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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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eigentlich vorschlage. Er hat mir ja nicht gesagt, wo er hin will, aber die Chance, dass er wieder in diesen Club fährt, erscheint mir groß.
    Ganz offensichtlich versteht er, was ich ihm damit sagen will. Ich erkenne es an dem Ausdruck in seinen Augen, in denen etwas aufflackert. Aber so schnell, wie es gekommen ist, verschwindet es wieder und eine steile Falte bildet sich auf seiner Stirn. Dann beugt er sich vor, sodass sein Gesicht ganz nah vor meinem ist.
    »Du solltest aufpassen, was du dir wünschst, Grace. Es könnte in Erfüllung gehen. Und dann ist es vielleicht ganz anders, als du es dir vorstellst.«
    Ich höre zwar, was er sagt, aber mein Gehirn hat auf Fühlen geschaltet. Es fehlen nur noch wenige Zentimeter, bis seine Lippen wieder auf meinen liegen, und das ist alles, worauf ich konzentriert bin.
    »Aber vielleicht auch nicht«, flüstere ich atemlos.
    Für einen Moment schweigt er, dann lächelt er wieder dieses atemberaubend charmante Lächeln, das mein Herz ins Stolpern bringt.
    »Doch, Grace. Es wäre anders.« Er beugt den Kopf noch etwas weiter vor. »Deshalb führst du mich besser nicht länger in Versuchung …«
    Die Haustür wird aufgerissen und Marcus steht im Türrahmen. Sofort tritt Jonathan einen Schritt zurück, und der Moment zwischen uns ist vorbei. Verdammt.
    »Grace?« Misstrauisch sieht Marcus zwischen mir und Jonathan hin und her. »Alles in Ordnung?«
    »Sie hat ihren Schlüssel vergessen«, erklärt Jonathan, bevor ich etwas sagen kann. Ganz kurz wirkt er irritiert über Marcus’ plötzliches Auftauchen, dann verschließen sich seine Augen. Ich kann es sehen. Es ist, als würde jemand einen Vorhang dahinter zuziehen. »Aber nun kommst du ja rein«, sagt er zu mir gewandt. Sein Lächeln ist jetzt kühl. Distanziert. Fremd. »Bis morgen dann.«
    Er nickt Marcus zu, dann kehrt er mit großen Schritten zum Wagen zurück. Die Limousine setzt sich in Bewegung, so wie er die Tür hinter sich geschlossen hat, wendet flüssig und verschwindet dann die Straße hinunter.
    Marcus sieht dem großen Auto so feindselig hinterher, dass ich fast lachen muss. Oder müsste, wenn ich nicht gerade noch so mit meinen verwirrten Gefühle beschäftigt wäre.
    »Wer war das denn?« Sein Tonfall drückt deutlich sein Missfallen aus.
    »Jonathan Huntington«, entgegne ich und hätte fast geseufzt. Aber ich kann mich noch zusammenreißen.
    Das scheint ihn zu verblüffen. »Der Boss höchstpersönlich?« Er kennt den Namen aus Annies und meinen Erzählungen, aber die persönliche Begegnung scheint ihm nicht gefallen zu haben.
    »Genau.« Ich will eigentlich nicht mit Marcus über Jonathan reden, deshalb schiebe ich ihn ins Treppenhaus. »Lass uns reingehen, ja? Ich bin so froh, dass du zu Hause warst. Dieser blöde Schlüssel. Dass ich aber auch immer so furchtbar vergesslich bin, was das angeht.«
    Marcus folgt mir zögernd, sieht noch mal zurück auf die Straße, so als wollte er sich davon überzeugen, dass Jonathan wirklich weg ist, bevor er die Haustür wieder schließt.
    »Will der was von dir?« Offenbar ist ihm nicht entgangen, wie dicht Jonathan und ich beieinander standen. Näher, als es für ein berufliches Verhältnis üblich ist.
    »Nein«, antworte ich niedergeschlagen. »Er hat mich nur nach Hause gebracht.«
    Aber da ist etwas zwischen uns, denke ich, während ich mit Marcus die Treppe hinaufgehe. Jonathan Huntington, dieser unglaublich attraktive Mann, ist nicht immun gegen mich. Du führst mich besser nicht länger in Versuchung . Das hat er gesagt. Ich kann es also – ihn in Versuchung führen. Er hat mit dem Gedanken genauso gespielt wie ich. Und wenn Marcus nicht gekommen wäre …
    Was dann, Grace? Was wäre passiert, wenn er dich wirklich mitgenommen hätte? Mit zu sich oder in den Club? Ich habe leider absolut keine Ahnung und verfluche die Tatsache, dass ich so unerfahren bin.
    »Soll ich uns einen Tee kochen?«, fragt Marcus, als wir oben sind. Ich will schon ablehnen, doch dann fällt mir ein, dass es unhöflich wäre, deshalb nicke ich.
    »Ja, gern. Ich muss auch noch was essen. Ich sterbe vor Hunger.«
    »Ich habe mir gerade ein Omelett gemacht. Möchtest du auch eins?«
    »Sehr gern«, antworte ich, bleibe aber vor meiner Zimmertür stehen, während er schon auf dem Weg in die Küche ist. »Ich komme gleich, ja?«
    Marcus nickt lächelnd und lässt mich im Flur zurück. Er ist so nett. Aber er ist trotzdem nicht Jonathan.
    Leise seufzend hänge ich meine Jacke an den

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