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Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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wohin wird mich das führen?
    Wir werden sehen, denke ich und lächele gegen die Zweifel an, die mich erneut zu überkommen drohen. Wir werden sehen.

9
    Jason Leibowitz trinkt mit einer schwungvollen Geste sein Glas Wasser aus, das er sich zu seinem Mittagessen bestellt hatte, und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Ich glaube, dann wäre alles soweit klar. Oder …«, er schiebt seinen leergegessenen Teller dem Kellner hin, der gerade vorbeikommt, »… haben Sie noch Fragen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, ich denke, wir haben die wichtigen Punkte besprochen«, sage ich und blicke auf meine Armbanduhr. »Oh! Schon kurz vor halb zwei! Ich muss dringend los.«
    Meine Besprechung mit dem freundlichen Bauunternehmer lief so gut, dass ich gar nicht auf die Zeit geachtet habe. Jetzt wird es knapp, wenn ich noch alles schaffen will, was ich mir heute vorgenommen habe. Jonathan will mich um drei treffen, und mein Magen zieht sich zusammen, als ich an den Termin denke, der dieses Wochenende ansteht. Zitternd atme ich ein. Reiß dich zusammen, ermahne ich mich – wenigstens so lange, bis die Arbeit erledigt ist.
    Jason Leibowitz konsultiert seine eigene Armbanduhr. »Ich auch«, sagt er und sieht mich entschuldigend an. »Es ist aber auch immer so nett, mit Ihnen zu plaudern, Miss Lawson. Da kann man die Zeit schon mal vergessen.«
    Ich erwidere sein Lächeln und freue mich über sein Kompliment. Im Grunde kann ich das nur erwidern, denn er könnte als Arbeitspartner angenehmer nicht sein. Seit seine Baufirma das Hackney-Projekt übernommen hat, für das ich jetzt ganz offiziell zuständig bin, läuft alles glatt, weil er sehr gut organisiert und vor allem zuverlässig ist. Außerdem hat er meine Autorität als Leiterin des Projekts – anders als andere – nie in Frage gestellt, und dass allein hat ihn mir von Anfang an sehr sympathisch gemacht.
    »Und vielen Dank, dass wir uns hier treffen konnten«, fügt er noch hinzu. »Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag Mr Huntington, sehr sogar, aber diese feinen Restaurants, in die er mich immer einlädt …« Er schüttelt den Kopf. »Dabei geht doch nichts über eine anständige Portion Fish and Chips mit Erbsenpüree.«
    Ich muss grinsen. Tatsächlich gehört das »Globe«, in dem wir uns verabredet haben – ein klassischer britischer Pub ganz in der Nähe des London Walls mit rustikaler Einrichtung und sehr traditioneller Speisekarte –, nicht unbedingt zu den Lokalitäten, die Jonathans Standard entsprechen. Obwohl ich eigentlich nicht glaube, dass er sich zu schade wäre, mit Jason Leibowitz hier zu essen. Er kommt nur nicht drauf, dass manche Leute einfache Dinge wie einen gediegenen Pub einem Gourmet-Restaurant oder einer angesagten Designer-Bar vorziehen – und der Bauunternehmer traut sich offensichtlich nicht, es ihm vorzuschlagen. In Gedanken mache ich mir eine Notiz, Jonathan einen dezenten Hinweis zu geben – aber erst, wenn dieses Wochenende hinter uns liegt.
    »Wir können das ›Globe‹ gerne zu unserem neuen Besprechungszimmer ernennen. Ein paar Treffen haben wir ja noch vor uns«, erkläre ich ihm und stehe auf, um seine Fish and Chips und meinen Salat mit Schinken, Spinat und Honig-Senf-Dressing – eine Spezialität des Hauses, die wirklich lecker war – an der Bar zu bezahlen. Kurz danach stehen wir draußen vor dem Pub, und Jason Leibowitz verabschiedet sich herzlich von mir.
    Als er weg ist, laufe ich mit großen Schritten über den London Wall zurück zum Huntington-Gebäude, das zum Glück nicht weit entfernt liegt. Das Wetter ist jetzt im Juli herrlich warm und sonnig, und die Leute, die mir begegnen, wirken beschwingter als sonst. Alle scheinen sich schon auf das bevorstehende Wochenende zu freuen, denke ich, und das tue ich im Prinzip auch. Aber das mulmige aufgeregte Gefühl will mich einfach nicht loslassen.
    Ich habe gerade die Glastüren des Huntington-Gebäudes passiert und eile durch das schicke Foyer zum Fahrstuhl, als mein Handy klingelt.
    »Gracie?« Ich erkenne die Stimme meiner Schwester sofort, auch wenn die Verbindung ein bisschen rauscht.
    »Ist was passiert?«, frage ich erschrocken, weil ich mit ihrem Anruf nicht gerechnet habe.
    Hope lacht. »Muss was passiert sein, damit ich meine große Schwester anrufen darf?«
    »Nein, aber …«, ich rechne hektisch nach, »… bei euch ist es doch jetzt noch ganz früh morgens.«
    »Du weißt doch, was Grandma immer sagt: Morgenstund hat Gold im Mund. Sie hat mich heute mit

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