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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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beinahe.
    Die Mädchen folgten ihr, sich bei den Händen haltend; sie jammerten unentwegt. Es war eine Binsenweisheit, dass alle Kinder der Themenplanet-Generation körperliche Anstrengung verabscheuten, es sei denn, sie bestand darin, sich mit Daumen und Hüften an der neuesten Spielkonole auszutoben.
    »Schneller«, murmelte Kat.
    »Aber ich bin müde«, sagte Molly. »Können wir uns nicht mal ausruhen?«
    »Wir befinden uns an einem sehr gefährlichen Ort, meine Süße«, sagte Kat durch zusammengebissene Zähne. »Wir können uns nicht einfach hinsetzen und ein Picknick veranstalten.«
    »Ich sehe aber keine Gefahr«, sagte Molly und fasste ihre Mutter scharf ins Auge. Gott, später mal wirst du uns ganz schön Ärger machen, dachte Kat, verkniff es sich jedoch, ihre Vermutung laut zu äußern. Das Letzte, was sie in diesem Augenblick brauchen konnte, war eine Meuterei.
    Im Geschwindschritt eilten sie weiter durch die Düsternis. Der Gestank von heißem Öl wurde immer penetranter, und gelegentlich hallte ein fernes WUMM durch das schwindende Licht. Kolben rasten in zunehmend kürzeren Intervallen vom Himmel, und das sporadische, vereinzelte WUMM steigerte sich zu einem Lärm, als würden eine Herde Saurier durchgehen oder Kanonensalven abgefeuert. Katrina merkte, dass sie halb rannte, den Kopf unbewusst eingezogen, als könnte sie sich dadurch vor einem unter Druck stehenden, Millionen Tonnen schweren Stahlzylinder schützen.
    »Ich wünschte, Daddy wäre hier«, sagte Toffee, nach Luft japsend und mit rotem Gesicht.
    Katrina zerrte sie mit sich. »Ich auch«, erwiderte sie.
    Und dann … setzte der Sturm ein. Kein Sturm mit Wolken und Regen und Eis und Blitz und Donner. Es war ein Sturm aus Ölwolken mit heißem, stöhnenden Stahl, mit Kolben, die vom Himmel krachten und statischen Entladungen, die zwischen Säulen aus donnerndem Stahl hin und her sprangen wie ein verrücktes Feuerwerk oder eine Special-Effects-Show.
    Katrina spürte, wie sich die Luft mit Öl anreicherte. Während sie rannte – ja, jetzt rannte sie, SARAH als einen verschwommenen Fleck vor sich –, rieb sie ihren Daumen gegen die Finger. Von Anfang an hatte sich die Luft fettig angefühlt, aber nun füllte definitiv ein Stoff die Atmosphäre, der ein wenig in ihren Augen brannte und sich auf ihrer Zunge niederschlug wie ein Säure-Fallout. Sie blickte Molly an und sah den glänzenden Ölfilm auf dem Gesicht des Mädchens, und das Öl, das sich dick in ihren Haaren sammelte wie ein schlechtes Shampoo. Beide Mädchen wimmerten jetzt, sie spürten die Dramatik ihrer Situation, die Urängste auslöste. Rings um sie her wummerten und klirrten weitere Kolben, ihr Ächzen und Brüllen erfüllte die Luft mit einer Kakophonie, die ein Werk der Natur hätte sein können, sich hier jedoch in ihrer vollen synthetischen Glorie entfaltete. Immer schneller krachten die Kolben vom Himmel herunter, rammten sich scheinbar völlig planlos zu allen Seiten in den Boden. SARAH , die ihnen vorauseilte, bot ihnen keine Hilfe, keinen Trost, keine Ermutigung. Sie war lediglich eine Konstante, dazu da, dass man ihr durch die Atmosphäre aus Öldunst folgte.
    Plötzlich jaulte über ihnen ein Kolben, und Katrina riss die Mädchen reflexhaft zur Seite. Sie fühlte den Luftzug, als eine Metallwand nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt nach unten raste. Die Wand gab ein ohrenbetäubendes Stöhnen von sich, wie ein sterbender Leviathan, ehe sie sich langsam unter lautem Rasseln wieder nach oben schraubte in Richtung Unendlichkeit und darüber hinaus …
    »Bastard«, fluchte Katrina, streckte vorsichtig die Hand aus und berührte den sich zurückziehenden Kolben. Sie schrie auf, hinterließ einen runden Hautfetzen auf dem gigantischen Zylinder und lutschte an ihrem ölverschmierten Finger.
    »War das Ding heiß?«, fragte Toffee mit angstvoll geweiteten Augen.
    »Es war kalt«, sagte Katrina. »Schrecklich kalt.«
    Sie hetzten weiter, während immer mehr Kolben ächzend neben ihnen niederkrachten. Vor ihnen war SARAH beinahe verschwunden. Katrinas Augen verengten sich, als sie Monoliths Avatar verfluchte. Ach ja? Man hat dich hierhergeschickt, um uns zu helfen, du Miststück? Du bist uns eine verdammt gute Hilfe … genauso gut könnten wir ganz auf uns allein gestellt blindlings durch diese Hölle rennen, denn wir folgen dir nicht, und meiner Meinung nach hast du selbst keinen blassen Schimmer, wohin du gehst!
    Weitere Kolben landeten ganz in ihrer Nähe, und

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