Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
Vom Netzwerk:
ist hell und sauber, aber dennoch mit einer Liebe zum Detail eingerichtet, die einem – wie eigentlich überall in dieser exklusiven Privatklinik – das Gefühl gibt, in einem Hotel zu sein und nicht in einem Krankenhaus.
    Sarah liegt auf dem Bett und lächelt, als wir hereinkommen. Ihre Gesichtsfarbe ist jetzt rosiger und man kann ihr ansehen, dass es ihr schon deutlich besser geht, selbst wenn der Streckverband, in dem ihr Bein liegt, immer noch beängstigend wirkt.
    »Hallo«, begrüßt sie uns strahlend. Alexander geht zu ihr ans Bett und gibt ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Auftrag ausgeführt«, verkündet er grinsend.
    Sarah streicht über seine Hand. »Vielen Dank. Das war sehr lieb von dir.«
    »Ja«, stimme ich zu. »Vielen Dank.« Ich war so mit mir beschäftigt, dass noch gar nicht daran gedacht habe, ihm zu sagen, wie froh ich darüber bin, dass er mich aus dem Büro rausgeholt hat. Die beiden haben mich wirklich gerettet, denn plötzlich kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie ich es bei Huntington Ventures unter diesen Bedingungen noch länger hätte aushalten sollen.
    Alexander nickt uns beiden zu, dann geht er zurück zur Tür. »Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen, und das geht nur draußen«, sagt er und winkt mit seinem Handy, doch ich habe eher den Eindruck, dass er bei unserem Frauen-Gespräch nicht stören will. Oder Sarah hat von vorneherein mit ihm abgemacht, dass er uns allein lassen soll.
    Als er weg ist, klopft sie auf den Rand ihres Bettes. »Setz dich zu mir«, fordert sie mich auf, und ich tue es.
    Einen Moment lag sehen wir uns lächelnd an. Wir sind fast gleich alt, und ich fühle mich ihr irgendwie verbunden, so als gäbe es da einen Draht zwischen uns, auf dem wir problemlos senden. Wäre sie nicht Jonathans Schwester und wir hätten uns woanders getroffen, dann hätten wir uns sicher auch gemocht.
    »Wie geht es dir?«, sagen wir beide gleichzeitig und müssen lachen, was mir unglaublich gut tut, einfach weil ich seit gestern so wenig zu lachen hatte.
    »Mir geht es ganz gut«, sagt sie dann, »abgesehen von der Tatsache, dass ich es hasse, hier so unnütz rumzuliegen. Aber viel wichtiger ist doch, wie es dir ergangen ist heute. War es sehr schlimm?«
    Unglücklich nicke ich. »Sehr viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte.«
    Sie sieht mich mitfühlend an. »Ich kann es mir vorstellen. Ab und zu hatte ich als Tochter des Earl of Lockwood ja auch schon mal das Vergnügen mit der Presse. Und wenn es um Jonathan geht, dann kriegen die manchmal einfach nicht genug.«
    Ich schlucke. »Ich weiß. Das hat er mir gesagt.«
    Ihr Blick wird ernst. »Warum bist du dann nicht bei ihm geblieben, so wie er es dir vorgeschlagen hat?«
    Erschrocken reiße ich die Augen auf. »Hat er dir das gesagt?«
    Sie nickt. »Er war heute Morgen hier. Also, warum?«
    »Weil …« Wie soll ich ihr das erklären? Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich mich Hals über Kopf in ihren Bruder verliebt habe, aber dass er leider nur an Sex interessiert ist, und dass ich deshalb nicht das Gefühl habe, mich ihm anvertrauen zu können. »Weil ich dachte, dass ich damit allein fertig werde. Ich wusste ja nicht, dass es wirklich alles so kommt, wie er gesagt hat.« Unsicher sehe ich sie an. »Ich dachte, es macht alles nur noch schlimmer, wenn ich weiter mit ihm zusammen bin.«
    »Bist du denn mit ihm zusammen?«, fragt Sarah vorsichtig. Ich schüttele unglücklich den Kopf. »Aber ihr habt – tatsächlich etwas laufen? So wie die Presse es behauptet?« Diesmal nicke ich.
    »Ich weiß nicht genau, ob man es wirklich so bezeichnen kann, und ich glaube, sie ist auch schon wieder vorbei, aber – ja.«
    Einen Moment lang schweigt sie und blickt mich nur nachdenklich an.
    »Deshalb war er so angespannt«, sagt sie dann. »Weißt du, dass das ein absolutes Novum ist? Mein Bruder hat noch nie«, sie betont das Wort, »eine Frau mitgebracht und der Familie vorgestellt.«
    Ich lächele schwach. »Das hatte keine Bedeutung – jedenfalls nicht die, die dein Vater unterstellt hat. Jonathan hatte kurz vorher von dem Bild in dem Magazin erfahren und wollte mit mir darüber reden.«
    Sarah zuckt mit den Schultern. »Oder dich vor der Presse und den neugierigen Blicken schützen.« Sie sieht mich an. »Liegt dir was an ihm, Grace?«
    Ich überlege fieberhaft, was ich jetzt sagen soll, doch dann nicke ich schließlich. Es hätte keinen Zweck, es zu leugnen. »Ja. Viel sogar«, gestehe ich.
    »Dann sollte ich dich

Weitere Kostenlose Bücher