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Collector’s Pack

Collector’s Pack

Titel: Collector’s Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Richtung von Peter und Nakashima.
    Er traut ihm auch nicht.
    Der Bodyguard an der Tür griff bereits in sein Jackett.
    Nakashima sah es ebenfalls. »Würden Sie die Waffe bitte einstecken, Mr. Bühler.« Es klang nicht wie eine Bitte. »Takeru müsste Sie sonst entwaffnen.«
    Also töten.
    Bühler zögerte einen Moment, schien fast zu bedauern, dass er es so weit hatte kommen lassen, gehorchte dann jedoch. Peter behielt Nakashima weiter im Blick, der jetzt an das steinerne Ossarium trat. Seiner Meinung nach ging von diesem Mann die größte Gefahr aus.
    »Diese Gebeine gehören tatsächlich Jesus Christus. Oder Yeshua Bar Rabban, wie er richtig hieß. Er …«
    »Was soll das, Mr. Nakashima?«, unterbrach Peter ihn erneut. »Womit wollen Sie mich beeindrucken?«
    »Mit der Wahrheit, Mr. Adam. Ich weiß, dass dies der einzige Weg ist, Sie zu gewinnen. Wenn wir mehr Zeit hätten, würde ich Ihnen mit Freuden mein Archiv präsentieren, für das der Papst sich eine Hand abhacken würde. Oh, verzeihen Sie, schon wieder ein Lapsus. Aber im Augenblick müssen Sie mir einfach glauben. Oder langweile ich Sie?«
    »Sprechen Sie weiter.«
    Nakashima deutete ein knappes Lächeln an. »Yeshua Bar Rabban entkam der Kreuzigung durch einen Deal mit Pilatus. Leider erkannte Pilatus zu spät, dass Yeshua ihn betrogen hatte. Den größten Schatz hatte er ihm vorenthalten. Aber da hatte Yeshua Jerusalem bereits mit Frau und Kind verlassen. In seinem Gepäck befand sich eine Truhe, wie wir inzwischen wissen. Eine einfache Truhe aus Zedernholz, die ein Mann bequem tragen konnte.«
    »Die Bundeslade. Der Gral.«
    Nakashima winkte ab. »Verschwenden wir unsere Zeit nicht mit Mythen. Diese Truhe enthielt etwas äußerst Machtvolles, das ein Kreuzfahrer namens Jean de Vezelay in einer Vision erkannte, nachdem ihm während der Eroberung Jerusalems 1099 dieses Amulett in die Hände fiel.«
    Nakashima reichte Peter das Amulett.
    »Nehmen Sie es ruhig. Wissen Sie, was die nachträglich angebrachte Hieroglyphe auf der Rückseite bedeutet? Es ist ein Name. Sie bedeutet ›Aton‹. Der gestaltlose Lichtgott Echnatons. Echnaton hat im Grunde Judentum, Christentum und den Islam erfunden, wussten Sie das?«
    »Ich verstehe den Zusammenhang nicht.«
    Das Handy des Bodyguards piepte. Der Mann, der Takeru hieß, nahm den Anruf entgegen, erwiderte etwas auf Japanisch und nickte Nakashima dann zu. Peter sah, dass Bühler, der sich die ganze Zeit still verhalten hatte, unruhig wurde. Seine Unruhe übertrug sich sofort auf Peter. Zwei weitere Japaner in schwarzen Anzügen betraten die Kapelle. Der kleinere von beiden trug einen Aktenkoffer, den er wie selbstverständlich vor dem Ossarium abstellte.
    »Was ist los?«, fragte Peter alarmiert.
    »Wir müssen unsere Unterhaltung nur kurz unterbrechen, Mr. Adam«, sagte Nakashima und wandte sich zum Gehen. »Folgen Sie mir. Sie auch, Mr. Bühler.«
    »Wohin?«
    »Welchen Unterschied macht es, wenn ich es Ihnen jetzt sage?«
    Du hast immer noch die bionische Hand. Wenn du schnell genug bist.
    Aber als er durch die offene Tür ins Freie spähte, sah er zwei schwarze Geländewagen vor der Kapelle. Daneben standen jeweils zwei weitere Bodyguards, bewaffnet mit Maschinenpistolen. Keine Chance. Auch Bühler schien das zu verstehen. Der Schweizer warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und ging vor. Peter wurde von Takeru zu dem letzten SUV dirigiert. Jede Bewegung von Nakashimas Leuten schien einer genauen und oft trainierten Choreografie zu folgen. Jetzt im Freien bemerkte Peter, dass der spanische Polizeihubschrauber verschwunden war. Überhaupt war vom Hügel und der Straße her nichts mehr von den Polizeiaktivitäten zu vernehmen.
    Takeru nahm im Fond neben Peter Platz und hielt ihm eine Waffe an den Kopf. Nakashima saß bereits vorne neben dem Fahrer.
    »Eine reine Sicherheitsmaßnahme, falls Sie zu sehr auf ihre bionische Hand vertrauen sollten«, erklärte Nakashima, ohne Peter anzusehen, und nickte dem Fahrer zu. Die beiden Geländewagen setzten sich in Bewegung und folgten dem holprigen Pfad, den Peter und Bühler zuvor gekommen waren. Von der spanischen Polizei war nichts mehr zu sehen.
    Nakashima schien Peters Gedanken zu erraten. »Ich sagte doch bereits, dass ich meine Investitionen mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln wahre.«
    Peter bemerkte, dass Nakashima trotz seiner äußerlichen Gelassenheit angespannt wirkte. Als erwarte er noch etwas. Als sie auf die Hauptstraße einbogen, wusste

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