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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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deshalb gehe ich schnell zum Fahrstuhl. Anstatt in die vierte Etage, wie ich es eigentlich wollte, drücke ich aus einem Reflex heraus den obersten Knopf, weil ich plötzlich das dringende Bedürfnis habe, mit Jonathan zu reden.
    Doch als ich in der Chefetage ankomme, empfängt mich Catherine Shepard mit einem ähnlich säuerlich-verächtlichen Lächeln wie die blonde Caroline.
    »Mr Huntington ist nicht da«, verkündet sie mir mit zufriedenem Gesichtsausdruck und erwischt mich kalt. Dass Jonathan gar nicht im Büro sein könnte, ist mir nicht in den Sinn gekommen. Aber natürlich, denke ich, wahrscheinlich ist er bei Sarah.
    »Wissen Sie, wann er kommt?«
    »Er hat gesagt, er kommt heute gar nicht«, erwidert sie und gibt sich keine Mühe mehr, ihre Feindseligkeit vor mir zu verbergen. »Außerdem hat er erwähnt, dass Sie Ihr Praktikum ab heute in der Investment-Abteilung fortsetzen.«
    Ich schlucke hart, weil ich mir so dumm vorkomme, dass ich überhaupt hier oben bin. Schließlich war es mein eigener Wunsch, zu Annie und ihren Kollegen zurückzukehren. Irgendwie hatte ich nur nicht damit gerechnet, dass Jonathan das so bereitwillig akzeptiert. Es klingt so furchtbar endgültig, als hätte er mit der ganzen Sache abgeschlossen. Mit mir.
    »Das stimmt«, sage ich. »Ich wollte … mich nur verabschieden.« Es ist eine lahme Ausrede, und die schöne Catherine weiß es, denn sie hebt nur vielsagend die Augenbrauen.
    »Auf Wiedersehen, Miss Lawson«, sagt sie und lächelt ein sehr kaltes Lächeln.
    Ich sage nichts mehr, sondern drehe mich um und gehe zurück zum Fahrstuhl, fahre mit hängenden Schultern in den vierten Stock.
    Das Lächeln, mit dem Veronica Hetchfield mich begrüßt, als ich in ihr Büro komme, ist viel freundlicher als das von Catherine Shepard, aber es ist auch einen Hauch mitleidig. Die Ankündigung, dass ich ab jetzt wieder in der Investmentabteilung arbeiten werde, scheint sie nicht zu überraschen.
    »Ach, Liebes, machen Sie sich nichts draus«, sagt sie und tätschelt meinen Arm. Entsetzt wird mir klar, dass sie glaubt, Jonathan hätte mich aus seinem Büro geschmissen und zurückgeschickt.
    »Ich bin freiwillig wieder hier«, versichere ich ihr hastig, doch ich kann ihrem Blick ansehen, dass sie mir nicht glaubt.
    Und genauso geht es weiter. Es ist ein richtiger Spießrutenlauf, schlimmer als ich ihn mir hätte ausmalen können. Alle benehmen sich vordergründig ungezwungen und freundlich, aber ich spüre die Blicke, höre das Tuscheln. Nur der Professionalität von Clive Renshaw, der offenbar vorhat, sämtliche Gerüchte um seinen Boss und mich zu ignorieren, ist es zu verdanken, dass ich das Meeting am Vormittag halbwegs überstehe, denn er integriert mich aktiv und gibt sich große Mühe, so zu tun, als wäre alles komplett normal. Doch auch da stehe ich unter Dauerbeobachtung, und als ich schließlich wieder in meinem kleinen Büro am Ende des Flurs sitze, bin ich so runter mit den Nerven, dass mir die Hände zittern.
    Ohne Annie an meiner Seite, die mich sicher wenigstens ein bisschen abgeschirmt hätte, fühle ich mich schrecklich allein. Es war eine dumme Idee, Jonathans Hilfe auszuschlagen. Er hatte völlig recht. Es spielt keine Rolle mehr, was ich tue – die Leute reden jetzt, ob ich bei ihm bin oder nicht. Im Grunde habe ich es sogar noch schlimmer für mich gemacht, denn offenbar feixen die Gehässigen unter den Angestellten jetzt erst recht darüber, dass unsere Affäre offenbar schon vorbei ist. Ist sie ja auch, denke ich unglücklich. Weil ich so stur war und nicht auf Jonathan gehört habe.
    Sein wütendes Gesicht fällt mir wieder ein und die Worte, die ich ihm entgegengeschleudert habe, als ich aus der Limousine gestiegen bin. Es ist fraglich, ob er mich jetzt überhaupt noch in seiner Nähe haben will. Wahrscheinlich habe ich alles ruiniert – und leide trotzdem.
    Ich weiß, dass ich es aussitzen sollte, wenn ich wirklich bleiben will. Vielleicht beruhigt sich das alles ja in einigen Tagen wieder, wenn ich einfach durchhalte und mir nichts anmerken lasse. Vielleicht aber auch nicht, denke ich seufzend, und zucke zusammen, als plötzlich die Tür aufgeht.
    Eine Angestellte dieser Abteilung, mit der ich bisher nicht viel zu tun hatte – Emma, heißt sie, glaube ich – steckt den Kopf zur Tür herein. »Entschuldigung. Ich müsste mal kurz an die Akten.«
    Ich deute einladend mit der Hand auf die Schränke. »Bitte.«
    Sie kommt herein, zieht eine Schublade auf und sucht

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