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Collector’s Pack

Collector’s Pack

Titel: Collector’s Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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jedoch besser, denn Frank Babcock hatte sich ein Jahr zuvor an ihn gewandt, um zurück zu Gott zu finden und dieses Wesen namens Astaroth loszuwerden, das ihn jede Nacht heimsuchte. Ein erster Exorzismus hatte sich leider als erfolglos erwiesen, daher hatte Vater Hanson sich an Don Luigi gewandt und ihm den Fall beschrieben. Der Chef-Exorzist des Vatikans hatte ihm fast schon freudig erregt geantwortet, dass er Frank unbedingt sehen wolle. Aber Frank hatte abgelehnt, aus Angst vor seinem Bruder, der es gar nicht schätzte, wenn man ihn hängen ließ. Wenige Tage später war Frank dann tot gewesen. Und vor drei Wochen hatte Vater Hanson einen Brief von ihm bekommen.
    Der Poststempel auf dem Umschlag und der Brief selbst trugen das Datum vom 9. Mai. Einen Tag vor Franks Tod. Das bedeutete, dass der Brief sieben Wochen lang unterwegs gewesen war, untergegangen im Ozean des New Yorker Postsystems und dann durch geheimnisvolle Strömungen wieder an die Oberfläche gespült. Vater Hanson hatte nicht gezögert und sofort eine E-Mail an Don Luigis alte Adresse geschickt. Vor zwei Tagen erst hatte er eine Antwort erhalten, zusammen mit der Buchungsbestätigung eines First-Class-Fluges. Und nun war er wieder in Rom.
    Hinter der Passkontrolle des Flughafens Ciampino erwartete ihn ein junger Priester in schwarzer Soutane. Ein schweigsamer Italiener, der ihn in einem schwarzen Mercedes mit vatikanischem Kennzeichen durch das nächtliche Rom chauffierte und ihm keine Zeit ließ, schnell vorher noch eine zu rauchen. Nach acht Stunden Flug wollte Vater Hanson unbedingt eine rauchen, verkniff es sich jedoch, um eine Pause zu bitten. Die Schweizergardisten an der Santa Anna-Pforte salutierten und ließen den Wagen passieren. Nach kurzer Fahrt durch die vatikanischen Gärten erreichten sie das kleine Gärtnerhäuschen, an das Hanson sich noch gut erinnerte. Als er ausstieg, sah er auf der anderen Seite des Weges zwei Katzenaugen im Dunkeln. Sie gehörten einem roten Kater, der ihn aufmerksam betrachtete, als verbinde er die höchsten Erwartungen mit ihm. Als Monsignore Cardona aus dem Haus trat, trollte er sich ins Gebüsch.
    »Vater Hanson. Hatten Sie einen guten Flug?«
    Die Stimme des päpstlichen Privatsekretärs war so kühl und trocken wie die Hand, die er ihm entgegenstreckte. Vater Hanson kannte das Gesicht des Spaniers aus dem Fernsehen und fragte sich, ob die Reise wirklich eine gute Idee gewesen war oder ob es nicht klüger gewesen wäre, den Brief einfach zu verbrennen.
    »Danke, ja«, murmelte er, froh, die Hand des Monsignore schnell wieder loslassen zu können.
    »Möchten Sie sich kurz frisch machen? Es steht ein Zimmer in der Casa Santa Marta für Sie bereit.«
    »Danke, ich bin okay«, wehrte Hanson ab. »Darf ich hier vorher noch eine rauchen?«
    Ein Anflug von Verachtung huschte über das Gesicht des Monsignore. »Aber bitte.«
    Nach zwei hastigen Zigaretten unter den Augen des Privatsekretärs fühlte sich Hanson zwar nicht besser, aber immerhin bereit. Der Mercedes brachte sein Gepäck ins Gästehaus. Hanson behielt nur seine alte Aktentasche.
    Cardona führte ihn ins Haus und bot ihm einen Platz auf dem alten Sofa an. »Haben Sie den Brief dabei?«, fragte er mit einem Blick auf die Aktentasche.
    Vater Hanson nickte und unterdrückte den Impuls, an seine Brusttasche zu fassen. »Ja.«
    »Zeigen Sie ihn mir.«
    Vater Hanson schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Monsignore. Aber ich werde den Brief nur Don Luigi … ich meine, Seiner Heiligkeit zeigen. So war es vereinbart.«
    Cardonas Gesicht zeigte keinerlei Reaktion. Er sah Hanson nur unverwandt und eisig an und knetete leicht seine Hände. Vater Hanson war jedoch Ire genug, um verbissenes Schweigen auszuhalten.
    »Nun gut«, sagte Cardona endlich und erhob sich abrupt. »Warten Sie hier.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ Cardona das Haus und ließ ihn allein. Vater Hanson hatte das Gefühl, dass die Luft einige Grade kühler geworden war. Fast greifbare Stille füllte den Raum, als ob die Welt draußen aufgehört hätte zu existieren und nur einen Duft nach Baldrian zurückgelassen hätte, der von unten durch die Türritzen langsam in das Wohnzimmer sickerte.
    »Scheiß drauf«, knurrte Vater Hanson und zündete sich eine Zigarette an. Und gleich darauf die nächste. Der Tabakrauch vertrieb den penetranten Baldrianduft, verteilte sich im Raum und schien sogar die Stille zu verdrängen. Hanson konnte einen Rasenmäher draußen hören.
    Zwölf Zigaretten

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