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Colorado Saga

Titel: Colorado Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
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    »Und dieses Mehr an Pfunden bedeutet ein Mehr an Dollars. Bei gleicher Futtermenge geben Ihnen die Kreuzungen fast zweihundert Pfund mehr pro Tier, und das ist reiner Gewinn.«
    Er wartete, bis Garrett die Tabelle studiert hatte, und fügte dann in vertraulichem Ton hinzu: »In Anbetracht Ihres ausgezeichneten Rufes als Viehzüchter kann ich Ihnen vielleicht ein paar Kaninchen verschaffen.« »Kaninchen?«
    »Haben Sie denn noch nichts von der neuesten Entwicklung in Kanada gehört?« Garrett schüttelte den Kopf. »Wie Sie wissen, dürfen europäische Rassen nicht nach Amerika importiert werden. Maul- und Klauenseuche. Also bringen wir sie nach Kanada und
    exportieren von dort den tiefgefrorenen Samen. Alle Tiere, die Sie da in der Broschüre sehen, leben in Kanada. In den Staaten haben wir keine.
    Aber ein Team hervorragender kanadischer Veterinäre hat ein wirklich verblüffendes System entwickelt. Sie verwenden dazu Kaninchen, und das geht so. Sie suchen sich die beste Simmental-Kuh heraus, die es gibt, und injizieren ihr Hormone, so daß sie nicht ein oder zwei Ova produziert, sondern eine ganze Menge. Dann paaren sie sie mit dem besten Bullen der ganzen Zucht, so daß sie statt einem Kalb, wie eine gewöhnliche Kuh, theoretisch sechzehn oder siebzehn werfen könnte.
    Dazu ist ihr Leib natürlich nicht groß genug; darum wird sie, sobald die Ova befruchtet sind, aufgeschnitten - eine völlig harmlose Operation -, die befruchteten Ova werden von den Eileitern gelöst, und damit haben wir sechzehn oder siebzehn Kälber aus den feinsten Elterntieren der Welt.
    Aber wir wollen sie ja nicht in Kanada, wir wollen sie in den Vereinigten Staaten haben. Und dazu brauchen wir jetzt die Kaninchen. Wir nehmen zur Empfängnis bereite Kaninchenweibchen und setzen ihnen die gesamten Simmental-Ova in die Gebärmutter ein. Dort entwickeln sie sich ebenso gut, wie sie es in der Gebärmutter einer Kuh tun würden. Dann werden die Kaninchen nach Amerika geflogen und operiert. Man nimmt ihnen die Ova wieder heraus und pflanzt sie irgendeiner Kuh ein, die gerade zur Hand ist. Es muß keine Simmental sein, denn die Charakteristika des werdenden Tieres liegen ja im Ovum, nicht in der Ersatzmutter.
    Nach Ablauf der normalen Tragzeit produziert die Ersatzmutter ihre Nachkommenschaft - reinrassige Simmentaler, um nichts weniger schön als in der Schweiz gezüchtete Kälber.«
    Garrett war starr. Eine derartige Manipulation der Natur überstieg sein Begriffsvermögen, und die
    Vorstellung eines zwei Pfund schweren Kaninchens, das einen möglicherweise zweitausend Pfund schweren Ochsen im Leib trug, war einfach absurd. »Ist das legal?« fragte er.
    »Möglicherweise nicht mehr lange«, erwiderte Grebe, »aber ich möchte doch, daß Sie sich drei oder vier dieser Kaninchen kommen lassen, denn das Beste wissen Sie noch nicht. Jedem Kaninchen werden zwei Ova eingepflanzt, und die kommen dann auch in die Kuh, so daß Sie immer wieder statt einem zwei Simmental-Kälber herausbekommen. Wir haben eine Methode gefunden, durch die wir in achtzig Prozent der Fälle erreichen, daß die Kuh Zwillinge wirft. Die vier Kaninchen bringen Ihnen also auf jeden Fall sieben, vielleicht sogar acht Kälber.«
    Zu schnell stürmte all das Neue auf Garrett ein, als daß er es hätte aufnehmen können, und darum wanderte er eine Weile nervös im Zimmer auf und ab. »Halten Sie die Kreuzung aus Simmental und Hereford für gut?« fragte er schließlich.
    »Ich halte sie für die beste«, erwiderte Grebe. »Es kann natürlich sein, daß ich voreingenommen bin.« Garrett aufmerksam beobachtend, erachtete er jetzt die Zeit für gekommen, das entscheidende Argument ins Treffen zu führen, dessen es bedurfte, um das Geschäft zum Abschluß zu bringen. »Das schöne dabei ist, die Simmental-Rinder sehen genauso aus wie die Herefords. Es wird nicht lange dauern, und die neuen Tiere werden Ihnen genauso gut gefallen.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Garrett. Nachdem er minutenlang zu den Hirschköpfen hinaufgeblickt hatte, traf er seine Entscheidung. »Ich nehme dreißig Ihrer besten Stiere, Grebe. Fünfzehn Halbblute, fünfzehn Dreiviertelblute. Dreißig meiner besten Hereford-Stiere behalte ich und teile die Herde. Mal sehen, mit welcher Gruppe ich die besten Resultate erziele.« »Ausgezeichnete Idee«, stimmte Grebe ihm rasch zu. »Wollen Sie nach Montana kommen, um sich die Tiere auszusuchen?«
    »Ich habe Vertrauen zu Ihnen,

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