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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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ist wirklich ein Skandal. Ich kann nicht fassen, dass mir dieser Horror passiert ist! Ich brauche einen starken Whiskey.«
    »Natürlich, Sir. Wir kümmern uns darum.«
    Man lotste Dex verschiedene Pfade entlang, vorbei an weiteren Dschungelwächtern oder Dinozenwächtern oder was zum Teufel sie waren , bis sie die Normalität erreichten, Sicherheit erreichten, Häuser und Anwesen und blitzende Lichter und Menschen und Hotels erreichten. Dex merkte, wie etwas Kleines in ihm zu zerbröckeln begann. Ein kleiner Teil seiner Seele, der der Verzweiflung anheimfiel, sich nach einer Rückkehr in die normale Welt sehnte . Aber er konnte diesem Gefühl nicht nachgeben. Seine Familie war immer noch verschwunden. Verschollen. Entführt. Und damit fand er sich nicht ab, verdammt noch mal.
    »Bitte sehr, Sir.«
    Man wickelte ihm eine Decke um die Schultern, hinter Absperrungen redeten Menschen, und man führte ihn zu einem langen, niedrigen, schwarzen Wagen. Man reichte ihm eine Feldflasche mit heißem, gesüßtem Tee. Dann gingen die Männer und Frauen – die Provax? – ein Stück zur Seite und unterhielten sich miteinander. Dex sah, dass massenhaft Formulare ausgefüllt wurden. Zur Hölle mit diesen verfluchten Bürokraten, dachte er.
    Man setzte ihn seitwärts auf den Beifahrersitz. Er zog einfach die Beine nach, entledigte sich der Decke, schloss die Tür, kletterte auf den Fahrersitz, startete den Wagen durch Berühren eines Sensorfelds und fuhr in die Nacht hinein.
    Keiner schien etwas zu bemerken.
    Gepriesen seien diese Schreibstift schwingenden, Formular aufüllenden, pedantischen, verfluchten Bürokraten, sinnierte er.
    Die Straßen waren wie schwarze, sich windende Schlangen vor seinen müden Augen.
    Sie glänzten wie leuchtende Bänder.
    Nachdem er zum dritten Mal beinahe von der Straße abgekommen und in den Ozean geschossen wäre, bog er aus freien Stücken auf einen Feldweg ab und holperte eine Zeit lang dahin, während die Scheinwerfer sich durch die Dunkelheit schnitten. Nachdem er unter einem Wäldchen aus schwarzen Bäumen einen ruhigen Unterschlupf gefunden hatte, stellte er den Motor ab, verriegelte die Türen und fiel erschöpft in einen Schlaf des … Vergessens?
    Es war wieder ein herrlicher, sonniger Tag auf dem Themenplaneten. Nach dem Aufwachen hatte Dex gegähnt, und schleichende Kopfschmerzen hämmerten sein Gehirn in ein ätzendes Gelee. Nun fuhr er auf einem kürzlich gestohlenen Hover-Bike über eine breite Straße, die ziemlich verlassen in der tropischen Hitze brütete. Es war nicht schwer gewesen, das Bodenfahrzeug stehen zu lassen und einen Ersatz zu finden. Hier wurde nichts abgeschlossen. Nicht wie in London. In London hätte er eine nukleare Kettensäge gebraucht!
    In mäßigem Tempo fuhr er an einer Reihe von Restaurants vorbei, Monster’s Burger Mush, das – nach den angebotenen Gerichten zu urteilen reichlich bizarre – Alien Buffet, das Dex vorher ganz witzig gefunden hatte, weil es sich für ihn so anhörte, als würde dort das Fleisch von Aliens serviert, während in Wirklichkeit fremdartige Speisen gemeint waren. Dann war da noch der berüchtigte Quad-Gal-Imbiss, bekannt als WYSIWIG – Einfache Kost für Einfache Menschen! Viele Leute, die von der Alten Erde kamen, aßen dort. Eier und Fritten. Würstchen und Fritten. Eier, Würstchen und Fritten. Eier, Bohnen, Würstchen, Eggy-Eier und Fritten. Manchmal in einem massiven »Futtertrog« aus Aluminium serviert. Wie ein großes Männerurinal, aus dem man aß, anstatt hineinzupissen. Das war die Sorte Futter, auf die sich Dex, wie er selbst zugab, regelmäßig stürzte und dafür nicht nur von Katrina, sondern auch von seiner scharfzüngingen kleinen Brut gehänselt wurde. »Komm schon, Dad, sei ein bisschen abenteuerlustig!«, schrie Molly dann immer, ein Kommentar, den er mit Nichtbeachtung strafte.
    Nun saßen Gäste an Fenstern mit Rautenscheiben, beim Essen in Musik- oder Spielesets eingestöpselt, während ihre Bodenfahrzeuge und Hover-Bikes in der prallen Sonne parkten. Dex gondelte vorbei, nicht zu schnell, nicht zu langsam, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Adventure Central. Von dort aus, das wusste er, gelangte man zu den Höhlen des Hades und einem geheimen Tunnel unter dem Meer, der auf der Verlorenen Insel mündete – dem Ziel eines jeden abenteuerlustigen Freizeitabenteurers, der den Themenplaneten besuchte! Nur dass es für Dex kein Abenteuer war. Für Dex ging es um das Überleben seiner Frau und seiner Kinder

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