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Collector’s Pack

Collector’s Pack

Titel: Collector’s Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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und konzentrierte sich.
    »Ich kann es sogar spüren«, sagte er. »Ja, es ist da, in mir. Aber ich werde nicht zulassen, dass es sich festsetzt. Wir haben eine kleine Chance.«
    Nikolas lachte bitter auf. »Chance? Wie bitte schön willst du verhindern, dass es sich bei dir einnistet?«
    »Ich weiß es nicht, Niko. Aber ich glaube fest daran, dass wir eine Chance haben. Wenn wir Seth noch stoppen können, bevor er die Truhe findet.«
    Peter erhob sich und trat an den schwach glimmenden Kokon, berührte ihn mit beiden Händen und flüsterte zu ihm, als wolle er ihn sanft wecken.
    »Spürst du mich, Löwenmann? Ich bin hier. Ich habe keine Angst mehr vor dir. Und was auch immer du bist – ich werde dich töten.«
    Wie eine verschlafene Antwort aus dem Innern konnte Peter ein schwaches Vibrieren an seinen Handflächen spüren. Er löste sich von dem faserigen Ballen und wandte sich wieder Nikolas zu, der sich sorgfältig das geronnene und verkrustete Blut vom Körper wischte.
    »Beeil dich, Niko. Kelly wird bald zurück sein, und wir müssen noch rausfinden, was in Bereich 23 ist.«
    Nikolas zog sich schweigend an. Er sah kurz auf den Kokon, dann wandte er sich wieder Peter zu.
    »Falls du wirklich Recht hast … Ich meine, wenn Seth in Bereich 23 wirklich irgendwelche Forschungen mit meiner DNA gemacht hat …« Nikolas zögerte.
    »Dann was?«
    »Dann werden wir dieses Labor zerstören müssen. Da werden Leute arbeiten, die werden wir töten müssen.«
    Ja. Du willst es sogar. Du willst töten. Du bist das Licht. Du bist das Werkzeug des Schmerzes.
    Peter konnte es spüren. Es war in ihm, überall, es zerfloss, verteilte sich, verklumpte und kondensierte an den Innenseiten seines Bewusstseins wie ein trüber, giftiger Schmier. Peter verstand, dass er auf dünnem Eis wanderte. Dass er nun keinen Fehler machen durfte, wenn er ES nicht wecken wollte. Er schüttelte den Kopf, als ob er etwas Bedrückendes vertreiben wollte.
    »Streck deine Hand aus«, sagte er. »Na los, mach schon.« Dann löste er den länglichen Krümel unter seinem Fingernagel und legte ihn vorsichtig in die Handfläche seines Bruders. Ein kleines Würmchen aus einem elastischen blauen Material.
    »Ich werde nicht töten«, sagte Peter bestimmt. »Du wirst das tun, Niko.«

 
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    dYZAN-agent Chat-Protocoll 13072011 05:11:39 – 05:13:48 GMT+05:45
    Proxy-Server: ptp.ordislux213.th.net:89
    Encoding-method: AMETH10.1.01
    05:11:39 Client306
    status?
    05:11:52 Client492
    nikolas verhält sich auffällig. seine kleidung hat blutflecken. er ist mit p.a. auf zu bereich 23. erbitte anweisung.
    05:12:30 Client306
    verständigen sie kelly.
    05:13:02 Client492
    bereits erledigt. er ist unterwegs. sollen wir eingreifen?
    05:13:24 Client306
    negativ. beobachten sie die situation.
    05:13:48 Client492
    verstanden. im lichte mit euch.
    /End of conversation/
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    Die Tür lag am Ende eines langen Ganges, der Aufschrift an den Wänden nach in Bereich 22. Eine einfache Stahltür, ohne Aufschrift. Nur das Pupillen-Scangerät an der Wand verriet, dass sich etwas Geheimes dahinter verbergen musste. Auf dem Weg dorthin waren sie mehreren Mitgliedern des Ordens begegnet. Sie schienen Nikolas zu fürchten und senkten jedes Mal den Blick, wenn sie ihm begegneten.
    »Wir fallen auf«, sagte Peter.
    »Nichts dran zu ändern«, erwiderte Nikolas angespannt. In seiner rechten Faust hielt er ein kleines längliches Pillendöschen, das er sich besorgt hatte, um das blaue Würmchen nicht aus Versehen zu verlieren.
    Er hat nicht einmal gefragt, warum er wieder die Drecksarbeit erledigen soll.
    Peter erinnerte sich daran, dass es schon früher so gewesen war. Nikolas war ihm überallhin gefolgt, hatte seine Spiele gespielt, seine Fußspuren breiter getreten und auf seine Kommandos gewartet. Widerspruchslos, treu, ohne je zu fragen. Obwohl sie Zwillinge waren, war Nikolas immer der Planet gewesen, der um die Sonne seines Bruders kreiste auf unerschütterlicher Bahn, das Meer, das sich seinen Gezeiten beugte.
    Und als wir getrennt wurden, gab es eben nur noch Seth.
    Peter merkte, dass er sich schuldig fühlte am Schicksal seines Bruders, der zum Killer geworden war, einem gnadenlosen Werkzeug des Hasses.
    Plötzlich fiel Peter auf, dass sie keinen weiteren Ordensmitgliedern mehr begegneten. Die Flure wirkten wie ausgestorben. Das beunruhigte ihn. Er war sicher, dass die versteckten Kameras jede ihrer Bewegungen auf einen Monitor in der Sicherheitszentrale übertragen würden

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