Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
Vom Netzwerk:
geht es ihm?« Matteos Stimme klingt angespannt, als er sich nach Giacomo erkundigt. Offensichtlich hat der Streit auch ihn aufgewühlt, selbst wenn man ihm das nicht so anmerkt wie seinem väterlichen Freund.
    Ich schüttele den Kopf. »Ich weiß nicht. Er ist erschöpft. Aber es geht sicher wieder, wenn er sich ausgeruht hat.« Das Letzte füge ich hinzu, weil ich Matteo nicht zu sehr beunruhigen will. Und dann siegt doch meine Neugier. »Was war denn los?«
    Matteo stößt die Luft aus und schüttelt den Kopf, scheint mit sich zu ringen, ob er mir das erzählen soll. Ein zorniger Ausdruck huscht über sein Gesicht.
    »Nichts«, sagt er dann und mit einer Endgültigkeit in der Stimme, die mich nicht weiter nachhaken lässt. Obwohl ich jetzt sicher bin, dass es dabei um mich ging, will er mich offensichtlich lieber nicht über die Details des Streits in Kenntnis setzen.
    Nichts war es jedoch definitiv nicht, denke ich, während wir uns ansehen. Etwas hat sich verändert. Er ist plötzlich ganz anders. Vorhin war er entschlossen und voller Tatendrang. Jetzt dagegen arbeitet es in seinem Gesicht, und er sieht verwirrt aus, so als wäre er nicht mehr sicher, ob diese Verabredung mit mir nicht doch ein Fehler ist. Anscheinend hat Giacomo etwas zu ihm gesagt, dass seine Einstellung geändert hat. Wird er jetzt alles wieder absagen? Und wenn er es tut, bin ich dann froh oder unglücklich?
    Ich sollte froh sein, aber während ich Matteo ansehe, kann ich wieder nur denken, wie unglaublich attraktiv er ist. Und dass er mich trotz aller Warnungen und trotz der Tatsache, dass ich so auf keinen Fall empfinden sollte, anzieht wie noch kein anderer Mann vor ihm.
    »Bleibt es bei unserer Verabredung?«, frage ich, um die Stille zu füllen, und als er nickt, stoße ich die Luft aus. Erst dann merke ich, dass es wie ein Seufzen klang.
    Matteo hat das auch gehört, und ein Glitzern tritt in seine Augen, vertreibt den unentschlossenen Ausdruck, der vorher darin gestanden hat. Er lächelt, was wieder das sexy Grübchen auf seine Wange zaubert.
    »Möchtest du das?«
    » Du möchtest das«, erinnere ich ihn, weil ich mich ertappt fühle – und plötzlich wieder auf der Hut. »Es war die Bedingung, oder nicht? Wenn ich mitkomme, übernimmst du die Expertise.«
    »Und nur deshalb kommst du mit?«
    Seine Bernstein-Augen fixieren mich, und ich suche in seinem Gesicht vergeblich nach dem süffisanten Ausdruck, mit dem er mich schon so oft provoziert hat. Will er das wirklich wissen?
    »Was für einen Grund sollte es sonst geben?«, frage ich möglichst kühl.
    Er zuckt mit den Schultern, lächelt wieder. »Wollen wir dann?«
    Ich zögere eine Millisekunde, weil meine Vernunft mich nach wie vor warnt, dass es ein Risiko ist, mich auf ihn einzulassen. Doch ich höre ausnahmsweise auf meinen Bauch, der darauf besteht, dass ich definitiv etwas sehr Aufregendes verpasse, wenn ich jetzt kneife.
    Deshalb nehme ich meine Tasche und folge Matteo durch die beiden Salons, die er mit großen Schritten durchquert. Als wir die Haustür erreichen, hält er sie mir auf und lässt mir den Vortritt.
    »Wohin fahren wir denn?«, will ich wissen und blicke zu ihm auf. Das Glitzern in seinen Augen ist noch da.
    »Lass dich überraschen«, sagt er, und während wir zu seinem Wagen gehen, prickelt die Haut in meinem Nacken erwartungsvoll.

11
    Matteo fährt genauso rasant wie beim letzten Mal, deshalb dauert es nicht lange, bis wir den ruhigen Aventin hinter uns gelassen haben und er das schwarze Cabriolet durch die belebte Innenstadt lenkt. Hier ist es voll und laut, und immer wieder staut sich der Verkehr vor den Ampelanlagen und in den Straßen. Doch Matteo muss sein Tempo kaum drosseln, weil er Lücken nutzt und erneut beweist, wie gut er Rom kennt. Er weicht immer wieder in enge Gassen aus, wenn vor uns die Autos stehen bleiben.
    Ich bin wieder nervös, aber diesmal ist meine Anspannung eher erwartungsvoll. Matteo scheint dagegen noch das Gespräch mit Giacomo im Kopf herumzugehen, denn auf der gesamten Fahrt ist er ungewöhnlich schweigsam. Er antwortet auf meine Fragen, doch er stellt mir selbst keine, hält den Blick konzentriert auf die Straße gerichtet. Dann wieder sieht er mich plötzlich an, und auch wenn ich seine Augen hinter der Sonnenbrille nicht richtig erkennen kann, habe ich jedes Mal Schwierigkeiten, ruhig weiterzuatmen.
    Als wir das Zentrum erreichen, taut er aber doch wieder auf, macht mich im Vorbeifahren auf einige Besonderheiten

Weitere Kostenlose Bücher