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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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bin.
    Annie rührt lange nachdenklich in ihrem Tee.
    »Ganz schön verzwickte Situation«, sagt sie, und es klingt so, als wäre das noch deutlich untertrieben. Sie blickt auf und schürzt die Lippen. »Ich wünschte, du hättest auf mich gehört.«
    Mit einem tiefen Seufzen lehne ich mich auf meinem Stuhl zurück. »Das wünschte ich auch, glaub mir. Aber es ist nicht mehr zu ändern.«
    »Doch, Grace, es ist sicher noch zu ändern. Du musst es nur wollen. Bleib einfach weg von Jonathan Huntington. Er ist nicht gut für dich.« Annie sagt es mit so viel Leidenschaft, dass ich richtig erschrecke.
    »Er ist kein Monster, Annie«, verteidige ich ihn.
    »Nein, ich weiß.« Sie lächelt schwach. »Er ist ein toller Boss und alles, das ist er wirklich – aber er kann auch unglaublich skrupellos sein, wenn es um sein Verhältnis zu Frauen geht.«
    »Wie meinst du das?«
    Annie sieht mich an. »Ich habe dir doch von diesem Club erzählt?«
    Ich nicke beklommen. Dass Jonathan dorthingeht – dass er dort vielleicht direkt hingefahren ist, nachdem ich aus der Limousine gestiegen bin –, ist ein Gedanke, den ich im Moment lieber verdränge. »Was ist damit?«
    Annie zögert, bevor sie weiterspricht. »Diese Geschichte mit Claire – ich habe dir da noch nicht alles erzählt«, sagt sie. »Claire war wirklich sehr verliebt in ihn, und ich denke, das wusste er. Es war eigentlich nicht zu übersehen, aber er hat das trotzdem ignoriert. Als sie mitbekam, dass er öfter in diesen Club geht, hat sie versucht, dort reinzukommen. Sie war richtig besessen von dem Gedanken, dass es ihre einzige Möglichkeit ist, ihn näher kennenzulernen. Aber da kommt man nicht rein als Normalsterblicher, das ist irgendetwas ganz Exklusives. Sie hat richtig Theater gemacht, aber es hat nichts genützt. Am nächsten Tag hat Jonathan sie zu sich rufen lassen, und als sie von dem Gespräch wiederkam, war sie leichenblass und wollte nicht darüber reden, was zwischen ihnen passiert ist. Danach hat sie gekündigt und ist Hals über Kopf nach Edinburgh zurück.« Fast flehend sieht Annie mich an. »Grace, verstehst du? Von außen betrachtet ist er ein toller Typ, keine Frage, aber ich glaube, ihr verkennt einfach alle, dass er Seiten hat, die alles andere als nett sind. Deshalb finde ich die Tatsache, dass er sich so für dich interessiert, eher bedenklich als erfreulich. Vielleicht möchtest du lieber nicht herausfinden, was für ein Mann er wirklich ist.« Sie seufzt. »Deshalb wäre es wahrscheinlich am besten, wenn du den Praktikumsplatz aufgibst.«
    »Aufgeben? Aber ich bin doch noch nicht mal drei Wochen hier!«, protestiere ich.
    »Die ganze Firma redet über dich.« Das Letzte hat Annie leise gesagt, so als wäre es ihr schwergefallen, es mir überhaupt zu gestehen. Meine Nackenhaare stellen sich auf, und mein Herz rast plötzlich, als sie mir bestätigt, was Jonathan mir schon angekündigt hatte.
    »Wegen der Geschichte in dem Klatschblatt?«
    Unglücklich schüttelt Annie den Kopf. »Das war nur die Krönung, sozusagen. Geredet haben sie auch vorher schon.«
    Das schockt mich. »Wieso hast du mir denn nichts gesagt?«, frage ich vorwurfsvoll.
    »Ich wollte dich nicht verunsichern«, sagt Annie und legt ihre Hand auf meine. »Ich mag dich, Grace. Mit mir haben sie darüber auch schon gar nicht mehr gesprochen, weil sie wissen, dass ich auf deiner Seite bin.« Sie seufzt. »Aber ich habe es dir von Anfang an gesagt: Jonathan Huntington hat noch nie eine Praktikantin zu sich ins Büro geholt. Natürlich haben die Leute darüber geredet, einfach weil es so ungewöhnlich war. Und es gibt eben genügend Frauen in der Firma, die auch auf den Boss stehen, aber sich damit abgefunden haben, dass er unnahbar ist. Die waren schon ziemlich angepisst, dass du so eine Sonderbehandlung bekommst. Und jetzt ist auch noch auf der Titelseite der Hello! zu sehen, dass du offensichtlich geschafft hast, was angeblich unmöglich ist, und ihn dir geangelt hast – das war ein echter Schock für die, glaub mir.«
    »Aber ich habe ihn mir doch gar nicht geangelt«, verteidige ich mich.
    »Die Details spielen überhaupt keine Rolle, für die reicht schon, dass du überhaupt so nah an ihn rangekommen bist.« Annie seufzt. »Erinnerst du dich an Caroline vom Empfang unten? Ich habe nicht gewusst, dass sie offenbar auch zu den Jonathan-Huntington-Fans gehört, aber selbst sie war sehr neugierig, was da wohl vorgeht zwischen ihm und dir. Und heute war dann endgültig im ganzen

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