Collection Baccara Band 337
du?“
„Du bist so leicht zu begeistern, und ich habe mir gerade all die Orte ausgemalt, an die wir zusammen gehen könnten.“
„Wirklich?“, fragte Jillian überrascht. Sie fühlte sich ein wenig geschmeichelt.
„Ich war noch nie länger mit jemandem zusammen“, erwiderte Ted lächelnd. „Klar hatte ich Verabredungen, aber das hier ist was anderes.“ Er suchte nach den passenden Worten.
„Du meinst, weil wir dazu gezwungen werden?“
„Nein, so meine ich das nicht.“ An einer Kreuzung blieb er kurz stehen und sah sie stirnrunzelnd an. „Ich habe mich noch nie regelmäßig mit einer Frau getroffen, die ich schon jahrelang kenne.“ Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: „Kenne und mag.“
Verwirrt lächelte Jillian ihn an. „Oh“, war alles, was sie hervorbrachte.
Ted schmunzelte, als er auf den Highway nach Billings einbog.
„Ich komme nur selten nach Billings.“
Erstaunt sah Ted sie an. „Was?“
„Naja, von Hollister aus ist es recht weit, und ich hatte noch nie ein Auto, in dem ich mich sicher genug gefühlt hätte, den weiten Weg zu fahren.“ Jillian zog eine Grimasse. „Auf der Straße hier ist es meistens sehr einsam. Bei einer Panne könnte mir niemand helfen.“
Verstohlen musterte er sie von der Seite. Sie erzählte normalerweise nicht viel, sondern war ein eher verschlossener Mensch. Vielleicht hatte sie in ihrem jungen Leben schon zu viel erlebt.
„Konntest du eigentlich mit deinem Onkel über persönliche Dinge reden?“
„Nein, nicht wirklich“, gab Jillian zu. „Ich hatte ständig Angst, ihn unnötig aufzuregen, besonders nach seinem ersten Herzinfarkt.“
„Und da hast du dann angefangen, Dinge für dich zu behalten?“
„Das musste ich. Ich hatte auch nie enge Freundinnen.“
„Die meisten Frauen in deinem Alter sind entweder verheiratet und haben Kinder, sind zum Militär gegangen oder in die Stadt gezogen“, gab Ted zu bedenken.
Jillian nickte zustimmend und seufzte. „Ich lebe noch wie in einem vergangenen Zeitalter, in dem Frauen zu Hause wohnten, bis sie geheiratet haben. Die Welt hat sich so verändert.“
„Ja“, pflichtete Ted ihr bei. „Als ich noch ein Junge war, waren Fernseher groß und klobig und standen in Schränken. Jetzt sind sie so schmal und leicht, dass man sie an die Wand hängen kann. Und mein iPod kann genauso viel wie ein Fernseher.“
„So habe ich das eigentlich nicht gemeint.“
Verwundert blickte Ted sie an.
„Ich meinte, dass Frauen jetzt Karriere machen und viele Männer haben wollen.“
Ted räusperte sich.
„Das war jetzt falsch ausgedrückt.“ Jillian lächelte verlegen. „Es kommt mir nur so vor, dass Frauen immer mehr so werden, wie Männer es früher waren. Sie wollen sich nicht festlegen. Sie arbeiten und wohnen mit Männern zusammen. Ich habe neulich im Radio gehört, dass die Ehe viel zu altmodisch ist für moderne Menschen.“
„Es gab schon immer Leute, die nicht wie die große Masse gelebt haben. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.“
„Für mich wäre das nichts. Ich finde, die Menschen sollten heiraten, Kinder zusammen großziehen und verheiratet bleiben.“
„Das gefällt mir, Jake“, meinte Ted.
Jillian betrachtete ihn neugierig. „Möchtest du mal Kinder haben?“
„Natürlich. Du etwa nicht?“
Schnell blickte sie weg. „Doch, schon. Irgendwann mal.“
„Ich vergesse immer, wie jung du noch bist. Du hattest bisher ja noch nicht mal Zeit, wirklich zu leben.“ Ted seufzte.
Jillian sah aus dem Fenster. Sie waren bereits in Billings. In der Ferne sah sie die Lichter des Flughafens. „Das ist ja gar nicht so weit, wenn man so schnell fährt wie du“, bemerkte sie frech.
„Es war wenig Verkehr und um diese Zeit ist die Polizei auch nicht oft auf dem Highway unterwegs.“
„Du bist Polizist und fährst trotzdem viel zu schnell.“
„Es kommt eher drauf an, wie man fährt. Wenn jemand schnell, aber sicher fährt, ist das eine Sache. Viel gefährlicher sind die unsicheren langsamen Fahrer. Oder die, die zu dicht auffahren, Stoppschilder missachten und so.“
„Du bist ein guter Fahrer.“
Er zuckte die Achseln. „Ich fahre Auto, seit ich zwölf bin. Man fährt als Kind schon früh, wenn man auf einer Ranch aufwächst. Man muss ja lernen, wie man mit Traktoren und Mähdreschern umgeht.“
„Bei uns auf der Ranch gibt es keinen Mähdrescher.“
„Weil wir uns keinen leisten können“, erklärte Ted. „Aber wir können uns immer einen bei den Nachbarn
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