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Collector’s Pack

Collector’s Pack

Titel: Collector’s Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Jeshua Bar Rabban, Sohn Gottes, seine Knochen liegen hier. … Wer ist Jeshua Bar Rabban?«
    Peter zögerte einen Moment mit der Antwort. »Ich denke, damit ist Jesus gemeint.«
    »Jesus von Nazareth? Glauben Sie das wirklich? Auf ein Grab kann man alles Mögliche schreiben.«
    Peter sah Bühler an. »Fest steht doch, dass dieses Grab zumindest seit Jahrhunderten ziemlich gut versteckt und gehütet worden ist. Es ist ein altes Grab, römisch, würde ich schätzen. Und die Triskele ist …«
    »… das Symbol der Dreifaltigkeit, ich weiß. Aber Jesus hieß doch anders.«
    »Kein Mensch weiß, wie er wirklich hieß«, sagte Peter. »Bis heute gibt es keinen einzigen sicheren archäologischen Beweis, dass er überhaupt existiert hat.«
    »Eben« rief Bühler lebhaft. »Und selbst, wenn dies der Beweis sein sollte, dass Jesus nicht leibhaftig in den Himmel aufgefahren ist – er wäre aus Sicht der Kirche immer noch Gottes Sohn. So leicht lässt sich der Glauben von einer Milliarde Christen nicht zerstören, das weiß sogar die Kirche.«
    Peter dachte nach. »Und warum hat man dieses Grab dann über Jahrhunderte geheim gehalten?«
    »Vielleicht nur, um ganz sicherzugehen.«
    »Und was ist mit dem Amulett?«
    Peter hatte es in dem Ossarium unter dem Schädel entdeckt. Auf dem Medaillon war ebenfalls die Triskele eingraviert.

    Und auf der Rückseite eine nachträglich eingefügte ägyptische Hieroglyphe aus vier unterschiedlichen Zeichen.

    »Fällt Ihnen irgendwas dazu ein?«, fragte Bühler.
    »Nur zu dem doppelten Kreissymbol«, sagte Peter, als er das Amulett in der Hand hielt. »Seth und die ›Träger des Lichts‹ benutzen es als Ordenszeichen. Ich habe es auf der Île de Cuivre gesehen. Aber was bedeutet die gesamte Hieroglyphe?«
    Bühler hob bedauernd die Hände. »Im Vergleich zu Altägyptisch spreche ich fließend Latein. Aber wie auch immer. Der Tote kann nicht Jesus sein.«
    Warum ist er so angespannt?
    Irgendetwas an Bühler gefiel ihm auf einmal nicht. Der Schweizer schien auf etwas zu warten, wirkte angespannt wie …
    Ein Soldat vor dem Einsatz.
    »Und warum nicht?«, fragte Peter.
    »Schauen Sie sich die Knochen doch an! Es gibt keine Stigmata. Da müssten doch Spuren der Kreuzigung zu sehen sein.«
    »Nicht unbedingt«, wandte Peter ein. »Die Nägel müssen die Knochen nicht beschädigt haben.«
    Bühler atmete aus. »Sie wissen, was das bedeutet, falls dies wirklich das Jesusgrab ist.«
    Peter nickte. »Es bedeutet, dass die Kirche uns töten wird. Töten muss.«
    In diesem Moment fiel ihm ein, wo er das Triskelensymbol bereits schon einmal gesehen hatte. Über dem Eingang zu einem Kloster in Sizilien, wo er Franz Laurenz aufgestöbert hatte, nachdem er als Papst zurückgetreten war. Daraufhin hatte Laurenz ihn in einem alten Brunnen festgesetzt. Er schätzte es eben nicht, wenn man seinen Geheimnissen zu nahe kam.
    »Nein, nicht die Kirche«, korrigierte sich Peter. »Franz Laurenz.«
    »Wieso Laurenz?«
    »Laurenz steht einem Jahrhunderte alten Orden vor«, erklärte Peter. »Dem ›Orden vom Heiligen Schwert‹. Eine Splittergruppe der Templer nach dem großen Prozess. Laurenz hat im Pantheon davon gesprochen, dass Hugo von Payns im Heiligen Land angeblich eines der Amulette gefunden und damit die Hölle geöffnet hat. Nach den Ereignissen in Köln habe ich das wörtlich genommen. Aber womöglich hat Hugo von Payns in Palästina einfach nur das Jesusgrab gefunden. Und das wäre für die Kirche praktisch das Gleiche wie die Hölle. Die Auferstehung des Leibes wäre nichts als eine Lüge.«
    Bühler dachte nach. »Also ist das hier der ganze Schatz der Templer? Ein paar Knochen?«
    »Ein paar Knochen, die das grundlegende Dogma der christlichen Kirche erschüttern.«
    Als wäre damit alles gesagt, trat Peter an die Kapellentür. Außer dem fernen Geräusch des kreisenden Polizeihubschraubers war nichts zu hören. Und doch sagten ihm seine angespannten Sinne, dass sich da draußen etwas zusammenbraute. Bühler schien es ebenfalls zu spüren.
    »Also, was denken Sie, Bühler? Werden wir da draußen erwartet?«
    Der Schweizer nickte. »Ob Jesus oder nicht – ich denke, dass man diese Kapelle niemals unbewacht gelassen hat.«
    »Was ist mit Felipe Galán und den Mönchen da oben?«
    Bühler schüttelte den Kopf. »Zu wenige und außerdem unbewaffnet. Nein, ich glaube, die Abtei soll nur vom eigentlichen Schatz ablenken. Womöglich wussten Galán und seine Mitbrüder nicht einmal von diesem

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