Collection Baccara Band 338
Ehemann missbilligen. Außerdem hatte sie ihn zweifellos nie stark genug geliebt, um für das zu kämpfen, was sie miteinander teilten.
Während er von Rodeo zu Rodeo reiste, war er ständig abgebrannt, weil er jeden Dollar, den er erübrigen konnte, in sein Unternehmen steckte. Eliza war nicht lange genug bei ihm geblieben, um mitzuerleben, wie seine Mühe Früchte trug und sein Traum in Erfüllung ging.
Als sie seiner überdrüssig war, hatte sie sich davongestohlen, ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Er würde dafür sorgen, dass sie jetzt einen langen Blick zurückwerfen musste.
„Absolut sicher“, beantwortete er die Frage seines Bruders.
„Wie du meinst“, sagte Garrett, er klang resigniert.
Sein Wohl lag Garrett sehr am Herzen, so viel war Reese klar.
„Möchtest du eine gute Nachricht hören?“
„Aber immer“, antwortete Reese gespannt.
„In Cinder Basin sind wir auf ein gigantisches Ölvorkommen gestoßen. Dein Instinkt hat dich nicht getrogen. Das macht jetzt insgesamt neun ergiebige Ölquellen, Bruderherz.“
„Das hätte Dad gefallen“, erwiderte Reese. Seine Stimmung hob sich spürbar.
„Er weiß es“, erklärte Garrett mit fester Stimme. „Er sieht uns von oben aus zu.“
„Ja, du hast recht“, sagte Reese nachdenklich.
Er war Rodeos geritten, um seinen Traum zu verwirklichen. Die Preisgelder hatte er dafür verwendet, seine Aktivitäten als Ölsucher zu finanzieren. Obwohl er hart gearbeitet hatte, hatte er in den ersten drei Jahren nur trockene Löcher gefunden, doch dann hatte das Schicksal es gut mit ihm gemeint.
Die Bohrtürme zahlten sich allmählich aus. Nachdem er in einem Jahr fünf Vorkommen entdeckt hatte, wurde er zum anerkannten Ölexperten und seine Erfolgsgeschichte setzte sich fort. Mittlerweile war nur eine von zehn Bohrungen vergebens. Nach den ersten Funden war es kein großer Schritt bis zur Gründung seiner eigenen Firma gewesen. Parker Explorations war inzwischen eine der erfolgreichsten Ölgesellschaften in Montana.
„Danke für den Anruf, Garrett. Heute Nacht träume ich bestimmt vom schwarzen Gold.“
„Bei dem Palast, den du dir gerade baust, brauchst du ja auch ein Menge davon.“
„Ja, das Haus ist ein Fass ohne Boden“, stimmte Reese zu. „Aber dafür wird es perfekt sein, wenn es fertig ist.“
„Perfektion hat bisweilen auch ihre Nachteile.“
Das war ihm nur allzu bewusst. Er hatte einmal gedacht, die perfekte Frau gefunden zu haben, und war sich sicher gewesen, dass ihr gemeinsames Leben perfekt werden würde. Eliza hatte diesen Plan jedoch zunichtegemacht und ihn als gebrochenen Mann zurückgelassen. Es war viel Zeit vergangen, bis es ihm gelungen war, wieder auf die Füße zu kommen. Jetzt war er obenauf und niemand würde ihn aufhalten. Immerhin hatte er den perfekten Plan, um es seiner Frau heimzuzahlen.
„Das mag ja sein, aber wenn du Perfektion erst einmal erreicht hast, gibt es nichts, was sich damit vergleichen lässt.“
2. KAPITEL
„Hier sind die Bücher, um die Sie gebeten haben, Madame.“ Ivy Woodhouse, die Köchin der Fortunes, betrat den großen Wohnraum des Familiensitzes und überreichte Eliza drei Kochbücher. „Sind Sie sicher, dass Sie heute Abend für das aufwendige Menü meine Hilfe nicht benötigen?“
Eliza saß gedankenverloren auf dem Sofa und hob den Kopf. „Ja, das bin ich, aber vielen Dank für das Angebot. Ich werde selbst kochen.“
Selbst wenn es mich umbringt, dachte sie. Sie konnte es nicht riskieren, dass die Köchin oder sonst irgendjemand anwesend war, während Reese sich im Haus aufhielt. „Da mein Vater und Patricia heute auswärts essen, können Sie sich ruhig freinehmen.“
Ivy hob überrascht die Augenbrauen. „Vielen Dank. Soll ich nicht wenigstens den Tisch decken?“
„Darum kümmere ich mich selbst. Genießen Sie Ihren freien Abend, Ivy.“
Eliza lehnte sich zurück und beobachtete, wie die Köchin den Raum verließ. Es war höchste Zeit, das Abendessen zu planen. Auf der Wohltätigkeitsveranstaltung hatte Reese dafür gesorgt, dass sie sich sehr unbehaglich fühlte, jetzt hatte sie die Chance, es ihm heimzuzahlen. Wenn sie es schaffte, dass es ihm auch nur annähernd so schlecht ging wie ihr nach seinem Auftauchen, würde dieser gemeinsame Abend vermutlich schnell enden. Sie würde alles daransetzen, um ihn so bald wie möglich wieder loszuwerden. Seine Anwesenheit in Sioux Falls machte sie schon nervös, doch bei der Aussicht, ihn als Gast in ihrem Elternhaus zu
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