Collection Baccara Band 338
gehabt hatte, doch die beiden hatten diese Schwierigkeiten überwunden, und jetzt stand einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege. „Ich freue mich sehr für dich. Max ist ein wunderbarer Mann. Nur für mich selbst kann ich auf diese Art nicht auf Glück hoffen. Ich will dir nichts vorjammern, ich bin zufrieden mit meinem Leben, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, als ob etwas fehlt.“
„Weil du deine Mutter nie kennengelernt hast?“
„Ja, zum Teil. Patricia und ich haben uns nie sehr nahegestanden. Mein Vater und meine Brüder lieben mich und ich sie auch, doch kein Mensch hat mir je so viel bedeutet wie Reese. Wir haben den Sommer nach meiner Trennung von Warren zusammen verbracht. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Leider ist alles in sich zusammengebrochen.“
„Du hast ihn geliebt“, sagte Diana im Ton einer Feststellung.
„Sehr sogar.“
„Was wirst du jetzt tun?“
„Ich konzentriere mich auf die Spendenveranstaltung für das Kinderzentrum nächsten Monat. Da gibt es so viel Arbeit, dass ich gar keine Zeit haben werde, an Reese zu denken.“ Eliza stand auf, nahm einen Karton und fing an, ihn mit Fotoalben und CDs zu füllen. „Aber erst helfe ich dir beim Packen. Und nachher lädst du mich zum Essen ein.“
„So lautet die Abmachung“, erwiderte Diana und lachte.
„Ja, und eine Abmachung muss man einhalten.“
Bisher hatte sie in ihrem Leben jede Vereinbarung eingehalten. Ihre Ehe zu beenden wäre das erste Mal, dass sie einen Rückzieher machte.
Stirnrunzelnd musterte Reese die Papierstapel vor ihm auf dem Schreibtisch. Er war mit Arbeit überhäuft und in den letzten Tagen nie früher als zehn Uhr abends aus dem dreistöckigen Bürogebäude herausgekommen. Garrett saß ihm gegenüber und wartete darauf, eine Antwort auf die Frage nach der eventuellen Stilllegung einer unrentablen Bohrstelle zu erhalten.
Als das Signal der Sprechanlage ertönte, drückte Reese übellaunig den Knopf. „Was?“
„Tut mir leid, Sie zu stören“, sagte seine Sekretärin. „Aber da ist eine Innenarchitektin auf der anderen Leitung. Sie würde sich gern heute Nachmittag um fünf Uhr in Ihrem Haus mit Ihnen treffen.“
„Das schaffe ich nicht“, erwiderte Reese und strich sich nervös durchs Haar. Diese Innenarchitektinnen konnten ihm alle gestohlen bleiben. Keine von den dreien, die er bis jetzt engagiert hatte, war in der Lage gewesen, das Haus nach seinen Vorstellungen einzurichten.
„Wie ist es denn um …“
„Nein. Bitte halten Sie die Dame hin. Ein Treffen mit ihr wäre im Moment reine Zeitverschwendung.“
„In Ordnung. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Zeit haben.“
„Das werde ich. Danke Sally.“
Reese wandte sich an seinen Bruder. „Ich denke, wir legen diese Ölquelle still, aber bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen, soll Leanne sich die Sache einmal anschauen, okay?“
Garretts Augen leuchteten beim Namen der brünetten Geologin auf. „Ja, ich bin deiner Meinung. Wir hatten genug Ärger damit. Da wir gerade von Problemen sprechen, ich habe den Eindruck, dass du mit dem Haus nicht weitergekommen bist, oder?“
„Nein“, gab Reese missvergnügt zu. Er wollte nicht zu tief in dieses Thema eintauchen, denn der Grund, weshalb er bis jetzt vier Inneneinrichterinnen abgelehnt hatte, hieß Eliza. Keine konnte ihr in Sachen Design das Wasser reichen. Überhaupt war sie ihm trotz der vielen Arbeit, die er hatte, kaum eine Minute aus dem Sinn gegangen. Darüber mochte er jedoch nicht sprechen, nicht einmal mit seinem Bruder.
Garrett grinste breit und nickte wissend.
„Gibt es sonst noch etwas?“, fragte Reese kurz angebunden.
„Ja, allerdings. Sie ist dir unter die Haut gegangen, nicht wahr?“
Er wusste genau, von wem sein Bruder sprach. „Wie ein Stachel in meinem Fleisch.“
„Und du blutest immer noch.“
„Nein, ich blute nicht, Garrett.“
„Wirst du dich nun scheiden lassen oder nicht?“
„Das geht dich nichts an.“
„Dein Glück geht mich sehr wohl etwas an“, widersprach Garrett. „Ich glaube, dass du sie nach wie vor liebst.“
Reese war tatsächlich im Begriff, seine Meinung über Eliza und ihre Ehe zu ändern. Eigentlich hatte er es ihr nur heimzahlen wollen, um den Schmerz, den sie ihm zugefügt hatte, erträglicher zu machen. In gewisser Weise hatte er das erreicht, doch es war so schön gewesen, wieder mit ihr zusammen zu sein. In den vergangenen sechs Jahren hatte es andere Frauen in seinem Leben gegeben, jedoch nur
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