm flirtete, war er verwirrt. Stephanie war gebildet, elegant und wunderschön. Wahrscheinlich machte es Spaß, mit ihr zusammen zu sein, solange ein Mann sich bewusst war, dass sie sich nicht ohne Hintergedanken mit ihm abgab.
Er wusste nicht, warum sie sich heute Abend ausgerechnet ihn ausgesucht hatte. Vielleicht gefiel ihr sein Aussehen, oder sie glaubte dem Wirbel, den Carl um ihn machte. Jedenfalls musste er sie enttäuschen. Er würde ihr erzählen, was sie über das Hotel wissen wollte und ihr klarmachen, dass er darüber hinaus nicht an ihr interessiert war.
Angela wusste nicht, wie lange Bryan schon im Country Club unterwegs war, als sie sich entschuldigte und die Damentoilette aufsuchte. Der Zweck dieses Dinners bestand darin, berufliche Kontakte zu knüpfen, also nahm sie Bryan seine Abwesenheit nicht übel. Später würden sie Erfahrungen austauschen und gemeinsam über Carls durchsichtige Manöver lachen.
Sie kehrte in den Speisesaal
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