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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Kleines«, sagte Tam Devlin, der Sportredakteur, während er sein Schinken-Käse-Sandwich auspackte. »Was bringt das der Region? Die Stars von morgen! So ein Zeug halt.«
    »Die Stars von morgen? Auf welchem beschissenen Planeten lebt ihr zwei? Erzählt doch mal, wie ist es da denn so? Enthält die Atmosphäre Sauerstoff? Ihr verlangt von mir allen Ernstes, dass ich mein Wochenende in der tiefsten Provinz verbringe, um ein paar Nullen dabei zuzusehen, wie sie versuchen, unter Par zu kommen? Dann, mein lieber Tam, nenn mir doch bitte mal den letzten Superstar, der aus der regionalen Qualifikation für die Open hervorgegangen ist.«
    »Ähm …«, sagte Devlin.
    McIntyres Büro lag im obersten Stock des Standard -Gebäudes am Nordufer des Clyde. Unterhalb des breiten Fensters schlängelte sich der graubraune Fluss nach Osten, und der Mittagsverkehr kroch über die Kingston Bridge.
    »Eben. Jetzt komm schon.« April setzte sich auf eine Ecke des riesigen Schreibtischs. »Unten in Hertfordshire findet diese Woche die World Match Play Championship statt. Linklater spielt da. Ich könnte …«
    »Darum kümmert sich Donald«, schmatzte Devlin, den Mund voller Weißbrot und Plastikkäse.
    »Donald! Dieser abgewrackte Knacker! Sieh ihn dir doch an!« April zeigte mit dem Finger durch die Glaswand, die McIntyres
Büro vom Rest der Etage abtrennte, auf den fetten Mann, der ihnen mit den Füßen auf dem Tisch den Rücken zudrehte. Donald Lawson, Senior-Sportreporter. »Wahrscheinlich schläft er gerade!«
    »Schottlands Sportjournalist des Jahres, zwei Jahre in Folge«, sagte Devlin.
    »Aye, 1977 und 1978. Heilige Scheiße, Tam, was versprichst du dir davon, Donald den Job zu geben? Er wird das ganze Wochenende an der Bar der Presselounge hocken, sich den Wanst vollstopfen, sich besaufen, aus den Pressemitteilungen abschreiben und hin und wieder mal einen Kurzausflug zum achtzehnten Loch unternehmen, um jemandem beim Putten zuzusehen. Ich dagegen würde meinen Job ernst nehmen und gute Arbeit leisten.«
    »Tut mir leid, April«, sagte Devlin, »Q.l.I.n.l.b. Donald kennt viele der Spieler persönlich.«
    »Aye. Bei den Senioren«, erwiderte April und wandte sich an McIntyre, »Quod licet Iovi non licet bovi, also wirklich, Al, kommt mir doch nicht mit so einem Quatsch. Das habe ich nicht verdient.«
    »Das ist ganz allein Tams Entscheidung«, sagte McIntyre.
    »Das ist also euer letztes Wort?« April stand auf, die Hände wieder in die Hüften gestützt. »Macho-Klüngel? Alles wie gehabt?«
    »Ach Scheiße, April«, seufzte McIntyre. »Musst du aus allem ein beschissenes Emily-Parkhurst-Drama machen? Du bist gerade mal ein Jahr hier. Gut Ding will Weile haben.«
    »Aber sicher doch. So wie ihr zwei auf das miese, klischeetriefende Geschreibsel dieses Alkies jedes Mal bis zwei Sekunden vor Zapfenstreich wartet.«
    Das Telefon auf McIntyres Schreibtisch klingelte, und er blickte aufs Display, um zu sehen, wer anrief. »Bitte entschuldige uns jetzt, April, aber das ist eine Konferenzschaltung. Da müssen wir
drangehen. Ruf beim Fahrdienst an, die buchen den Mietwagen und das Hotel für dich. Und genieß Midlothian. Das ist eine der schönsten Ecken Schottlands.«
    Sie sah die beiden an: zwei fette, sexistische Schweine mittleren Alters, die vermutlich ernsthaft davon überzeugt waren, dass sie so angepisst war, weil sie – wie sie es formulieren würden – unterfickt war.
    »Du hast Mayonnaise an deiner Krawatte, Tam«, sagte sie und drehte ihnen demonstrativ den Rücken zu.
    »So ein Schei…« Devlin rieb mit einer Serviette an seinem Schlips und McIntyre hob den Telefonhörer ab, als April die Türe hinter sich zuknallte.
    Devlin zog sein Handy aus der Tasche und beendete den Anruf bei McIntyres Büro.
    »Danke Tam,« sagte McIntyre, machte den Fernseher an und schaltete durch bis zum Fußball auf Sky . »Ihr ewiges Rumgezicke nervt. Dabei hat die Kleine gar keine schlechte Schreibe.«
    »Aye«, sagte Devlin. »Und ein ordentliches Gerät noch dazu, was? Die würde ich nicht von der Bettkante schubsen.«
    »Nur dass sie dich nicht ranlassen würde.«
    »Wie jetzt? Meinst du, sie ist vom anderen …?« Devlin formte mit Daumen und Zeigefingern zwei Os und stieß sie aneinander.
    »Im Gegenteil«, erwiderte McIntyre und drehte mit einem senfverschmierten Daumen die Lautstärke auf, »ich nehme an, sie ist völlig unterfickt …«
     
    Es hatte ihm einiges Kopfzerbrechen bereitet. Schließlich sollte es nicht zu offensichtlich

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