Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colombian Powder

Colombian Powder

Titel: Colombian Powder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone A. Siegler
Vom Netzwerk:
saßen und sie aufmerksam beobachteten.
    Marcos Augen funkelten vergnügt, als er auf sie herunter sah.
    »Würde es dir denn etwas ausmachen?«
    In diesem Moment stimmte die Band ein neues Lied an, Jealous Guy von John Lennon. Zaghaft legte Nina ihre Wange an Marcos Schulter und atmete den vertrauten herben Duft seiner Haut ein. Der Druck seiner Hand verstärkte sich. Nina wagte kaum mehr zu atmen und fühlte, wie sich alle ihre Sinne schärften.
    »Dein Captain Sparrow hat sich eben ganz schön ins Zeug gelegt«, sagte Marco in ihre Haare hinein.
    Nina konnte nicht anders, als bei diesem Vergleich mit dem Piraten aufzulachen, auch wenn sie sich darum bemühte, möglichst zurückhaltend zu bleiben. Marco durfte auf keinen Fall merken, wie glücklich sie seine Gegenwart machte.
    »Hast du uns etwa beobachtet?«
    Marco drückte sie bei dieser Frage noch fester an sich.
    »Natürlich.« Aus seinem Mund klang es wie eine Selbstverständlichkeit. »Aber er hat dich nicht beeindruckt, stimmt´s?«
    Nina zog es vor, nicht darauf zu antworten. Sie spürte Marcos Atem an ihrem Ohr, als seine Bewegungen mit einem Mal langsamer wurden.
    »Ich sollte ihm zeigen, wie man eine Frau angemessen küsst. Er starrt ja unverwandt zu uns herüber.«
    Bevor sich Nina davon überzeugen konnte, legte Marco einen Finger unter ihr Kinn und hob es leicht an. Dann spürte sie seine weichen, warmen Lippen auf ihren, gerade als John Lennon wimmernd feststellte I began to lose control .
    Als sich ihre Lippen nach einem endlosen, zärtlichen Kuss trennten, hielt Marco sie dicht an sich gepresst, und mit geschlossenen Augen wiegten sie sich weiterhin zur Musik. Nina wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als die Zeit anhalten zu können. Heiße Wellen durchfluteten ihren Körper und ließen sie noch bereitwilliger in seine süße Umarmung sinken.
    Als die letzten Klänge verstummten und die Steelband einen flotteren Rhythmus begann, fiel es ihr schwer, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Verlegen befreite sie sich aus Marcos Armen und strich die Falten ihres Kleides glatt. Sie wagte kaum aufzublicken, denn am Rand der Tanzfläche stand Sebastian, mit zwei vollen Sektgläsern und fassungsloser Miene.
    »Lass uns von hier verschwinden«, flüsterte Marco und bugsierte sie eilig von der Tanzfläche.
    Nina hatte Mühe, ihm in ihren High Heels zu folgen, so eilig zog er sie hinter sich her. Im Schatten der Bar, die den Blick auf den Poolbereich verwehrte, blieb er endlich stehen. Er schob Nina an die Wand und stützte die Arme links und rechts von ihr ab.
    »Gott, ich konnte nicht länger zusehen, wie dich dieser Pausenfüller küsst«, stöhnte er heiser. Nina wollte darauf antworten, doch ihre Worte wichen einem leisen Keuchen, als er seine Zunge zwischen ihre geöffneten Lippen schob. Er küsste sie mit einer Leidenschaft, die Nina bis in ihr Inneres erbeben ließ. Als seine Hände über ihre Schultern glitten und sich dann auf ihre Brüste legten, musste sie sich zurückhalten, um nicht laut aufzustöhnen und sich seiner Berührung entgegenzudrängen.
    »Nein«, gelang es ihr schließlich in seinen Mund zu murmeln. »Nein. Hör auf!«
    Der Klang dieser Worte schmerzte ihr in der Seele, wo sich seine Hände doch so fantastisch auf ihrem Körper anfühlten.
    Sofort erstarrten seine Finger. »Was ist los?«
    »Woher soll ich wissen, dass du mich in der nächsten Sekunde nicht wieder abweist?«
    Marco ließ seine Hände sinken, und sie hinterließen ein kaltes Gefühl auf Ninas Haut.
    »Ich weiß, dass ich dich verletzt habe.« Dabei sah er ihr eindringlich in die Augen. »Es tut mir leid.«
    »Schön, dass dir das noch eingefallen ist«, flüsterte Nina, verblüfft darüber, dass ihre Stimme nicht zitterte.
    Vorsichtig lehnte er seine Stirn an ihre. »Ich behaupte nicht, fehlerfrei zu sein.« Sein Atem ging stoßweise, als er langsam seine Hüfte an ihrer rieb. »Aber ich mache keinen Fehler zweimal.«

    Nina konnte später nicht mehr sagen, wie sie den Weg in ihre Kabine zurückgelegt hatten. Mit weichen Knien lehnte sie schließlich an der Innenseite der Kabinentür, nur einen Schritt von Marco entfernt. Mehrere Herzschläge lang sahen sie einander an, bis die Begierde sie alles vergessen ließ. Endlich streckte er die Arme aus und zog sie an sich. Gierig suchten sich ihre Lippen und verschmolzen in langen, sehnsüchtigen Küssen. Nina spürte deutlich, wie sie den point of no return überschritt, aber sie konnte und wollte nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher