Collection Baccara Band 337
ausleihen.“
„Das ist das Schöne an Kleinstädten.“ Jillian lächelte verträumt.
„Nachbarschaftshilfe gibt’s in größeren Städten sicher auch, nur kann man Mähdrescher dort nicht so gut gebrauchen.“
Jillian lachte.
Ted war auf einen Parkplatz eingebogen und kam jetzt neben einem langen niedrigen Gebäude zum Stehen. Auf einem Neonschild stand „Red’s Tavern“.
„Es ist eine Bar?“, fragte Jillian verwundert.
„Es ist ein Tanzclub.“
„Ted, ich war noch nie in meinem Leben in einer Bar.“
„Keine Sorge, man wird dich nicht zwingen, etwas zu trinken“, erwiderte er. „Und wenn doch, dann würde ich sofort die örtliche Polizei rufen, die würden den Barkeeper dann festnehmen. Du darfst noch keinen Alkohol trinken.“
Ted stieg aus dem Pick-up und öffnete ihr die Autotür. Dann hob er sie leicht an der Hüfte von der Stufe des Pick-ups zu sich hinunter, hielt sie kurz fest und sah ihr in die Augen. „Du bist leicht wie eine Feder“, sagte er leise. „Und du riechst gut.“
Gedankenverloren fuhr er fort: „Ich kann mich noch gut an den Duft meiner Großmutter erinnern. Sie trug ein leichtes blumiges Parfüm. Ich erkenne es noch immer, wenn ich es irgendwo rieche. Sie roch immer so gut.“
Jillians Hände lagen auf Teds Schultern. Wie stark er doch war. Sie liebte seine Kraft und seine Größe. Sie erwiderte sein Lächeln. „Auch du riechst gut. Würzig.“
Ted rieb seine Nase an ihrer. „Danke.“
Seufzend legte sie die Arme um seinen Nacken und drückte ihr Gesicht an seinen Hals. „Bei dir fühle ich mich so sicher, nichts kann mir bei dir passieren“, flüsterte sie.
„Also Jake“, erwiderte Ted entrüstet. „So was wollen wir Männer aber nicht von einer Frau hören.“
Überrascht hob sie den Kopf. „Warum denn nicht?“
Er gab vor zu überlegen, dann erklärte er: „Wir wollen hören, dass wir gefährlich und aufregend sind, dass wir euch innerlich aufwühlen und euch nervös machen.“
„Wirklich?“ Unsicher blickte sie ihm in die Augen. „Du willst nicht, dass ich mich bei dir sicher fühle?“, fragte sie zögernd.
„Du hast keine Ahnung, wovon ich rede, oder?“ Seine Stimme hatte einen liebevollen Ton angenommen.
„Nein … irgendwie nicht. Tut mir leid.“
Es war einfach noch zu früh, rief er sich selbst ins Gedächtnis zurück. Trotzdem wäre es ihm lieber, sie würde anders reagieren, wenn er sie berührte. Gefühlvoller, leidenschaftlicher …
„Manche Dinge muss man erst lernen“, beruhigte er sie.
„Lernen?“
Behutsam legte er seine warmen großen Hände an ihre Wangen. „Leidenschaft zum Beispiel.“
Verständnislos sah sie ihn an.
Ein wehmütiges Lächeln umspielte seinen Mund. Er hatte das Gefühl, einem Nomaden in der Sahara erklären zu müssen, was Eis und Schnee ist. „Hat dich noch nie jemand so geküsst, dass du dir nichts sehnlicher gewünscht hast, als dass es wieder passiert?“
Langsam schüttelte Jillian den Kopf. Sie blickte ihn mit großen unschuldigen Augen an. Rastlos trat sie von einem Fuß auf den anderen.
„Aber du hast es schon erlebt, dass dich jemand geküsst hat und dass du dich lieber hättest foltern lassen, als es noch mal über dich ergehen zu lassen, oder?“
Jillian rang nach Luft. Er wusste doch nicht etwa Bescheid? Es war unmöglich, dass er es wusste.
Aus zusammengekniffen Augen sah Ted sie an. „Irgendetwas ist dir passiert, Jake. Etwas Furchtbares. Du hast dich selbst vor der Welt weggesperrt. Und es war ganz sicher nicht dein Erlebnis mit diesem Typen von der Wirtschaftsprüfung.“
„Du kannst das nicht wissen …“
„Natürlich nicht“, unterbrach er sie ungeduldig. „Du weißt, dass ich nicht herumschnüffle. Aber ich bin jetzt schon lange genug Polizist, und ich kann Menschen recht gut durchschauen. Du hast Angst vor mir, wenn ich dir zu nahe komme.“
Jillian schmeckte Blut, weil sie sich so fest auf die Unterlippe gebissen hatte.
„Hör auf damit“, sagte er in liebevollem Ton und berührte ihre Unterlippe dort, wo es blutete. „Du musst es mir nicht erzählen. Aber ich wünschte, du würdest mir vertrauen und es mir von dir aus erzählen. Du weißt, dass ich unvoreingenommen bin.“
„Damit hat es überhaupt nichts zu tun.“
Ted legte den Kopf zur Seite. „Wieso kannst du es mir dann nicht erzählen?“
So gern hätte sie das getan! Wirklich. Aber irgendetwas …
Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie vorsichtig auf die Augenlider. „Lass gut sein.
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