Collection Baccara Band 338
kurze Affären, die ihm nichts bedeutet hatten. Nicht so wie Eliza. Sie war einmal alles für ihn gewesen.
In den letzten Tagen hatte er gegen sein Bedürfnis nach Rache angekämpft. Als er sie neulich am Flughafen mit einem flüchtigen Kuss verabschiedet hatte, war sie zu Recht wütend auf ihn gewesen.
Er hatte sie absichtlich verletzt, doch schon, während er von der Flughafenhalle aus den Start der Maschine beobachtete, die Eliza von ihm fortbrachte, nagten erste Zweifel an ihm.
Sie hatte ihm ihre Gründe dafür erklärt, wieso sie vor sechs Jahren gegangen war. Tief in seinem Inneren ahnte er, dass Eliza in ihrem bisherigen Leben zu wenig Liebe erfahren hatte. Vielleicht hatte sie deshalb nicht erkannt, was sie beide damals verband. Sie war nicht in der Lage gewesen, ihm zu vertrauen. Er fragte sich, ob er ihr das vorwerfen durfte und ob er ihr verzeihen konnte.
Sie war umgeben von einer distanzierten Stiefmutter, einem kühlen Vater und von Geschwistern, die ihr eigenes Leben lebten. Seiner Einschätzung nach war ihre Familie eine einzige Katastrophe. Der Berg an Problemen, Geheimnissen, Skandalen und individuellen Differenzen war unüberschaubar.
Je mehr er darüber nachgrübelte, desto deutlicher wurde ihm, dass er die Wahrheit herausfinden wollte, bevor er Eliza endgültig gehen ließ. Er musste sie noch einmal wiedersehen.
Allerdings würde er seinem Bruder auf keinen Fall die Genugtuung verschafften, recht zu behalten. „Lass es gut sein, Garrett. Ich bin nicht in der Stimmung für solche Gespräche.“
Garrett schnaubte. „Du machst dir doch selbst etwas …
Mitten im Satz kam Leanne mit einem Stapel Akten unter dem Arm herein. „Tut mir leid, euch zu stören, Jungs, aber ich brauche ein paar Minuten eurer Zeit.“
Reese stand auf und schob die Papiere vor ihm in seine Aktentasche. Er hatte gerade den perfekten Plan, wie er Garretts inquisitorischen Fragen entkommen konnte. „Weißt du was, Leanne? Du kannst dein Anliegen doch bestimmt auch mit Garrett diskutieren. Ihr gebt ein gutes Team ab. Ich bin total fertig und gehe jetzt nach Hause. Ihr wisst ja, wie ihr mich im Notfall erreichen könnt.“
Bei diesen Worten verließ er sein Büro. Angesichts der verblüfften Gesichter der beiden musste er ein Grinsen unterdrücken.
„Danke, dass du mich von der Arbeit abgehalten hast, Nic. Wir hatten schon so lange keinen Mädelstag mehr. Mittagessen im Restaurant und ein ausgiebiger Einkaufsbummel waren heute genau das Richtige“, sagte Eliza, während sie die Treppe zum Haus ihrer Familie hinaufging. Sie trug drei Einkaufstüten mit neuen Kleidern, Accessoires und Schuhen.
„Das hattest du dir verdient, Eliza. Es war eine höllische Woche“, erwiderte Nicole und schob ihre Sonnenbrille nach oben, als sie die Eingangshalle betraten. „Und damit meine ich nicht die Spendenveranstaltung für das Kinderzentrum, die du organisierst.“ Sie senkte die Stimme. „Sondern diesen sturen Holzkopf von einem Ehemann.“
Eliza musste lachen, wurde aber gleich wieder ernst. „Ich vermeide es möglichst, an ihn zu denken. Das verwirrt mich nur.“
Natürlich hatte sie in den letzten Tagen unablässig an Reese gedacht. Er hatte ihr sehr wehgetan, und sie litt wegen seiner unerwarteten Zurückweisung. Sogar jetzt noch, eine Woche später, war ihr zumute, als griffe eine kalte Hand nach ihrem Herzen.
„Verwirrt oder nicht, auf jeden Fall hältst du dich unter den gegebenen Umständen hervorragend.“
„Es sieht ganz danach aus, als ob ihr beiden Mädchen heute ziemlichen Schaden angerichtet hättet.“ Nash Fortune betrat das Foyer und deutete lächelnd auf die Einkaufstüten.
„Hi, Dad.“
„Hallo, Mr Fortune“, sagte Nicole. „Schön, Sie zu sehen.“
„Und es ist immer eine Freude, Sie zu sehen“, erwiderte Nash galant. „Was habt ihr beiden sonst noch getrieben? Außer einige kleinere Boutiquen leer zu kaufen, meine ich.“
Nicole lachte. „Das trifft den Nagel auf den Kopf. Und außerdem hatten wir ein fürstliches Mittagessen im Hotel Culver .“
„Eliza, ich kann mich nicht daran erinnern, wann du das letzte Mal einen Einkaufsbummel gemacht hast“, bemerkte Nash und musterte seine Tochter eindringlich.
„Ich habe sie einfach mitgezerrt“, erklärte Nicole. „Und stellen Sie sich vor, ich habe fünf Tüten im Auto.“
Nash lächelte die junge Frau amüsiert an, dann wandte er sich wieder an sie: „Hat dieser Kaufrausch möglicherweise etwas mit Reese Parker zu tun?“
Eliza
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