Collection Baccara Band 338
erwachte, hatte es aufgehört zu stürmen, und die Sonne brach durch die Wolken. Reese stand leise auf, um Eliza nicht stören. Er zog sich an und betrat sein Arbeitszimmer, wo er einige geschäftliche Anrufe tätigen wollte.
Nach zwei Stunden langwieriger und erschöpfender Gespräche lehnte er sich zurück und sah aus dem Fenster. Diesen Teil seiner Arbeit mochte er am wenigsten, dabei wurde er immer nervös und ungeduldig. Er war viel lieber vor Ort bei den Bohrtürmen, um zusammen mit seiner Crew die tägliche Routine zu erledigen. Sein Team bestand größtenteils aus harten erfahrenen Kerlen, mit denen er sich gut verstand.
Obwohl er sich nicht gern in einen Anzugträger verwandelt hatte, genoss er seinen Erfolg. Er hatte ein florierendes Unternehmen aufgebaut, beschäftigte Dutzende von Mitarbeitern und hatte sein Leben endlich unter Kontrolle. Diese Kontrolle würde er niemals wieder aufgeben.
Elizas helles Lachen riss ihn aus seinen Gedanken. Er verließ das Arbeitszimmer, um nachzusehen, was seine künftige Exfrau so amüsierte, und fand sie in der Küche.
In den Armen eines anderen Mannes.
Für einen Moment erstarrte er schockiert.
Dann wurde ihm klar, dass Eliza mit seinem Bruder tanzte.
Sie tanzen?
„Hallo, sieh nur, wer da aus seinem Loch gekrochen ist“, sagte Garrett fröhlich, als er ihn entdeckte.
Reese lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Vergeblich versuchte er, seiner Eifersucht Herr zu werden. „Finger weg, kleiner Bruder.“
Garretts Lächeln verschwand, er blieb stehen, ließ Eliza los und hob die Hände. „Ich zeige der Dame nur, wie man den Twostepp tanzt.“
„Ich habe Garrett erzählt, dass ich für eine Wohltätigkeitsveranstaltung im Frühling einen Auffrischungskurs bräuchte und …“
„Was tust du hier?“, schnitt Reese ihr an seinen Bruder gewandt das Wort ab.
„Ich wollte nach dem Rechten sehen und mich vergewissern, dass dein Haus nach dem Schneesturm noch steht. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich meine Schwägerin hier vorfinden würde.“
Eliza hatte feuchtes Haar vom Duschen und war vollständig angezogen. In einer Pfanne auf dem Herd brutzelten Rühreier, eine Kanne mit heißem Kaffee stand in der Maschine bereit. Reese stieß sich vom Türrahmen ab, betrat die Küche und schenkte sich einen Becher ein. „Wir haben die Bedingungen für unsere Scheidung besprochen.“
Garrett hob erstaunt die Augenbrauen und aus Elizas Gesicht wich jegliche Farbe.
Reese schlürfte seinen Kaffee.
„Und ich dachte, Eliza wäre hier, um dir bei der Inneneinrichtung des Hauses zu helfen“, sagte Garrett.
„So, das hast du also gedacht.“ Er riskierte einen Blick zu Eliza. Sie sah wütend aus. „Schmeiß die Innenarchitektin raus“, sagte er zu seinem Bruder. „Sie ist nicht die Richtige. Ich suche jemand anderen.“
Garrett schüttelte den Kopf. „Du hast sie eingestellt, daher wirst du sie auch entlassen.“
„Du hast recht“, erwiderte er missgelaunt.
„Er hasst es, wenn ich recht habe“, raunte Garrett Eliza zu.
Die war inzwischen an den Herd getreten und mit den Rühreiern beschäftig. Mit einem Spatel bearbeitete sie die Masse so heftig, dass sie in kleine Stücke zerfiel.
Wahrscheinlich stellt sie sich vor, dass sie mein Gehirn vor sich hat, dachte Reese. Verdammt, er wollte seine Rache. Er wollte ihr mit dem Haus zeigen, was ihr entgangen war, und er wollte ihr wehtun. So, wie sie ihm wehgetan hatte. Offenbar war ihm das gelungen, doch er war noch nicht bereit, sie gehen zu lassen.
„Ich muss mich jetzt auf den Weg machen“, sagte Garrett in das drückende Schweigen hinein.
„Ich auch“, sagte Eliza entschieden. „Ich will nach Hause.“
„Kein Problem“, erwiderte er. „Mein Pilot ist in Bereitschaft.“
„Dann entschuldigt mich bitte. Ich muss kurz telefonieren.“
Eliza eilte aus der Küche und überließ sie beide sich selbst.
Garrett nahm eine Gabel, spießte einen Happen Rührei auf und schob es sich in den Mund. „Weißt du auch, was du da tust?“, fragte er kauend.
Reese runzelte die Stirn. „Ich weiß immer, was ich tue.“
Garrett ließ die Gabel sinken. „Also bist du fertig damit, sie zu bestrafen?“
„Mit meiner Frau zu schlafen würde ich kaum als Bestrafung bezeichnen. Ich habe gestern Nacht jedenfalls keine Klagen gehört.“
Sein Bruder schnaubte. „So habe ich es nicht gemeint. Das weißt du ganz genau. Sie sagte, sie hätte dir ihre Hilfe angeboten, Dads Sachen
Weitere Kostenlose Bücher