Collection Baccara Band 338
O’Hare fünf Minuten vor sieben an ihre Tür klopfte, blickte sie überrascht auf die Uhr. Sie war so in ihre Arbeit vertieft gewesen, dass sie Reese beinah vergessen hatte.
„Entschuldige die Störung, Eliza“, sagte die Haushälterin. „Aber Mr Reese Parker ist hier, um dich zu besuchen. Ich habe ihn gebeten, im Foyer zu warten. Möchtest du ihn sehen?“
Eliza legte ihre Entwürfe zusammen und stand auf. Sie hatte beschlossen, das Treffen mit Reese professionell anzugehen. „Ja. Ich bin in einer Minute unten. Danke, Peg.“
Die ältere Frau nickte lächelnd. Peggy kannte sie seit ihrer Geburt, war eine ebenso loyale wie tüchtige Hausangestellte und für Eliza so etwas wie eine Ersatzgroßmutter. „Er ist ein sehr attraktiver Mann und viel sympathischer als dieser Warren. Den konnte ich nie leiden.“
„Wenn ich darüber nachdenke, ich auch nicht“, sagte Eliza und erwiderte ihr Lächeln.
Kurz nachdem Peggy gegangen war, eilte Eliza die Treppe hinunter. Sie war begierig darauf, die Sache endlich hinter sich zu bringen. Reese wartete an der untersten Stufe auf sie. Er trug ein schwarzes Hemd und ebenfalls Jeans. Bei seinem strahlenden Lächeln beschleunigte sich ihr Herzschlag. Fast wäre sie gestolpert.
„Hallo, Eliza“, begrüßte er sie mit tiefer angenehmer Stimme.
„Reese“, erwiderte sie betont sachlich, als sie bei ihm angelangt war.
„Du hast meine Nachricht erhalten?“
„Ja. Und die Blumen ebenfalls“, antwortete sie, ohne ihm zu danken. „Aber ich gehe nicht mit dir aus.“ Nie mehr, fügte sie im Stillen hinzu. Sie würde endgültig von ihm Abschied nehmen. Glücklicherweise aßen ihr Vater und Patricia auswärts zu Abend und auch von den anderen Familienmitgliedern hatte sich noch niemand blicken lassen. Da sie allein waren und keiner mithörte, konnte sie sagen, was ihr auf der Seele brannte.
„Oh doch, das tust du“, widersprach er energisch.
„Nein, Reese. Lass uns das jetzt zu Ende bringen. Hast du die Scheidungspapiere dabei?“
„Nein.“
„Warum nicht?“, fragte Eliza fassungslos. „Was ist los? Was hast du vor?“
„Ich will mit dir ausgehen. Das ist ja wohl kein großes Geheimnis. Wir haben eine Verabredung.“
„Eine Verabredung?“, wiederholte sie ungeduldig. „Das kann nicht dein Ernst sein. Erklär mir bitte, was das soll.“
Er sah ihr in die Augen, umfasste ihre Taille, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich, sodass es sie fast überwältigte, aber das durfte sie nicht zulassen. Als sie den Kopf nach hinten bog, folgte Reese ihr, ohne den Kuss zu unterbrechen.
„Ich bin nicht für eine Verabredung gekleidet“, sagte sie atemlos, als er sich endlich von ihr löste.
„Du bist sogar perfekt angezogen.“
Eliza startete einen neuen Versuch. „Ich kann nicht mit dir ausgehen.“
„Oh. Hast du denn keine Lust mehr, den Twostepp zu lernen?“
„Wie bitte?“
Er küsste sie kurz auf den Mund und nahm ihre Hände. „Komm schon. Ich habe im Wagen einen warmen Mantel für dich. Brauchst du noch deine Handtasche oder etwas anderes?“
Eliza schüttelte den Kopf. Sie war wie paralysiert.
„Gut. Ich hoffe, du hast deine Tanzschuhe an, Süße.“
Sie warf einen Blick auf ihre Turnschuhe. „Es wird wohl gehen“, sagte sie, ohne es zu wollen.
Der kalte Wind draußen schnitt ihr in die Wangen wie ein Messer. Reese stülpte ihr einen Cowboyhut auf den Kopf und hüllte sie in einen Mantel aus Schafwolle. Sobald sie im Wagen saßen, stellte er die Heizung an.
Reese lehnte sich in seinem Stuhl zurück, nahm einen Schluck Whiskey-Cola und beobachtete, wie Eliza auf der Tanzfläche mit dem Trainer, den er für sie engagiert hatte, ihre Runden drehte. Sie hatten die kleine Westernkneipe vollständig zu ihrer Verfügung, denn er hatte sie für diesen Abend gemietet. Eine dreiköpfige Band lieferte die Musik, Kellnerin und Barkeeper standen bereit und im Speiseraum war ein Tisch für Eliza und ihn gedeckt. Sobald die Tanzstunde vorbei war, wollte er der Mann an ihrer Seite sein. Er konnte es kaum abwarten, sie wieder ganz für sich allein zu haben.
Ihm gefiel, was er sah, Eliza bewegte sich hervorragend. Selbst in der einfachen Kleidung waren die sinnlichen Kurven ihrer perfekten Figur deutlich zu erkennen. Mit rhythmischen Bewegungen folgte sie dem Tanzlehrer namens Denny anmutig über den Dielenboden.
In diesem Moment lachte sie, warf den Kopf zurück und entschuldigte sich bei Denny, weil sie ihm auf den Fuß getreten war. Ihre Augen
Weitere Kostenlose Bücher